FWR-Bigband im Kulturwerk Wissen: "Mit Swing ins neue Jahr"
Ein Swing- und Jazzabend auf höchstem musikalischem Niveau: Die noch junge FWR-Bigband (Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen Bigband) ließ sich nicht vom Corona-Virus aufhalten und bot nun zum Jahresanfang einen Kulturabend der Sonderklasse im Wissener Kulturwerk.
Wissen. 2018 wurde die FWR Band von Marco Lichtenthäler gegründet und feierte im darauffolgenden Jahr Premiere im Wissener Kulturwerk. Das Konzert "Mit Swing ins neue Jahr 2021" musste aufgrund der Pandemie verschoben werden. Am vergangenen Samstagabend ließen sich die 17-köpfige Band, deren Musiker alle ihre Wurzeln in der Region haben, unter der musikalischen Leitung von Marco Lichtenthäler vom Corona-Virus nicht aufhalten und veranstalteten unter strengen Regeln einen guten, klassischen Swing- und Jazzabend an dem sich das Publikum auf Unterhaltung vom Feinsten freuen durfte.
Moderatorin Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ehefrau von Marco Lichtenthäler, führte mit vielen kleinen geschichtlichen Details charmant durch eine Swing-Zeitreise.
Bandleader Marco Lichtenthäler und seine Musiker der Bigband sprühten geradezu vor Vergnügen und Lebensfreude, was ansteckend wirkte. Schließlich ist Swing geradezu ein Lebensgefühl, ein Lebensrhythmus. Und wer die Augen schloss, der fand sich in einer Show in Las Vegas wieder, traf vielleicht Frank Sinatra auf einem Bummel durch New York oder spazierte durch New Orleans.
Zu den Drums, Bass, der Gitarre und dem Piano gesellten sich zahlreiche Bläser, deren Zusammenspiel perfekt aufeinander abgestimmt war. Mit vereinzelten Soli imponierten viele der Musiker nach und nach dem Publikum, das jedes einzelne Stück ausgiebig feierte. Stellvertretend für alle hervorzuheben ist hier der Drummer Dirk Seiler, dem durch schroffe Stopps und jähe Tempoänderungen mit explosiven Trommelsalven und spannungsvoll rhythmischen Kontrasten ein schweißtreibendes Solo bei der irre schnellen Nummer "Love For Sale" gelang.
Der Aufforderung "Take The A Trane" zu Konzertbeginn nahm das Publikum gerne an und begab sich mit dem absoluten Symbol der Swing-Ära auf den Weg nach Harlem. Auch die Titel "Blues in Hoss´ Flat" von Frank Foster, "Trumpet Blues und Cantabile" und "Laura" begeisterten. Beim Jazz-Standard "Let`s Dance" wäre der eine oder andere Tanzlustige sicher gerne aufgestanden, Platz vor der Bühne gab es schließlich genug – wenn da nicht Corona wäre.
Solistin Gaby Goldberg war diejenige, die der von Bläsern dominierten Band eine Stimme geben durfte. Ihr musikalischer Mentor war der Komponist Paul Kuhn, der sicher nicht nur den älteren Zuhörern noch bestens in Erinnerung ist. In Liedern wie "Fly Me To The Moon", "Secret Love", "It`s Only A Paper Moon", "Cheek To Cheek" oder dem Titel "A Lot Of Livin To do", so passend zur heutigen Zeit, verlieh sie den Stücken einen markanten Charakter und überzeugte durch grandiosen und ausdrucksstarken Gesang. Unglaublich präsent und mit einem beeindruckenden Gesamtumfang ihrer Stimme gesegnet, hörten sich die Songs äußerst intensiv an und wurden mit begeistertem Applaus belohnt.
Gaby Goldberg schenkte den Zuhörern die Zugabe "As Time Goes By", den Song mit dem auch Paul Kuhn immer sein Konzert beendete und die FWR Bigband und Marco Lichtenthäler verabschiedeten sich mit "Everybody Needs A Best Friend", dem Titellied aus der Filmkomödie "Ted" aus dem Jahr 2012, von ihrem begeisterten Publikum. (ma)
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