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Nachricht vom 01.03.2011    

Winter verabschiedet sich nur langsam vom Arbeitsmarkt

Die Arbeitslosigkeit ist im Februar 2011 in der heimischen Region leicht angestiegen. Betroffen ist davon vor allem der Kreis Altenkirchen. Im Kreis Neuwied hingegen sanken die Arbeitslosenzahlen leicht. Das meldet die Arbeitsagentur Neuwied in ihrem jüngsten Arbeitsmarktbericht. Gleichzeig können aber auch mehr offene Stellen konstatiert werden.

Kreis Altenkirchen/Region. Der Winter ist hartnäckig und das spiegelt sich auch auf dem regionalen Arbeitsmarkt wider: Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Neuwied nahm im Februar leicht zu. Trotzdem stehen die Zeichen deutlich auf Entspannung.

10.095 Menschen sind Ende Februar im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied arbeitslos gemeldet - 23 mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote bleibt mit 6,2 Prozent stabil. "Das zeigt sehr deutlich, dass das frostige Wetter einer Belebung noch immer im Weg steht", erklärt Leiterin Ulrike Mohrs. Allerdings, betont die Arbeitsagenturchefin, ist das nicht überall und nicht bei allen Arbeitslosen so. Denn im Landkreis Neuwied geht die Arbeitslosigkeit zurück: 4254 Männer und Frauen ohne Beschäftigung zählten die Statistiker hier, das sind 145 weniger als im Januar. Außerdem profitieren beide Rechtskreise vom Rückgang, also sowohl die Versicherten nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III, die von der Arbeitsagentur betreut werden, als auch die Empfänger von Grundsicherung nach SGB II (so genanntes Hartz IV), die Unterstützung in den Jobcentern finden. Während die Zahl der Arbeitslosen im SGB III um 68 zurück geht, sinkt sie im SGB II sogar um 77. Anders sieht das im Landkreis Altenkirchen aus. Hier weist die Statistik fürs SGB III zwar einen Rückgang um 38 aus. Dafür steigen die Zahlen im SGB II jedoch um 206 an und setzen das Gesamtergebnis ins Minus.

Auch wenn frostige Temperaturen die Arbeitslosigkeit in der Regel vor allem bei den Arbeitslosen aus dem SGB III ansteigen lassen, erklärt Jobcenter-Leiter Heiner Kölzer die aktuelle Steigerung bei seinen Kunden mit den letzten Auswirkungen des Winters. "Leider sind es häufig die weniger gut qualifizierten Kräfte, die noch nicht allzu lange im Betrieb sind, die als erste gehen müssen. Da viele von ihnen die Wartezeiten für eine Unterstützung aus der Arbeitslosenversicherung noch nicht erfüllen, kommen sie dann gleich wieder zu uns."



Wie Agenturleiterin Mohrs ist aber auch Kölzer zuversichtlich, dass es sich bei der derzeitigen Steigerung um ein kurzfristiges Phänomen handelt. Grundsätzlich bemerke man nämlich derzeit, dass die ersten Betriebe bereits auf Frühling um- und wieder Leute einstellen. "In vier Wochen wird die Arbeitslosigkeit deutlich zurückgehen", ist sich Mohrs sicher. "Dafür spricht vor allem die rege Nachfrage der Betriebe nach Arbeitskräften. Im Februar wurden der Agentur 652 zusätzliche offene Stellen gemeldet - 177 mehr als im Januar. 406 stammen aus dem Landkreis Neuwied, 246 aus Altenkirchen. Insgesamt hat die Arbeitsagentur damit Ende Februar 1118 offene Stellen in ihrem Bestand."
Während der Arbeitsmarkt im kurzfristigen Vergleich noch immer vom Winterwetter beeinträchtigt wird, hat sich die Situation gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert. Damals waren im Bezirk 1504 Menschen mehr arbeitslos gemeldet als heute. Im Landkreis Altenkirchen waren es 724, im Landkreis Neuwied 780. Die Arbeitslosenquote lag bei 7,1 Prozent. Die Arbeitslosigkeit ging damit innerhalb eines Jahres um 13 Prozent zurück. Und das, betont Mohrs, sei die wirklich wichtige Nachricht. "Unabhängig von den saisonalen Störungen, denen der Arbeitsmarkt immer unterworfen ist, gibt uns der Langzeitvergleich die Sicherheit, dass auch die Landkreise Neuwied und Altenkirchen sich weitgehend von der Wirtschaftskrise erholt haben."


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