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Pressemitteilung vom 17.03.2022    

Ukraine-Flüchtlinge: Landrat Enders bietet polnischem Partnerkreis Hilfe an

Mit Stand von Donnerstag (17. März) verzeichnet der Landkreis Altenkirchen rund 700 aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine geflüchtete Menschen. Viele von ihnen haben eine erste Unterkunft bei Angehörigen oder Freunden in der Region gefunden, ein großer Teil ist in durch die Bevölkerung bereitgestellten und durch die Verbandsgemeinden angemieteten Wohnungen untergebracht.

(Symbolfoto)

Altenkirchen. Das Land hat in einer Konferenz der zuständigen Abteilungen der Kreise ausdrücklich das Engagement des Kreises Altenkirchen gelobt, der derzeit einen Spitzenplatz bei der Unterbringung von Flüchtlingen einnehme. „Wir bereiten uns aber auf weitere Flüchtlinge vor“, erklärt Landrat Dr. Peter Enders. Das Land habe angekündigt, dass die Kreise damit rechnen müssten, dass in Zukunft auch ohne vorherige Ankündigung Gruppen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen geschickt würden. Von den am letzten Wochenende kurzfristig durch die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) angekündigten Gruppen sind 87 Personen tatsächlich nach Altenkirchen gekommen. Zwei Großfamilien – insgesamt 21 Personen –, waren von der Erstaufnahmeeinrichtung Hermeskeil als sechs Kleinfamilien geführt und dem Kreis als solche zugewiesen worden. Dies ergab sich aber erst nach Ankunft im Landkreis Altenkirchen. Ebenfalls waren diese Familien nicht mit ländlicher Unterbringung einverstanden und verlangten eine Unterbringung im städtischen Umfeld. Desweiteren stellte eine der Familien den Anspruch auf einen ausreichend großen Wohnraum, um Familiennachzug aus Aserbaidschan unterzubringen. Da beides vor Ort nicht zu leisten war und die Betroffenen sich den zuständigen Mitarbeitern gegenüber äußerst unangemessen und distanzlos verhalten haben, hat die ADD angeboten, diese Familien anderweitig unterzubringen.

Landkreis Krapkowice erreicht Kapazitätsgrenzen
Am Donnerstag hat sich Enders mit dem Landrat des polnischen Partnerkreises Krapkowice (Krappitz), Maciej Sonik, per Videokonferenz ausgetauscht. Bei den polnischen Partnern gelangen die Betreuungs- und Unterbringungsmöglichkeiten an ihre Grenzen – dort werden aktuell rund 1000 Menschen betreut – , weshalb Enders Sonik angeboten hat, einen Teil der Ukraine-Flüchtlinge aus dem Landkreis Krapkowice im Kreis Altenkirchen unterzubringen. „Partnerschaft zeichnet sich auch in schwierigen Zeiten aus“, so Enders. „Wir reden dabei über eine Größenordnung von etwa 50 Personen. Unsere polnischen Partner können den Flüchtlingen klar sagen, wo sie untergebracht werden. Und hier vor Ort wird die Betreuung durch Ehrenamtliche unterstützt. Das macht es für die Menschen etwas einfacher“, so Enders, der mit dem Wissener Bürgermeister Berno Neuhoff aufgrund der Städtepartnerschaft mit Krapkowice in Kontakt steht. Ob und wann dieses Angebot zum Tragen kommt, steht derzeit noch nicht fest. Mit dem Land hat die Kreisverwaltung bereits geklärt, dass eine Aufnahme von Kriegsflüchtlingen auf diesem Weg auf den Anteil des Kreises angerechnet wird.



Koordinierte Hilfe wichtig
Neuhoff selbst steht wie der Landkreis seit Freitag täglich mit der Stadt Krapkowice in Verbindung und hat auch Ehrenamtliche aus den Gremien eingebunden. Der Landrat und Wissener Bürgermeister sind sich einig, dass das wichtigste eine „koordinierte“ Hilfe ist, weshalb sich Kreis, Verbandsgemeindeverwaltung und Stadt Wissen eng abstimmen. Kirchen, die Ehrenamtsstelle des Kreises, Caritas, Migrationsbeirat der Stadt und viele Ehrenamtliche in Stadt und VG will man in der Siegstadt unter der „Aktion Neue Nachbarn“ einbinden. Erst einmal steht jetzt die Unterbringung im Vordergrund. Am 7. April um 17 Uhr wird ein offizielles Treffen in Wissen stattfinden. Genaueres werden Kreis und Stadt noch bekannt geben.

Da Wohnraum für 60 Personen im Wisserland zur Verfügung steht, will man in Wissen abwarten, bis man genaueres aus dem Kreis Krapkowice weiß. Neuhoff : „Wichtig ist eine koordinierte Hilfen und Unterstützung vor Ort. Als kleine Verwaltung sind wir auf Unterstützung von Kreis und Ehrenamt angewiesen, um das alles zu schaffen.“ Da logistisch für einen Hilfstransport vor allem mit Lebensmitteln noch einiges geklärt werden muss und Kreis und Stadt auf Listen aus Krapkowice warten, bitten Landrat und Bürgermeister die Bevölkerung derzeit noch von weiteren Sachspenden abzusehen. Hierzu wird man zum passenden Zeitpunkt gemeinsam einen Spendenaufruf starten.

● Wer Unterkünfte anbieten möchte, kann hierzu Kontakt mit der Kreisverwaltung aufnehmen: E-Mail: ukraine-hilfe@kreis-ak.de

Deutschkurse geplant
Unterdessen hat die Kreisvolkshochschule kurzfristig zwei Deutschkurse auf Anfängerniveau ins Programm aufgenommen, um den Menschen aus der Ukraine einen ersten Einstieg in die deutsche Sprache zu ermöglichen.

Geplant ist zum einen ein Präsenzkurs in der Kreisvolkshochschule in Altenkirchen, der am 1. April beginnt und jeweils freitags von 9.15 bis 12.30 Uhr läuft. Zudem wird es ab dem 28. März einen Onlinekurs geben, der montags bis freitags jeweils in der Zeit von 13 bis 14 Uhr angeboten wird. Beide Kurse sind zunächst bis Ende Mai geplant, eine Verlängerung ist angedacht. Die Teilnahme ist kostenlos. Ebenso versucht die Kreisvolkshochschule in Zusammenarbeit mit den Außenstellen, ein kreisweites Netz an Deutschkursen zu organisieren. Hierzu werden auch noch qualifizierte Kursleitungen gesucht.

● Weitere Informationen und Anmeldungen zu den Deutschkursen: Geschäftsstelle der Kreisvolkshochschule (Tel.: 02681-812211, E-Mail: kvhs@kreis-ak.de)

(Pressemitteilung der Kreisverwaltung Altenkirchen)


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