Werbung

Pressemitteilung vom 02.03.2022    

Kreis Altenkirchen bereitet sich auf Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine vor

Mit Blick auf die stündlichen Nachrichten aus der Ukraine richtet man sich im Kreis Altenkirchen auf eine große Zahl von Flüchtlingen ein. Das geht aus einem Presseschreiben der Kreisverwaltung hervor. Demnach rufen die Behörde und die Verbandsgemeinden nun die Bevölkerung auf, Wohnraum zwecks Vermietung zur Verfügung zu stellen.

Ukrainische Landesflagge. (Bild: Pixabay)

Region. Schon seit Tagen seien die zuständigen Abteilungen aktiv, heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung Altenkirchen. Angesichts des Krieges in der Ukraine bereiten sich die Kreisverwaltung und die Verbandsgemeinden im Kreis auf die Ankunft von Kriegsflüchtlingen vor. In einer Telefonkonferenz am Mittwochnachmittag hat Landrat Dr. Peter Enders sich hierzu mit den Bürgermeistern der Verbandsgemeinden abgestimmt.

"Wir sehen eine Welle der Hilfsbereitschaft: Menschen, die von sich aus bei den Verwaltungen oder bei Hilfsorganisationen und privaten Initiativen anrufen und Unterstützung anbieten – von Gütern für Hilfstransporte bis hin zu Wohnraum vor Ort", berichtet Landrat Dr. Peter Enders. Auch wurden bereits privat Menschen von der polnisch-ukrainischen Grenze abgeholt und im Westerwald untergebracht. Enders: "Man ist schockiert und fassungslos. Ein Krieg in Europa war bis vor wenigen Tagen nicht vorstellbar. Was wir derzeit erleben, ist abscheulich und niederträchtig. Die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft geben derzeit die richtigen Antworten auf den Kriegstreiber im Kreml und ziehen offensichtlich auch Schlüsse für die künftige Sicherheitspolitik, Verteidigungsfähigkeit und Energieabhängigkeit. Was wir vor Ort tun können – Stichwort Unterbringung und Hilfe vielfältiger Art –, das werden wir tun."

Wohnraum ist dabei das aktuelle Stichwort, auch wenn man über die Zahl der im Kreis ankommenden Menschen aus dem Kriegsgebiet, die eine Bleibe benötigen, noch keine verlässlichen Angaben machen kann. Mit Blick auf die stündlichen Nachrichten aus der Ukraine richtet man sich auf eine große Zahl von Flüchtlingen ein: "Wir brauchen Unterkünfte für die Menschen, und zwar sicher nicht nur für einige Wochen. Mit der so genannten Massenzustromrichtlinie der Europäischen Union (EU), die Brüssel voraussichtlich am Donnerstag in Kraft setzen wird, bekommen die Flüchtlinge einen sicheren Aufenthaltsstatus, Zugang zu Sozialleistungen und voraussichtlich zeitnah die Möglichkeit zu arbeiten und sie können zunächst ein Jahr, maximal aber drei Jahre in Deutschland bleiben", berichtet Joachim Brenner, zuständiger Referatsleiter bei der Kreisverwaltung.



AK-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Bis diese europäische Regelung greift, so hat die Landesregierung informiert, benötigen die Menschen aber eine Übergangslösung, die ihnen Zugang zu Sozialleistungen und medizinischer Versorgung garantiert. Kurzfristige Überbrückungsleistungen der Sozialhilfeträger sollen dies gemäß Mitteilung des Landes leisten. Wenn die Richtlinie in Kraft trete, würden die Flüchtlinge nach der Leistungsfähigkeit auf die EU-Länder verteilt. Innerhalb Deutschlands weise das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) die Menschen den Bundesländern nach dem so genannten Königsteiner Schlüssel zu.

