Walter Schneider als Chef der "IG BAU" im Kreis Altenkirchen wiedergewählt
Walter Schneider ist als Chef des Bezirksverbands Koblenz-Bad Kreuznach der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt für vier weitere Jahre im Amt bestätigt worden. Damit bleibt er Interessenvertreter für Bauarbeiter, Reinigungskräfte und Beschäftigte aus der Land- und Forstwirtschaft auch im Landkreis Altenkirchen.
Altenkirchen. Walter Schneider (63) ist gelernter Maurer. Nach einer weiteren Ausbildung zum Forstwirt arbeitet er seit 1981 in der "grünen Branche", wo er sich unter anderem als Personalrat im Forstamt Ahrweiler um die Belange der Beschäftigten kümmerte. Seit 2014 ist Schneider "IG BAU"-Bezirksvorsitzender. Ehrenamtlich engagiert er sich seit 2004 als Ortsbürgermeister in Burgbrohl (Kreis Ahrweiler), als Vorsitzender des Fördervereins der Brohltal-Klinik, als Richter am Sozialgericht Koblenz sowie als Mitglied im Verwaltungsrat der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland. Schneider ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.
Sorgen um Wälder
Angesichts der massiven Waldschäden in der Region blicke er mit Sorge auf die Lage der Forstleute. "Trockenheit und Schädlinge machen den Bäumen seit Jahren schwer zu schaffen. Mit den jüngsten Stürmen spitzt sich die Arbeitsbelastung der Beschäftigten weiter zu. Wir brauchen im Forst dringend mehr Personal – Waldarbeiter ebenso wie Beamte. Dabei geht es nicht nur um die Beseitigung der aktuellen Schäden, sondern auch langfristig um den klimagerechten Umbau der Wälder“, sagt Schneider.
Branchenübergreifender Aufschwung gefordert
Zugleich werde er sich für Verbesserungen in allen Branchen der "IG BAU" stark machen: "Ob auf der Baustelle, in der Reinigungsfirma oder im Malerbetrieb – den Beschäftigten sollten die Entwicklungen in ihrem Beruf und an ihrem Arbeitsplatz nicht egal sein", so der Bezirksvorsitzende. Bessere Löhne und Arbeitsbedingungen fielen aber nicht vom Himmel. Der Gewerkschafter appelliert an die Beschäftigten, sich gemeinsam mit der "IG BAU" für die eigenen Interessen einzusetzen. Das Handwerk in der Region sei in den nächsten Jahren auf Tausende zusätzliche Fachkräfte angewiesen. Vom Fassadenreiniger über den Gartenbauer bis zur Buchhalterin in der Baufirma – Fachleute sollten auf einer tariflichen Bezahlung bestehen, rät Schneider. Wer zu wenig verdiene, solle sich an die "IG BAU" vor Ort wenden.
Mitentscheidungsrechte
Beschäftigte müssten darüber hinaus stärker mitentscheiden, wie ihr Job in Zukunft aussehe. Ein "Riesen-Thema" sei hier die Weiterbildung. "Viele Branchen stehen vor einem enormen Umbruch. Ob es um die klimagerechte Sanierung von Altbauten, den Waldumbau im Forst oder die Digitalisierung in der Baubranche geht – wichtig ist, Arbeitnehmer durch zusätzliches Know-how für die Zukunft fit zu machen." Neue Trends und Technologien müssten den Beschäftigten zugutekommen, statt Jobs zu gefährden. Beim Wandel der Arbeitswelt sei es unverzichtbar, dass Gewerkschaften und Betriebsräte ein entscheidendes Wort mitredeten, betont Schneider.
Außerdem kündigt der Gewerkschafter an, sich in politische Debatten einzumischen: "Viele Vorhaben der Berliner Ampel-Koalition haben direkte Auswirkungen in unserer Region – von der Wohnungsbau-Offensive über die Umgestaltung der Agrarwirtschaft bis hin zur gesetzlichen Rente. Bei all diesen Themen wird sich die "IG BAU" Koblenz-Bad Kreuznach einbringen und dabei auch der Kommunal- und Landespolitik auf die Finger schauen." (PM)