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Nachricht vom 26.03.2022    

Nachhaltige Stromproduktion und Klimaschutz: MANN Strom gab Einblicke bei Betriebsbesichtigung

Von Elke Stockhausen

Der BUND Kreisgruppe Westerwald initiierte am 25. März eine Betriebsbesichtigung der Mann Naturenergie GmbH & Co. KG in Langenbach bei Kirburg. Ein Nachmittag rund um nachhaltige Energie und das Thema "Klimaschutz durch Strom aus eigener Herstellung".

Fotos: Elke Stockhausen

Langenbach. Markus Mann, langjähriges Mitglied des BUND und geschäftsführender Gesellschafter, leitete den informativen Nachmittag. Eingeladen vom BUND Westerwald, nahmen 20 Interessierte teil. Die Firmengruppe, der Energieproduzent, erhielt in den vergangenen Jahren Auszeichnungen für Innovationen, die nicht nur im Kreis vergeben wurden. Der "Deutsche Solarpreis 2008" von EUROSOLAR und der Klimaschutzpreis "Züricher" für das Projekt CBA-SA, die eine Pellet Heizzentrale in Azère in der Schweiz errichtete, an der Markus Mann maßgeblich beteiligt war, sprechen für sich. Er erzählte, dass er während des Urlaubs beim Skifahren zu lange vom Heizen sprach. Das Unternehmen expandierte und brachte internationale Bekanntheit.

Minderwertiges Holz wird zu Pellets verarbeitet
Die Pellets, das Fundament der Firma, werden aus Holz hergestellt, das für die Industrie minderwertig ist. Baumstämme mit Parasitenbefall, Baumkronen, Waldrestholz zählen hier zu den Ausgangsmaterialien. Auch grobe Strauchabfälle werden angeliefert und so weiterverarbeitet. Die großen Stämme werden in der Rundholzsortieranlage sortiert. So konnte bei Mann im vergangenen Jahr aus den angelieferten 120.000 Festmetern noch 102.000 Festmeter durch die Säge geschickt und 45.000 Kubikmeter Schnittholz hergestellt werden. Holz, das im normalen industriellen Betrieb als "nicht sägefähig" gilt. Die Differenz zwischen Rund- und Schnittholz war der Rohstoff für 44.000 Tonnen Pellets. Das Holz, das der Pelletherstellung zugeführt wird, wird als Sägespäne gelagert und mit der Abwärme des firmeneigenen Biomassenheizkraftwerks getrocknet. "Alles was nicht eckig ist, wird rund", so der Firmenchef. Und dieser Weg führt über die eigenproduzierte Energie.

Seit Oktober 2010 gibt es in Langenbach eine Pellettankstelle, die eine neue Marktchance eröffnete. Neben der Anlieferung beim Endverbraucher durch Silotank- Lastwagen oder dem Erwerb von Pellettsäcken, kann hier der Heizstoff in den eigenen Anhänger geladen werden. Eine Flexibilität für den privaten Kunden, die gut angenommen wird. Das mobile Pelletheizhaus der Firma wurde 2010 mit dem "Heat Award", dem Innovationspreis des Wärmemarktes belohnt.

Stromproduktion aus erneuerbaren Energien
MANN Strom lag heute im Fokus des Besichtigungstermins. Strom, produziert aus erneuerbaren Energien. Keine fossilen Brennstoffe, keine Kernenergie, das Portfolio des Energieherstellers spricht für sich. Die Zahlen dahinter sind somit eindeutig. CO2 Emissionen: 0 g/kWh, radioaktiver Abfall: 0,0000 g/kWh. Klimaschutz in Perfektion. Ein Teil des Stroms wird von Wasserkraftwerken erzeugt und die MANN Naturenergie sucht stetig nach weiteren umweltfreundlichen Energiequellen.

Eingespeist in das Stromnetz, der Kunde erwirbt die notwendige Energiemenge, erhöht sich so der Anteil des Ökostroms im Netz. 100 % Grüner Strom aus Wind, Wasser und Sonne, das ist der Weg, der in Langenbach beschritten wird. Es ist wichtig zu wissen, dass Ökostrom nicht dem Naturstrom gleichzusetzen ist. Die Definition des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) versteht unter Ökostrom elektrische Energie, die zu mindestens 50% aus erneuerbaren Energien und 50 % aus KWK-Anlagen bezieht, Anlagen, die Strom mittels Kraft-Wärme-Kopplung herstellen.

