Riesige Friedensbotschaft auf stillgelegter A45-Brücke bei Lennestadt
Seit Dezember fahren keine Autos oder Lkw mehr über die A45-Brücke bei Lennestadt. Nun kam das Bauwerk doch noch einem Nutzen zu. Ein laut eigenen Angaben 70-köpfiges Künstlerkollektiv hatte sich Zugang zu einem Brückenabschnitt verschafft, um einen Friedensappell auf den Asphalt zu sprühen.
Lüdenscheid. Seit Sonntag zieht ein Youtube-Video über eine politische Kunstaktion auf der Rahmede-Talbrücke auf der A45 bei Lüdenscheid große Aufmerksamkeit auf sich. In dem kurzweilig geschnittenen und mit dramatischer Musik unterlegten Clip wird in 1,20 Minuten gezeigt, wie vermummte, oft mit weißer Malerkleidung angezogene, Frauen und Männer eine rund 300 Meter lange Friedensbotschaft auf den Asphalt mit Farbe anbringen. Die wahrscheinlich mit einer Drohne aufgenommenen Luftaufnahmen zeigen eindeutig in großer weißer Schrift den Appell "Lasst uns Brücken bauen". Daneben ist eine ukrainische Nationalfahne mit Friedenszeichen zu beobachten, versehen mit dem Hashtag "#BRIDGEPLEASE".
Das Video wurde auf dem Youtube-Kanal von "Willi&Söhne" veröffentlicht, laut Selbstangabe auf Facebook ein Sprachrohr für die Unterhaltungs- und Kulturszene Lüdenscheids. Gemäß der Beschreibung unter dem Bewegbildbeitrag habe ein 70-köpfiges Künstlerkollektiv ein Zeichen gesetzt und die Brücke "in Zeiten der Zeiten der Spaltung und des Hasses in ein Monument des Zusammenhalts" verwandelt. Zuvor schreiben die Verfasser bezogen auf den Krieg in Europa, dass Millionen Menschen ihre Heit und ihr Zuhause verlieren, "zu viele von ihnen auch ihr Leben". Und: " Die Pandemie hinterlässt eine zutiefst gespaltene Gesellschaft, in der die Stimmen von Faschisten und Demokratiefeinden immer lauter werden. Und in unserer Region sind nahezu alle Unternehmen und unzählige Menschen durch die gesperrte Rahmedetalbrücke in ihrer Existenz bedroht." Und die Verfasser schließen mit einer naheliegenden Botschaft: "Gegen Krieg, gegen Spaltung und für ein Miteinander: Lasst uns Brücken bauen. Peace."
Wie in dem Video zu sehen, müssen sich die Menschen hinter dem Kunstprojekt mutmaßlich am Sonntagmorgen Zugang zu dem Brückenabschnitt verschafft haben, der später die Grundlage werden sollte für die Friedensbotschaft im XXL-Format. Laut dem journalistischen Internetportal "merkur.de" wurde das Künstlerkollektiv "Willi&Söhne" mit der Dokumentation der Aktion beauftragt. Wer tatsächlich hinter dem Projekt steckt, darüber klärte das Kollektiv nicht auf. (ddp)
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