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Kunsthandwerk präsentierte sich
Beim Kunsthandwerkermarkt in Oberlahr wurde den Besuchern einiges geboten. Auch einige uralte Berufe präsentierten ihre Produkte. Und Federweißen nebst Zwiebelkuchen gab´s auch noch.
Oberlahr. Zwei Tage erlebten die Oberlahrer und einige hundert Besucher des Kunsthandwerkermarktes eine Fülle von Anschauungsunterricht über das Handwerk einiger uralter Berufe, die sich auch mit Recht zum künstlerischen Bereich zählen. So zum Beispiel die Sattler, Maler und auch die Glasbläser. Letztere hatten in Oberlahr besonders viel Zulauf bei der Beobachtung ihrer Arbeit. Zwei junge Damen aus Oberlahr stellten ihre Geschicklichkeit und Fingerfertigkeit in der Lederbearbeitung unter Beweis - Alicia Gahlmann Pott (neun Jahre jung) und Hanna-Luisa Netzer (zehn Jahre) verblüfften die Marktbesucher mit ihren Arbeiten. Sie hatten sich aus Vaters Sattlerwerkstatt Lederstreifen geben lassen, sie zu schönen, gleichmäßigen Bändern geschnitten und gingen im Markttreiben nun daran sie mit Namenzügen und künstlerischen Gebilden zu verzieren. Ihr kleiner Freund der Miles Heidecker setzte sich hin und formte als Nachwuchs-Silberschmied glänzendes Geschmeide, das die Lederbänder noch ansehnlicher machte.
Schräg gegenüber, keine zehn Meter entfernt hörte man eine blaurote Flamme fauchen. Sabine Gottschalk hatte unter dem Tuchdach ihres Zeltstandes eine Glasbläsereiwerkstatt improvisiert. Das Rohmaterial, gut 30 Zentimeter lange Glasröhren, waren zur weiteren Behandlung vorbereitet. Staunend standen die Marktbesucher davor und fragten mit ungläubigem Gesichtsausdruck ob das nicht an ihren Fingern heiß werde, wenn sie, unmittelbar neben der Flamme, das Glas drehe das sich rotglühend zeigte. In den schmalen, dünnen Teil des Glasrohres blasend und mit einer Hand drehend, formte sich das Glas bauchig auf, wurde je nach Bedarf noch mehrfach aufgeheizt und letztlich mit Spezialwerkzeug bearbeitet. Wenige Minuten später stand der fertige Rosenkelch auf dem Tisch.
An anderen Ständen wurden Tuch, Dachpfannen, Holzbretter und andere Dinge mit den schönsten Motiven bemalt. Grußgarten wurden gebastelt, Tischschmuck hergestellt, Kerzen gedreht und vieles mehr. Auch die Gastronomie zeigte sich präsent, bot Süßes und Herzhaftes sowie zahlreiche Getränke vom Kaffee über den Tee bis hin zur erfrischenden Limonade. Nicht fehlen durften in diesen Tagen Federweißer und Zwiebelkuchen. (wwa)
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Alicia (links) und Hanna-Luisa (rechts) begeisterten mit ihrem künstlerischen Geschick die Marktbesucher. Fotos: Wachow
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