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Nachricht vom 10.02.2022    

Niederschelderhütte: Für 1,8 Millionen Euro ein neues Feuerwehrhaus - mit Brücke

Bald schon wird das neue Gerätehaus des Löschzuges Niederschelderhütte aus der Baugrube emporwachsen: Der Anfang für die Bauarbeiten wurde mit dem ersten Spatenstich gemacht. Das 1,8 Millionen Euro schwere Vorhaben soll bis Ende 2022 fertiggestellt sein. Mit dem Neubau wird die räumliche Enge des alten Domizils Vergangenheit sein.

Frank Reifenrath, Andreas Hundhausen, Jörg Nebeling und Christian Peter machten den symbolischen ersten Spatenstich. Das Gebäude werden sich dann die Feuerwehr und der kommunale Bauhof teilen. (Fotos: tt)

Mudersbach-Niederschelderhütte. "Heute ist der erste Todestag von Maik Köhler": Daran erinnerte Kirchener Bürgermeister Andreas Hundhausen, als sich am Mitglieder des Verbandsgemeinderates, Vertreter der Bauverwaltung Kirchen, des Bauhofes, der Wehrleitung und der Wehrführung am alten und neuen Feuerwehrstandort Hüttenweg eingefunden hatten. "Maik Köhler hätte sich sicher gefreut, selbst hier zu sein, wenn hier in seinem Heimatort der offizielle Spatenstich für das neue Feuerwehrhaus erfolgt", sagte Hundhausen: "Ein denkwürdiger Tag, zweifelsohne." Die Anwesenden hielten für eine Gedenkminute inne, um dem mit nur 44 Jahren verstorbenem Kirchener Bürgermeister Maik Köhler zu gedenken (der AK-Kurier berichtete). Bei den Reden anlässlich des ersten Spatenstiches wurde an die Verdienste Köhlers um den Bau des Feuerwehrhauses Niederschelderhütte erinnert.


"Der Standort wird nun vernünftig aufgestellt"
"Es ist immer spannend, wenn für die Feuerwehr in neue Ausrüstung und neue Feuerwehrhäuser investiert wird", sagte der stellvertretende Wehrleiter Steffen Kappes und blickte nach vorne: Die Verbandsgemeinde werde noch viel Geld in die Hand nehmen. Gedanklich schaute er in Niederschelderhütte auf die andere Seite des Giebelwaldes - nach Niederfischbach: Dort sei man in Sachen Gerätehaus bei der Planung "auf der Zielgeraden". Es werde weiter in die Sicherheit der Bevölkerung investiert. Nun wird in den neunten von zehn Löschzügen in der Verbandsgemeinde investiert – und zwar gleich neben dem alten Domizil in einen kompletten Neubau. "Die Verbesserung der räumlichen Situation ist lange überfällig", betonte Kappes. Er ist sich sicher, dass das Neue allen Anforderungen gerecht wird und Perspektive bietet: "Der Standort wird nun vernünftig aufgestellt."

Schwarz-Weiß-Trennung und ausreichend Platz für Umkleiden und Sanitärbereich
Die wichtige Schwarz-Weiß-Trennung werde mit dem Neubau auch umgesetzt. Es sei auch ausreichend Platz für den Umkleide- und Sanitärbereich vorhanden. "Das ist in der alten Unterkunft nicht gegeben." Kappes dankte dem Verbandsgemeinderat für die "Weitsicht, mit der alle Löschzüge auf einen vernünftigen Stand" gebracht werden. "Daran hat Maik Köhler seinen Anteil", würdigte Kappes posthum: "Die Modernisierung in der Fläche kommt aus seiner Amtszeit." Für eine der ältesten Wehren in der Verbandsgemeinde – die Wehr wurde 1900 gegründet – sei die Unterkunft nicht mehr normgerecht gewesen, sagte der Mudersbacher Ortsbürgermeister Christian Peter, der bis Ende 2021 selbst Wehrführer war. Er freute sich, dass die Wehr am Standort Niederschelderhütte künftig optimale Bedingungen vorfinde. Auch Peter erinnerte an den ersten Todestag Köhlers: "Wir hätten uns alle gewünscht, dass es nicht so ist, wie es ist." Der Ortsbürgermeister stellte heraus, dass es in der heutigen Zeit nicht mehr selbstverständlich sei, sich – wie es Wehrleute machen – 24 Stunden am Tag und sieben Tag die Woche in den Dienst stellen, um dem Nächsten zu helfen. Er listete Beispiele auf, unter anderem zunehmender Verkehr, E-Autos und Brachflächen im Wald, und folgerte: "Neue Aufgaben, die auf die Verbandsgemeindewehr zukommen." Die Wehr erhalte nun ein schönes, neues Domizil. Dies diene der Ausbildung und dem technischen Dienst, aber auch – wenn nicht Pandemie sei – dem wichtigen Aspekt der Kameradschaftspflege.


