Bergbaumuseum Herdorf verlängert Sonderausstellung
Ungezählt sind die Spuren, welche die frühen Eisenleute in der Region an Sieg und Wied hinterlassen haben. Recht leicht zu erkennen sind meist die Relikte des frühen Bergbaus. Schwieriger ist es oft, die Reste der frühen Eisenverhüttung zu entdecken. Nach vielen Jahrhunderten sind diese meist mit Erde bedeckt und somit versteckt. Die Sonderausstellung des Bergbaumuseums in Herdorf kann bis zum 28. August besucht werden.
Herdorf-Sassenroth. Sogenannte „Spatenforscher“ kamen den frühen Eisenleuten ab den 1920er Jahren mehr und mehr auf die Spur. In den kleinen steilen Waldbächen entdeckten sie Schlacken, die ihnen den Weg zu den versteckt liegenden Schmelzöfen wiesen. Hier kamen dann die Spaten zum Einsatz. Ab den 1960er Jahren waren es im Raum Herdorf die Brüder Heribert und Otto Kipping, die mit Unterstützung einiger Interessierter systematisch die alten Verhüttungsstellen aufsuchten und kartierten. Doch kaum jemand interessierte sich damals dafür, wie und wo die frühen Eisenleute die Basis für die heutige Wirtschaftsstruktur der Region schufen. Und so wurden auch die Spatenforscher selbst und ihre Funde vergessen, verschwanden in der Geschichte.
Vergessene Relikte neu erforscht
Bis vor einigen Jahren der Herdorfer Architekt Carsten Trojan im Bergbaumuseum die alte Karte der Kippings entdeckte und zu forschen begann. Seine Arbeit gab den Anstoß für neue Erkenntnisse. 2016 führte Prof. Dr. Kuhnen vom Institut für Altertumswissenschaften an der Uni Mainz eine vom Bergbaumuseum unterstützte umfangreiche Untersuchung im Raum Herdorf und Daaden durch. Finanziell wurde das Projekt unterstützt vom „Förderverein zur Erhaltung und Pflege der Bergbau- und Hüttentradition im Kreis Altenkirchen e.V.“, den Firmen Thomas Magnete (Herdorf), Mudersbach Stahlbau (Friedewald) und Dr. Nickol (Daaden). Erstmals begab sich die moderne Archäologie in der Region auf die Suche nach den frühen Eisenleuten.
Sonderausstellung
Das Bergbaumuseum zeigt zurzeit eine Sonderausstellung hierzu. „Mit Sonde und Bohrer“ entstand durch Zusammenarbeit von Carsten Trojan, Museumsleiter Achim Heinz und einem archäologischen Seminar der Universität Mainz. Sie präsentiert die Ergebnisse des Grabungsprojekts, gibt aber auch Einblick in die Arbeitsmethoden der modernen Archäologie. Museumsleiter Achim Heinz: „Diese Ausstellung verbindet über Zeiträume hinweg die Eisenleute längst vergangener Epochen, die frühen Spatenforscher und die Archäologie der Gegenwart.“
„Mit Sonde und Bohrer“ ist bis zum 28. August täglich außer montags von 10-12 und 14-17 Uhr im Bergbaumuseum des Kreises Altenkirchen in Herdorf-Sassenroth zu sehen. (PM)
Lokales: Daaden & Umgebung
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Daaden-Herdorf auf Facebook werden!