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Nachricht vom 28.03.2022    

Altenkirchener Marktwurst: Reinerlös des Verkaufs fließt an Bedürftige

Der Altenkirchener Wochenmarkt hat schon Höhen als auch Tiefen erlebt. Nicht zum Besten war es um ihn während den Lockdown-Phasen bestellt. Unter anderem sollte dem Freiluftverkauf mit der Vorstellung von lokalen Vereinen, die ihr Schaffen präsentieren konnten, wieder mehr Zulauf beschert werden.

Sie hoffen auf einen guten Absatz der „Marktwurst“ (von links): Heike Gelhaar, Hans Peter Junior, Hwayda Charchar, Peter Schulze (beide Caritas-Laden) und Achim Gelhaar. (Foto: vh)

Altenkirchen. Die Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1314 wertete Altenkirchen auf. Einher mit ihr ging die Genehmigung, Märkte ausrichten zu dürfen. Der bekannteste ist nach wie vor der Simon-Juda-Markt am normalerweise letzten Freitag im Oktober. Der Wochen- oder der Weihnachtsmarkt haben beileibe nicht diese Tradition. Gerade donnerstags vormittags, wenn alle sieben Tage fliegende Händler ihre Stände aufbauen, wünschen sich die Organisatoren doch ein wenig mehr Zulauf – sowohl von der einen als auch von der anderen Seite. Denn in den zurückliegenden Jahren sank das Käuferinteresse ein wenig, das vor allem in Zeiten von Corona mit den Lockdowns stärker gelitten hat. Inzwischen zeigt die Tendenz wieder leicht nach oben, wird gleichfalls versucht, das Angebot wieder auszudehnen. Und von Donnerstag, 31. März, an richtet sich das Geschehen in der Fußgängerzone sogar noch ein wenig auf die Unterstützung von Bedürftigen aus.

Stand in Nähe des Caritas-Ladens
Zum Ausklang des dritten Monats im Jahr 2022 starten Achim und Heike Gelhar (Altenkirchen) sowie Hans Peter Junior (Mammelzen) den Verkauf der „Altenkirchener Marktwurst“. Um 10 Uhr geht es los, um 12.30 Uhr schließt das Trio den zwei mal zwei Meter großen Pavillion in der Nähe des Caritas-Ladens, aus dem heraus die Versorgung mit elektrischer Energie erfolgt. Unterstützung bei der Organisation leistet zudem Volker Hammer vom Sport- und Bikegeschäft Intersport Hammer (Altenkirchen), der sich um die PR in Form von Plakaten kümmerte. Das verantwortliche Quartett hofft, dass möglichst viele dieser Leckereien, ergänzt um Brötchen und inklusive Serviette, hungrige „Verzehrer“ finden, denn der Erlös soll Menschen zugute kommen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Lieferant der Fleischware ist Beckers Fleischmarkt und Partyservice mit dem Geschäft in der Kölner Straße in Altenkirchen, für die „Semmeln“ sorgt die Bäckerei Schumacher mit Hauptsitz in Eichelhardt. 2,50 Euro kostet eine schmackhafte Kombination, Senf und Ketchup kommen je nach Geschmacksvorlieben gratis hinzu.



Lieferung zum Selbstkostenpreis
„Beide Lieferanten stellen nur den Selbstkostenpreis in Rechnung“, erklärt Achim Gelhaar gegenüber dem AK-Kurier, „dieses Projekt findet zudem in Zusammenarbeit mit der Caritas statt.“ Wer in den Genuss einer Unterstützung kommen könne, regele die Bedürftigkeit, die anhand der Registrierung bei der Altenkirchener Tafel festgestellt wird. Die Zuwendungen sollen in Form von Sachspenden erfolgen. Gelhaar denkt an Gutscheine für Einkäufe, für Frisörbesuche oder Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Spielsachen für Kinder und Kleidung. „Außen vor bleiben Alkohol oder andere Suchtmittel“, macht er unmissverständlich deutlich. Zudem solle der städtische Handel vom „Eintausch“ der Spenden profitieren. Dass die Initiative auf positive Resonanz beim Ausrichter des Wochenmarktes, der Stadt Altenkirchen, stieß, lag auf der Hand. So müssen Gelhaar und seine Mitstreiter keine Standgebühr entrichten, wofür das Team ein herzliches Dankeschön an die Adresse von Stadtbürgermeister Matthias Gibhardt richtete. Also hoffen die Ehrenamtler, dass nicht nur ein großer Ertrag für den guten Zweck unter dem Strich steht, sondern auch, „dass diese Idee auch zu einem guten Klima in der Stadt beiträgt“. Ein erstes Fazit, ob sich die Bemühungen lohnen, soll nach nach dem dritten Donnerstagsverkauf gezogen werden.

Bekannt aus Kaufbeuren
Achim Gelhaars Plan, den Verkauf von Siedewürstchen in den Dienst der Mitmenschlichkeit zu stellen, ist kein neuer. Er kennt diese Variante aus der Stadt Kaufbeuren. Hinzu kamen die Wunschbaumaktionen vielerorts, mit denen klar wird, dass in Deutschland wahrlich nicht jedermann auf Rosen gebettet ist. Und in Hans Peter Junior hat er einen guten Bekannten an der Seite, der, vielfach nicht um einen lockeren Spruch verlegen, mit eben diesem Wesenszug die Verkaufszahl in die Höhe treiben könnte. Erfahrung bringt er allemal mit in Sachen Geschäft beinahe unter freiem Himmel: In vielen, vielen Jahren habe er Reibekuchen beim katholischen Pfarrfest in Altenkirchen verkauft. (vh)


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