Nachhaltigkeit auch auf dem Firmengelände
Die Stromherstellung erfolgt bereits auf dem Firmengelände selbst. Fotovoltaik Paneele nutzen die Sonnenenergie und sind an den Pellet-Silos montiert. Strom, der in Abhängigkeit zur Natur steht. Und auch die Windkrafträder sind teilweise nicht kalkulierbare Stromlieferanten. Energie, die nicht verwendet wird, kann hier gespeichert werden. 112 Batterien von Mercedes-Benz, entnommen aus Hybridfahrzeugen, bieten eine Kapazität von etwa 1.450 kWh. Nachhaltigkeit zeigt sich auch hier, denn diese Batterien sind so in der Phase des "second life". Und dies werden sie noch viele Jahre, geschützt lagernd, in einem Container verbringen. Bereits jetzt denkt Markus Mann über die Erweiterung nach, ein weiterer Speicher ist in Planung und sichert so das Lastenmanagement. In Zeiten, in denen es zu einer Überproduktion kommt, speichern die Batterien den Strom, wird mehr Energie benötigt, weil eventuell Wind und Sonnenenergie nicht ausreichend vorhanden sind, speisen sie die fehlende Energie ein. Sosehr dieses System auch unberechenbar zu sein scheint, die Anlagen auf dem Gelände laufen zu über 99 Prozent ohne Ausfall. Beweisbare Zahlen, denn der Stromverbrauch der einzelnen Maschinen wird stetig überwacht und digital aufbereitet. So ist das Lastenmanagement für die verantwortlichen Personen im Unternehmen kontrollierbar. Wenn eine Maschine doch einmal ruhen muss, dann wüssten die Mitarbeiter die Zeit sinnvoll zu nutzen, so der Chef.



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Neben Einspeisung des "Strom aus der Steckdose" ist die Elektromobilität ein wichtiges Thema der Unternehmensgruppe
Mit dem Blick auf die Zukunft gerichtet, wird hier alles aus einer Hand geboten. Mobile Ladestationen, Boxen mit stationärer Befestigung und strukturierte Lösungen für Firmen. Das Know-How in Langenbach ist groß. Und es geht nicht nur um den Verkauf. Der hergestellte Strom kann direkt vor Ort genutzt werden, Ladestationen für E-Autos sind im Außenbereich und auf dem Firmengelände vorhanden. Ist man Kunde bei MANN Strom, dann kann man hier kostenfrei sein Auto laden. Klimaschutz in praktischer Umsetzung? Die Firmenwagen für den Personentransport sind elektrisch betrieben und das Angebot an die Belegschaft, ein Elektroauto nutzen zu können, wurde von einigen angenommen. Einen Dorn hat Markus Mann im Auge, die Lkw, denn diese sind Dieselfahrzeuge. Konsequent verfolgt Mann seine Ideologie und hat E-Lkw bestellt, die nach und nach die vorhandenen Fahrzeuge ersetzen sollen. Da die Auslieferung der Pellets nur regional erfolgt, ist dies kein Problem. Und natürlich werden auch diese dann wieder mit dem Strom aus eigener Herstellung betankt. Für Markus Mann scheint es einfach zu sein, seine Waschmaschine ist die Pelletpresse, er denkt einfach nur in großen Zahlen. Sein Augenmerk richtete er und einige Teilnehmer auf die Möglichkeit, die auch private Haushalte haben. Noch immer scheinen sich Immobilieneigentümer damit schwer zu tun, Fotovoltaikanlagen auf den Dächern zu montieren. Die so gewonnene Energie kann heute mit Batterien gespeichert und für den eigenen Bedarf verwendet werden. In der anhängenden Diskussion wurde die Verpflichtung zur Installation solcher Anlagen eingeworfen.

Ein Blick in die Zukunft
Blickt Markus Mann in die Zukunft, dann ist die Energiewende nur durch den Einsatz von Wind, Sonne und Biomasse möglich. Hier stimmten die Teilnehmer zu und erörterten einige Standpunkte, die gerade auf die Erweiterung der Windanlagen zielten. Und immer war es Markus Mann, der nicht nur unternehmerisch denkt, sondern seine Ideologie in die Waagschale warf. Es war der Golfkrieg 1987, der seine Leidenschaft festigte "Kein Krieg um Öl". Und da er ein Mann ist, der "Geht nicht, gibt´s nicht" verinnerlicht hat, wird er seine Ideen weiterverfolgen.



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