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Nachricht vom 31.03.2011    

Reservisten geben Kirchener Stadtpokal zurück

Eine Lokalposse, wie sie im Buche steht: Die Reservistenkameradschaft Wisserland hat jetzt in Person des Vorsitzenden, Oberstleutnant der Reserve, Axel Wienand, und des Teilnehmers Manfred Giebeler jetzt ihre gewonnenen Pokale im Stadtbüro Kirchen abgegeben. Obwohl die Stadt die Pokale nur gestiftet und mit der Vergabe nun garnichts zu tun hattte. Aber mit dem Vorsitzenden der ausrichtenden Tell-Schützen möchte man nichts mehr zu tun haben. Der soll über sie nicht Gutes gesagt haben...

Reservistenchef an der falschen Adresse: Axel Wienand stellt Sven Wolff den Mannschaftspokal auf den Schreibtisch. Der wusste offenbar garnicht, wie ihm geschah. Foto: anna

Kirchen. Das erste Stadtpokalschießen, ausgetragen im Oktober 2010 von den Tell Schützen, hallte bis zum 28. März 2011 nach. Mit der Rückgabe der Pokale, Urkunden und Gutscheine zog die Reservistenkameradschaft Wisserland nun einen Schlussstrich unter ein für sie leidiges Thema. Wie der Gesamtvorsitzende der Reservistenkameradschaft Oberstleutnant d.R., Axel Wienand, erklärte, war Folgendes passiert: Das erste Stadtpokalschießen, initiiert und ausgetragen von den "Tell" Schützen Kirchen sollte eine hohe Resonanz erfahren. Aus diesem Grunde sei der Reservisten Ortsverband Brachbach-Kirchen-Mudersbach zur Teilnahme eingeladen worden. "Eigentlich nehmen wir an solcherlei Schießen nie teil", so Wienand. "Doch seitens der Tell-Schützen hat man uns darum gebeten." Die anschließende Ausschreibung zur Teilnahme sei, so Wienand, sehr ungenau gewesen. Er habe darum nochmals schriftlich nachgefragt bezüglich der Teilnahme von aktiven und passiven Schützen. Ebenfalls schriftlich habe er die Bestätigung erhalten, dass dies keine Rolle spiele. Somit meldeten die Reservisten insgesamt vier Mannschaften, holten einen Mannschaftspokal und Manfred Giebeler einen Pokal der Einzelschützen. Dabei betont Giebeler, als Sportschütze habe er nicht einmal mit seiner eigenen Ausrüstung, sondern einer fremden Waffe geschossen und habe sich somit auch nichts vorzuwerfen. Im Nachhinein werde nun seitens des neuen Vorsitzenden der Tell- Schützen, Erhard Dietershagen, fortwährend "gestänkert" und den Reservisten indirekt Betrug vorgeworfen, weil aktive Schützen an dem Stadtpokalschießen teilgenommen hätten, erklärte Wienand. "So etwas haben wir nicht nötig und solche Unterstellungen müssen wir uns nicht bieten lassen", sagt Wienand. "Aus diesem Grunde geben wir hier und heute auf dem Stadtbüro Kirchen die Pokale der Stadt Kirchen wieder zurück. Ebenso die Urkunden und Gutscheine. Wir erwarten im Gegenzug von den Tell-Schützen die Rückerstattung des Startgeldes in Höhe von 32 Euro und damit ist für uns das Thema Stadtpokalschießen erledigt." Wienand wies ausdrücklich darauf hin, dass viele aus den Reihen der Tell-Schützen auf ihrer Seite stünden. Auch Bürgermeister Wolfgang, der Schirmherr des Stadtpokalschießens gewesen sei, gebe den Reservisten recht. Warum die Aktion erst jetzt erfolge, erklärte Giebeler: Anlässlich eines Bezirkswettkampfes im Februar in Altenkirchen habe sich Dietershagen laut und vernehmlich mit den Worten "Die Reservisten kommen nicht mehr auf unseren Schießstand" geäußert. Danach, so Wienand, habe man einstimmig beschlossen, die Pokale zurück zu geben. Wienand merkte weiter an, dass aus Wingendorf ebenfalls aktive Schützen an dem Wettkampf teilgenommen hätten, die seien unter einem Fantasienamen angetreten und darüber habe sich auch niemand mokiert. Zudem hätten die Tell-Schützen selbst bei dem Schießen mitgemacht, was vollkommen unüblich sei. Die Tell-Schützen hätten mehrere vordere Plätze belegt und niemand habe daran Anstoß genommen.
Etwas überrascht war dann Sven Wolff auf dem Stadtbüro, als die Herren Wienand und Giebeler mit ihren Pokalen ankamen und diese abgaben. Wolff sieht sich nicht als der richtige Adressat dafür, sondern die Tell-Schützen, auch wenn der Pokal von der Stadt Kirchen gespendet worden sei. Wienand und Giebeler möchten jedoch jeden weiteren persönlichen Kontakt zu Dietershagen vermeiden und sahen somit das Stadtbüro als einzige Möglichkeit, die beiden ungeliebten Pokale wieder los zu werden.
Erhard Dietershagen erklärte in einem kurzen Telefonat, dass er sich zu den Vorwürfen nicht äußern möchte. Es sei alles gesagt und im Verein besprochen worden, man wolle da nicht nachhaken. (anna)


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