Problematische Zuwegung mit Brücke gelöst
Frank Reifenrath vom Bauamt in Kirchen konstatierte, dass man einen weiteren Meilenstein erreicht habe. 2019 sei mit der konkreten Planung begonnen worden. Er skizzierte den Weg, der über das Abklären der Bedürfnisse der Wehr und zwingend notwendiger Sachen schließlich über die Entscheidung der politischen Gremien und die Förderanträge bis zum ersten Spatenstich führte. "Man kann verstehen, dass etwas Ungeduld bei den Feuerwehrleuten ist“, sagte Reifenrath und betonte: „Jetzt haben wir angefangen.“ Nun müsse man schauen, dass man alle Gewerke aufeinander takte, damit bis Weihnachten alles fertig ist. Bei der Planung wurde berücksichtigt, dass nicht in jedem Gerätehaus alles vorgehalten werden muss. Jede Wehr in der Verbandsgemeinde übernimmt Zentralfunktionen.



Zentralfunktion in Niederschelderhütte: Kleiderkammer und Funkwerkstatt
In Niederschelderhütte sind dies Kleiderkammer und Funkwerkstatt. Reifenrath machte auf Besonderheiten aufmerksam. Obwohl formell nur drei Fahrzeughallen genehmigt sind, hat die Verbandsgemeinde beschlossen, einen vierten Stellplatz zu errichten, der langfristig auch benötigt wird, sagte Reifenrath. Knifflig stellt sich bislang die Verkehrsanbindung dar. Über den Hüttenweg gelangt man auf das Gelände am alten Gerätehaus – und umgekehrt geht es wieder raus. Die Krux: Wenn die ersten Feuerwehrautos bereits ausrücken, aber noch weitere Wehrleute mit den Privatautos herbeieilen, wird es an der Ausfahrt eng: "Das war eines der größten Probleme." Die Lösung stellte er vor: Im ersten Obergeschoss entstehen die Fahrzeughallen, die über eine Betonbrücke an den Hüttenweg anbinden. Die Privatautos kommen über die übliche Zufahrt auf den Parkplatz, wo der Eingang ins Feuerwehrhaus liegt. Über das Treppenhaus geht es hoch in die Umkleiden – und schließlich in die Fahrzeughalle.


Eine Verbesserung auch für den kommunalen Bauhof
Den Neubau brachte Volker Kraft vom Architektenbüro Oliver Schmidt aus Betzdorf näher. Für den Bau waren die zuletzt vom Bauhof genutzten Hallen abgerissen worden. Das alte Domizil sei zwar groß, aber nicht strukturiert gewesen. Für den Bauhof werde es somit auch eine Verbesserung geben. Nach kleinen Umbaumaßnahmen wird die kommunale Einrichtung der Ortsgemeinde das alte Feuerwehrhaus nutzen – und auch das neue. Unter der Brücke wird eine Lagerfläche entstehen, und im Erdgeschoss des Neubaus erhält der Bauhof eine Werkstatt. Das zweigeschossige Gebäude umschließt 4400 Kubikmeter. Die Grundfläche beträgt 730 Quadratmeter. Der Bauhof wird 160 nutzen, die Feuerwehr 570. Im ersten Obergeschoss befinden sich die Umkleiden und sanitären Bereiche für die Wehrleute, für Damen und Herren. Das Gebäude entsteht in Massivbauweise, die Fahrzeughalle in Stahlbauweise. Von einer vernünftigen Lösung für Bauhof und Feuerwehr sprach der Kraft. Auf Nachfrage teilte Kraft mit, dass die Brücke rund zehn Meter zwischen Gebäude und Hüttenweg überbrücken muss. Für das Bauwerk wird vor einem bestehenden Stützmauer eine Betonmauer entstehen, die auf der Seite des Hüttenweges die Betondecke mit Gussasphalt tragen wird.

Die Baukosten bezifferte Reifenrath mit 1,8 Millionen Euro. Das Land habe eine Förderung von 260.000 Euro zugesagt. Man hoffe, dass man mit den kalkulierten Kosten hinkomme. Der Markt sei schwankend. Man habe Probleme, Firmen zu bekommen, was sich im Preisgefüge bemerkbar mache. "Das ist eine riesengroße Sache. Wir freuen uns auf den Neubau", sagte Jörg Nebeling. Zum Jahreswechsel hat er den Stab des Wehrführers von Peter übernommen. Eine Wertschätzung sieht Nebeling auch darin, dass der Löschzug ein neues Fahrzeug erhalten wird. (tt)



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