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Nachricht vom 19.02.2022    

Wie verhalten sich Wildtiere bei Sturm?

Von Helmi Tischler-Venter

Meteorologen und Rettungskräfte raten bei Sturm allen Menschen, den Wald zu meiden wegen der permanenten Gefahr herabstürzender Äste, auch noch nachdem der Sturm abgeflaut ist. Wildtiere verhalten sich ähnlich wie wir Menschen und suchen einen geschützten Unterschlupf, denn die Gefahr erschlagen zu werden, besteht auch für Wolf, Reh und Meise.

Symbolfoto

Region. Im Garten kann man oft feststellen, dass Singvögel aufhören zu singen und stattdessen dichteres Geäst von Bäumen, Hecken oder Büschen sowie Nischen von Gebäuden aufsuchen. Dort warten sie ab, bis der Sturm vorüber ist.

In Kolonien lebende Vögel wie Krähen rücken dicht aneinander und bieten so Sturm und Regen möglichst wenig Angriffsfläche. Die glatten Federn lassen den Regen abperlen und die Unterfedern schützen vor Kälte. Die Thermotechnik durch Aufplustern schützt die meisten Vögel vor Kälte und Schnee.

Falkenbeobachter berichten, dass sich die Vögel bei Sturm an die wetterabgewandte Seite von Baumstämmen oder Gebäuden positionieren. Sogar Mauersegler, die außer während der Brut ihr Leben in der Luft verbringen, suchen günstigere Witterungsbereiche auf. Sie werden durch Insekten vorgewarnt, die den Luftraum verlassen, wenn ein Tiefdruckgebiet in der Ferne im Anzug ist.

Eichhörnchen kuscheln sich bei Extremwetterlagen in einem Klumpen zusammen und benutzen dabei ihre buschigen Schwänze als Zudecke.

Während die meisten Wildtiere ihre Rückzugs- und Schutzstrategien haben, können Stürme frischgeborenen Rehkitzen oder kleinen Vögeln, die aktuell schon einzelne Nester gebaut haben und brüten, Probleme bereiten. Starkregen kann Bodennester und im Boden liegende Bauten, zum Beispiel von Nagern überschwemmen.



Es gibt auch Nutznießer des Extremwetters: Insekten und Spinnentiere werden weite Strecken durch die Luft getragen und erreichen so neue Lebensräume. Wildschweinen kann es gar nicht matschig genug sein, sie überstehen Mistwetter daher unbeschadet.

Die Orkane Ylenia und Zeynep, die im Land für mächtigen Wirbel, Leid und Arbeit sorgen, beeinträchtigen auch die Tierwelt. Zugvögel müssen Zwischenlandungen einlegen, um nicht von ihrer Route abzukommen. Die milden Temperaturen nutzen die ersten Amphibien, um zu ihren Laichgewässern zu wandern. Tierfreunde, die die Kröten und Frösche auf Straßen und an Krötenzäunen betreuen, begeben sich unter Umständen selbst in Gefahr. Der NABU bittet daher alle Amphibienschützer, unbedingt auf den Eigenschutz zu achten. (htv)



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