Alte Eiche in Hagdorn hat jetzt Gesellschaft von Nachfahren
Von Katharina Behner
Die als Naturdenkmal geltende und über 350 Jahre alte Eiche in Hagdorn fiel in den letzten Jahren der Trockenheit und dem Klimawandel zum Opfer. Das nach Rückschnitt wertvolle Totholz-Biotop hat jetzt Gesellschaft der besonderen Art bekommen: Drei ihrer Nachkommen wurden um sie herum gepflanzt.
Wissen/Hagdorn. Sehr traurig war es, als die rund 350 Jahre alte Eiche in Hagdorn im letzten Jahr einen radikalen Rückschnitt erhielt, nachdem sie dem Klimawandel zum Opfer fiel. Dennoch soll sie nach ihrem Absterben als wertvolles Biotop auch zukünftig bedeutende Aufgaben im Kreislauf des Lebens erfüllen. Wir berichteten hier.
Und umso schöner ist es nun, zu sehen, dass die zum Mahnmal des Klimawandels gewordene Eiche jetzt besondere Gesellschaft bekommen hat: Drei junge Eichen haben ihren Platz in Hagdorn gefunden. Und dabei handelt es sich um keine geringeren als direkte Nachkommen der alten Eiche. Kürzlich wurden sie von der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Forstverwaltung in Persona von Forstwirtschaftsmeister Tobias Greb und dem Auszubildenden Mortimer Canstein im unmittelbaren Umfeld des ehemaligen Naturdenkmals gepflanzt.
„Wir haben vor einigen Jahren Eicheln der Naturdenkmal-Eiche aus Hagdorn gesammelt und sie zur Anzucht an eine Darmstädter Baumschule gegeben“, so Dr. Franz Straubinger von der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Verwaltung. Mittlerweile sind die kleinen Zöglinge auf bis zu 1,80 Meter herangewachsen und haben schon jetzt symbolhaften Charakter.
„Wir hoffen, dass die neuen Eichen wachsen und gedeihen und Jahrhunderte stehen werden“, so Straubinger, der die Pflanzung auch sinnbildlich für eine umfassende Naturverjüngung in einem ökologischen Waldbau sieht. Wenn die drei jungen Eichen gut anwachsen, werden sie voraussichtlich schon in einem Jahrzehnt mehr als sieben Meter hoch sein.
Aber nicht nur von der alten Eiche in Hagdorn werden Samen gesammelt, so Straubinger weiter. Für das eigene „Metusalem-Programm“ habe man schon seit geraumer Zeit im gesamten Bereich der Hatzfeldt-Wildenburg´schen Forstverwaltung damit begonnen, das Erbgut alter Baumriesen und anderer monumentaler Baumarten aufzubewahren und anzupflanzen. So aus dem Schlossgarten im Crottorf, etwa von den alten Mammutbäumen oder von Küstentannen, deren wertvolle Samen sich mittlerweile genetisch an die Anforderungen unserer Region angepassten haben. Über den Einsatz der Zapfenplücker, um an die wertvollen Samen der Küstentanne zu gelangen, berichteten wir bereits hier. (KathaBe)
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