Sturmtief Antonia: Hochwassergefahr für Sieg und Heller (ergänzt)
Von Daniel-David Pirker
Das Sturmtief Antonia bringt laut den Prognosen des Deutschen Wetterdiensts größere Mengen Niederschlag in der Nacht auf Montag. Das wirkt sich auch auf die Pegelstände von Sieg und Heller aus. Die Tendenz ist laut dem Hochwassermeldedienst Rheinland-Pfalz steigend. Das Wasser könnte über die Ufer treten.
Region. Der vorhergesagte Niederschlag im Zuge des Sturmtiefs Antonia wird sich auch auf die Wasserstände von Sieg und Heller auswirken. Der Deutsche Wetterdienst hat für weite Teile des Kreises Altenkirchen eine amtliche Warnung vor Dauerregen herausgegeben für den Zeitraum zwischen Samstagabend (19. Februar) und Montagabend. Demnach tritt mit Unterbrechungen Dauerregen auf. Es ist mit Niederschlagsmengen zwischen 40 und 60 Liter pro Quadratmeter zu rechnen. In Staulagen werden Mengen bis zu 80 Liter pro Quadratmeter vorhergesagt (Stand: Sonntag, 16.39 Uhr).
Nun warnt auch die Feuerwehr Alsdorf auf Facebook vor der möglichen Gefahr, dass die Heller heute Nacht über die Ufer treten könnte. Um 15.45 Uhr wurde noch ein Wasserstand von 82 Zentimetern am Pegel Alsdorf gemessen laut den Werten des Hochwassermeldediensts Rheinland-Pfalz. Für die Sieg erwartet die Hochwasservorhersagezentrale des Landes Höchststände zwischen 260 und 300 Zentimetern. (Um 15.45 wurden am Pegel noch 145 Zentimeter gemessen.) Den Erfahrungen der Vergangenheit entsprechend müsste dies laut der Feuerwehr Alsdorf bei der Heller (auf Höhe Rhenag) zu einem Pegelstand von etwa zwei Metern führen.
Ob dies tatsächlich so eintritt, sei jedoch noch unklar, betont die Feuerwehr – trotzdem will sie vor der möglichen Gefahr der Uferübertretung warnen. Sie selbst befinde sich die Nacht über deshalb in erhöhter Alarmbereitschaft. Die Feuerwehr Alsdorf kündigt vor diesem Hintergrund an, in den betroffenen Gebieten die Haushalte im Laufe des Tages auch persönlich zu informieren. Auch die anderen Löschzüge im Verbandsgemeindegebiet gehen so vor, wie die Feuerwehr Scheuerfeld ebenfalls auf Facebook mitteilt.
Am späten Nachmittag hat auch die Betzdorfer Ordnungsbehörde eine Warnung veröffentlicht. Demnach müssen bereits erste Häuser an der Sieg mit Hochwasser beziehungsweise steigendem Grundwasser rechnen. Zudem könnten gegebenenfalls Parkplätze im Stadtbereich nicht nutzbar sein.
Zur Einordnung: Mit dem vorhergesagten Wasserstand von 260 bis 300 Zentimetern würde das mögliche Sieg-Hochwasser klar die Aufnahme in die Top-Ten-Wasserstände verfehlen. Weit entfernt wäre der Pegel von dem Jahrhunderthochwasser von 1984. Damals wurden in Betzdorf 510 Zentimeter gemessen. Auf dem 10. Platz rangiert das Hochwasser vom Januar 1986 mit 361 Zentimetern, also mindestens 61 Zentimeter über dem für diese Nacht vorhergesagten Sieg-Höchststand. Vorsicht ist allerdings trotzdem angebracht. Immerhin muss man sich ab Wasserständen über 290 Zentimetern Sorgen machen, wie das Ordnungsamt Betzdorf dem AK-Kurier noch im vergangenen Januar mitgeteilt hatte. (ddp)
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