Verschiedene Ursachen für Schwitzen
Schwitzen ist unangenehm. Starkes Schwitzen, das nicht auf körperliche Betätigung respektive Wellness mit Sauna folgt, ist noch unangenehmer. Nicht immer sind die Ursachen klar und die Betroffenen leiden mitunter sehr unter dem Schwitzen. Dabei lässt sich mit dem Wissen über die Ursachen auch dieses Problem meist recht einfach beheben. Allerdings gibt es Ausnahmen…
Infektionen als Ursache für Schwitzen
Infektionen gehören zu den häufigsten Ursachen von Schwitzen. Der Schweißausbruch folgt bei Infektionskrankheiten wie Grippe, Masern oder einer heftigen Erkältung oft dem Fieber auf dem Fuße. Die höhere Körpertemperatur soll vorwiegend das Immunsystem noch aktiver werden lassen. Bei diesen Krankheiten ist Schwitzen dann eher ein Nebeneffekt der Keimbekämpfung und ein Zeichen, dass der Körper den Infekt abwehrt.
Mitunter zeigen Schwitzen und Fieber aber auch ernste Erkrankungen wie Malaria, Tuberkulose oder eine Blutvergiftung an. Heilt die Ursache ab, hat sich oft das Schwitzen ebenfalls automatisch erledigt. Chronisch Kranke — etwa AIDS-Patienten — können allerdings immer wieder unter unangenehmen Schweißausbrüchen leiden.
Hormonelle Veränderungen und starkes Schwitzen
Wer Ursachen für Schwitzen im hormonellen Bereich sucht, denkt nicht umsonst oft an die Wechseljahre der Frau. In dieser Phase verändern sich viele hormonelle Abläufe im Körper — und dabei kann unter anderem die Regelung der Körpertemperatur durcheinander geraten. Die Folge: Die betroffenen Frauen leiden unter Hitzewallungen, schwitzen dann vermehrt und auch ohne körperliche Anstrengung.
Die Wechseljahre sind jedoch längst nicht die einzige hormonelle Ursache für ungewöhnliches Schwitzen. Eine Schwangerschaft oder eine überaktive Schilddrüse sind ebenfalls häufige Auslöser. Nach dem Ende des Wochenbetts und bei einer gut eingestellten Schilddrüse gibt sich starkes Schwitzen in vielen Fällen aber wieder.
Hyperhidrose als Ursache für Schwitzen
Schwieriger beizukommen ist einer anderen Ursache für starkes Schwitzen — der Hyperhidrose. Sie kann ohne konkreten Anlass oder Grunderkrankung auftreten. Mediziner sprechen dann von einer sogenannten idiopathischen Hyperhidrose. Mentale Anspannung wie etwa bei Prüfungen, Bewerbungsgesprächen und ähnlichen alltäglichen Situationen fördern die Schweißausbrüche noch weiter.
Der Schweiß kann dabei lokal begrenzt etwa an Handflächen oder Fußsohlen oder unter den Achseln auftreten. Manche Patienten schwitzen jedoch am ganzen Körper vermehrt. Da sich keine konkrete Ursache für das Schwitzen feststellen lässt, plagt es die Betroffenen in der Regel lebenslang. Ärzte können hier jedoch etwa durch operative Eingriffe mit Botox oder der Entfernung der Schweißdrüsen behandeln.
Diabetes als Ursache für Schwitzen
In Phasen des Unterzuckers schwitzen viele Patienten im Rahmen von Diabetes mellitus oft stark. Zusammen mit Heißhunger ist starkes Schwitzen ein typisches Zeichen der Unterzuckerung. Ursache können sowohl ausgelassene Mahlzeiten als auch falsch dosierte Medikamente sein. Das Schwitzen lässt sich daher recht einfach beheben, wenn die Patienten den Blutzucker besser im Griff haben und kein Unterzucker mehr auftritt.
Ursachen für Schwitzen im Herz-Kreislauf-System
Phänomene und Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems können ebenfalls mit vermehrtem Schwitzen einhergehen. Typisch ist beispielsweise der Blutdruckabfall, wenn empfindliche Personen zu schnell aus dem Sitzen oder Liegen aufstehen. Zu Symptomen wie Schwindel, Ohrensausen und Übelkeit treten dann Schweißausbrüche auf, die sich aber mit Normalisierung des Blutdrucks von selbst wieder geben. Ein Arzt ist dabei in der Regel nicht vonnöten.
Anders sieht das aus, wenn Menschen mit einer Herzschwäche oder mit Herzrhythmusstörungen stark schwitzen. Beide Herzprobleme können zu Schweißausbrüchen, Herzklopfen und weiteren Symptomen führen. Deshalb müssen die Ursachen beim Schwitzen in Verbindung mit Herzsymptomen immer ärztlich abgeklärt werden.
Kalter Schweiß tritt darüber hinaus auf, wenn sich der Körper im Schock befindet. Im Unterschied zu den bereits genannten Phänomenen sind die Patienten dann blass und kühl, während sie weitere Anzeichen von Kreislaufproblemen wie Benommenheit und Schwindel zeigen. In diesem Fall ist Eile angesagt. Schockzustände sind immer ein Fall für den Notarzt.
Weitere Ursachen für Schwitzen
Schweißausbrüche sind Symptome vieler Erkrankungen und können sogar Vorboten für weitere ernste Krankheiten sein. So leiden Patienten mit Morbus Parkinson schon in einem frühen Stadium an Hitzeempfindlichkeit und starkem Schwitzen, das vor allem nachts auftritt.
Eine verminderte Belastbarkeit kann nicht nur bei Herzerkrankungen Ursache für ungewöhnliches Schwitzen sein. Auch eine Mangelernährung im Rahmen einer Magersucht sorgt schon bei geringer Belastung für ähnliche Symptome wie bei einer Herzschwäche. Dazu zählt beispielsweise verstärktes Schwitzen.
Für Erkrankungen aus dem rheumatoiden Formenkreis ist der Nachtschweiß typisch, während
generell starkes Schwitzen und eine verringerte Leistungsfähigkeit mitunter Folgen eines hormonaktiven Tumors sind. Ursache für nächtliches Schwitzen sind bei Tumoren dagegen eher Lymphdrüsen- oder Blutkrebs.
Nicht immer muss die Ursache für das Schwitzen aber so gefährlich sein. Unangenehm und einschränkend kann die Grunderkrankung trotzdem werden, wenn den Schweißausbrüchen eine Angststörung zugrunde liegt. Häufig kündigt starkes Schwitzen zusammen mit schnellerem Herzschlag nämlich eine Panikattacke an.
In einigen Fällen sind nicht die Krankheiten selbst die Ursache für vermehrtes Schwitzen, sondern Medikamente. So gehört es unter anderem bei Präparaten mit Schilddrüsenhormonen, bei Kortison, Antidepressiva und Betablockern zur Liste der möglichen Nebenwirkungen. (prm)
Agentur Artikel