Kreis und Verbandsgemeinden rufen nun die Bevölkerung auf, Wohnraum zur Verfügung zu stellen, den die Verbandsgemeinden für die Unterbringung von Flüchtlingen aus der Ukraine anmieten können. Man setzt auf dezentrale Unterbringung in den Kommunen, damit hat man in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht. Gleichzeitig, so Brenner, aktiviere man ein großes Netzwerk von Ehrenamtlern, die sich schon in der Vergangenheit – etwa bei der Flüchtlingswelle 2015 oder in der Corona-Pandemie – engagiert haben, um die Betreuung vor Ort zu unterstützen. Viele hätten schon von sich aus Bereitschaft signalisiert, zu helfen. "Dafür sind wir außerordentlich dankbar." (PM)

Hotline für Wohnraum-Angebote:
Wer Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann sich unmittelbar an die Kreisverwaltung wenden, die die Informationen koordiniert und an die Verbandsgemeinden weitergibt. Hierzu wurde eine Hotline eingerichtet: Tel.: 02681 81 20 86 und 81 24 36; E-Mail: ukraine-hilfe@kreis-ak.de


Mehr dazu:   Ukraine  
Lokales: Altenkirchen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Altenkirchen-Flammersfeld auf Facebook werden!


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


Entscheidung über Siegwehr in Euteneuen steht bevor

Kirchen (Sieg). Michael Wäschenbach, der heimische CDU-Landtagsabgeordnete, identifiziert eine finale Möglichkeit für den ...

Weeser lädt ein: Politik hautnah in Berlin erleben

Region. Im Zentrum steht der Besuch im Deutschen Bundestag und das Gespräch mit der Betzdorfer Abgeordneten. "Es freut mich ...

Diedenhofen (SPD) kandidiert mit viel Rückenwind erneut für Bundestag

Region. In seiner Rede schwor der Abgeordnete seine Partei auf den anstehenden Wahlkampf ein und nahm Stellung zum Aus der ...

Neue Sicherheitsberater für Senioren im Kreis Altenkirchen

Kreis Altenkirchen. Wichtige Arbeit bei der Prävention leistet die Polizei - doch ist sie hierbei nicht allein. Seit vielen ...

Neuer Vorstand des SPD-Kreisverbands Altenkirchen gewählt

Neitersen/Kreisgebiet. Die bisherige Co-Kreisvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler trat nach ihrer Wahl zur Landesvorsitzenden ...

Union und SPD einigen sich auf Termin für Neuwahlen zum Bundestag

Region. Nach dem Bruch der Ampelkoalition gab es zunächst ganz unterschiedliche Auffassungen, wann Bundeskanzler Olaf Scholz ...

Weitere Artikel


Sozialdemokraten werben beim Bund für Windkraft am Rand des Stegskopfs

Region. "Auch die Anrainergemeinden haben ein hohes Interesse daran, dass am Rande des Platzes auf besonders windhöffigen ...

Corona im AK-Land: Zwei Todesfälle, Hospitalisierungsquote steigt

Altenkirchen. Seit Beginn der Pandemie wurden im Kreis 17586 Menschen positiv auf eine Infektion getestet. Das sind 298 mehr ...

Erster Wäller Gartenpreis gestartet

Dierdorf. Das bekannte Regionalprojekt „Kräuterwind“ und die Kooperation „Wir Westerwälder“ haben am 2. März den Startschuss ...

Radsportverein RSC Betzdorf: Teampräsentation im Schäfer Shop

Betzdorf. Nach zwei Jahren mit einem eingeschränkten Rennkalender hofft man auf viele Gelegenheiten, das Trikot nun auch ...

Zahl der Arbeitslosen sinkt wieder in Kreisen Neuwied und Altenkirchen

Region. Aktuell sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Neuwied (Kreise Altenkirchen und Neuwied) 7.892 Menschen ohne Arbeit ...

Elkenroth: Kein Nachtzug, keine Rosenmontagssitzung – aber: "Karneval to go"

Elkenroth. "Wir bringen den Spaß in Tüten", sagte Tobias Pfeiffer, Vorsitzender des Jungmännervereins Elkenroth (JVE), und ...

Werbung