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Nachricht vom 24.01.2022    

FDP-Prominenz machte sich ein Bild vom Potenzial der Wissener Innenstadt

Wissens Innenstadt muss Herausforderungen bewältigen, kann aber auch Positivbeispiele vorweisen und hält Entwicklungschancen bereit: Das wurde bei einem Besuch der FDP-Landespolitikerin Daniela Schmitt in der Siegstadt deutlich – der auch grundsätzliche Probleme kleinerer und mittlerer Städte aufzeigte.

Treffen am "Eingangstor zu Stadt Wissen": Der Regiobahnhof war natürlich eine wichtige Etappe des Rundgangs mit der prominenten FDP-Landespolitikerin Daniela Schmitt, die sich bei ihrem Besuch auch in das Goldene Buch der Stadt eintrug. (Fotos: Stefanie Schuhen)

Wissen. Dieser Rundgang zeigte auch beispielhaft Probleme anderer Kommunen auf. Als Parteipolitikerin war die Landes-Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt in die Siegstadt gekommen, um sich zusammen mit Verantwortungsträgern aus der Region vor Ort ein Bild zu verschaffen von der Innerstädten Entwicklung. Der Gruppe gehörte auch die heimische FDP-Bundestagsabgeordnete Sandra Weeser an, die genau dies feststellte: Am Beispiel Wissen ließen sich gut die Herausforderungen kleinerer und mittlerer Städte in Bezug auf die innerstädtische Entwicklung aufzeigen. Trotzdem fiel das Resümee insgesamt positiv aus und die am Rundgang Beteiligten zeigten sich zuversichtlich in Bezug auf die aktuellen Maßnahmen und das künftige Entwicklungspotenzial der Stadt. So bekundete Bürgermeister Berno Neuhoff (CDU, dass die Investition in die Rathausstraße eine durchaus lohnenswerte sei. Ministerin Schmitt, die an dem Termin vor allem als Parteipolitikerin teilnahm, betonte dabei, dass es wichtig sei, "den Erlebnisgedanken zu revitalisieren", um Menschen in die Innenstadt zu locken und sich gegen den Internethandel zu behaupten. Es müsse ein Mehrwert geschaffen werden, damit Menschen bereit sind, zu kommen.

Neben den beiden FDP-Politikerinnen und Neuhoff nahmen unter anderem Citymanager Ulrich Noß, Thomas Kölschbach als Vorsitzender des Treffpunkts und seitens der IHK Regionalgeschäftsführerin Kristina Kutting sowie Hauptgeschäftsführer Arne Rössel an dem Treffen teil. Bürgermeister Neuhoff begrüßte die Delegation zunächst im Bahnhof Wissen – dabei bezeichnete er den Wanderbahnhof als ein "Aushängeschild der Region". Obgleich der Bahnhof einen Beitrag zur Verschuldung der Stadt geleistet habe, sei man stolz auf das "Eingangstor zur Stadt Wissen."

Im Anschluss ging es gemeinsam ins Ladychic. Dort sprach Inhaberin Nicole Häusler-Diehl unter anderem über das Thema "offline versus online", wobei ihr Modegeschäft darauf setze, die sozialen Medien zu bespielen. Durch die Pandemie habe man keine allzu großen Einbußen gehabt, so Häusler-Diehl. Die Kunden kämen teils von weit her, weil ihnen das Einkaufserlebnis wichtig sei. Um das Schaffen dieses Erlebniswertes geht es mitunter auch bei den aktuellen Baumaßnahmen. Die "Aufenthaltsqualität" der Innenstadt soll gesteigert werden, so Citymanager Ulrich Noß. Geplant sei etwa auch eine Verlängerung der Parkzeiten für die kostenlosen Parkplätze in der Rathausstraße auf eine Stunde.



Bei der weiteren Führung entlang der Rathausstraße wurde auf die noch verbleibenden "Sorgenkinder" aufmerksam gemacht: die aktuell vorhandenen Leerstände. Citymanager Noß wandte sich mit dieser Problematik gezielt an die Politikerinnen, denn auf dem Weg zu einer attraktiveren Innenstadt stellen sich auch Hindernisse in den Weg. Noß erwähnte etwa die lange Dauer von Nutzungsänderungen und dass er oftmals wenig tun könne, um bei den vorhandenen Leerständen einzuwirken. Sandra Weeser verweist darauf, dass dies ein Problem sei, dass zahlreiche Kommunen betreffe. Seit Dezember 2021 ist die Politikerin Vorsitzende des Ausschusses für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen. Der Ausschuss wolle sich zwar auch mit solchen Fragen beschäftigen, was etwa gemacht werden könne, um Leerstände zu begrenzen. Wesser betont jedoch auch: Der Bund könne vielleicht die Bremsen lösen, die Kommunen müssten aber selbst Engagement zeigen und die Maßnahmen umsetzen, um der Gefahr einer "Verödung" zu entgehen.

Daniela Schmitt bestätigte, dass die Leerstände eine Abwertung für die gesamte Innenstadt bedeuten könnten. Hier gehe es auch darum, eine negative Spirale zu durchbrechen, bei der am Ende ein Werteverfall stehe. Schmitt betont jedoch, dass sich auch positive Entwicklungen multiplizieren lassen: "So schaffen wir Erlebnispunkte."

In der Fußgängerzone wurde schließlich ein weiteres Traditionsgeschäft besucht. Jutta Wagnger vom Wohnstudio Molzberger sprach mit den Gästen über die aktuellen Baumaßnahmen und den Standort Wissen. Sie freue sich, wenn die Arbeiten in der Rathausstraße abgeschlossen seien, könne sich aber grundsätzlich nicht über die Lage des Geschäfts beklagen. Kurz kam sie auf die Pandemie zu sprechen: Die damit verbundenen Auflagen würden das Geschäft erschweren und für die Mitarbeiter einen Mehraufwand bedeuten.

Zum Abschluss des Rundgangs fand sich die Gruppe im Rathaus ein. Hier ließ es sich Daniela Schmitt nicht nehmen, einen Eintrag ins Goldene Buch der Stadt zu tätigen. (Stefanie Schuhen)


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