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Nachricht vom 30.03.2022    

"Inklusive Zukunftswerkstatt": Diakonie Altenkirchen lädt zum Mitmachen ein

Inklusion ist ein großes Wort, aber was wird eigentlich darunter verstanden? Dieser Frage nachgehen will das Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen. In einer "inklusiven Zukunftswerkstatt", zu der alle Menschen in und um Altenkirchen, ob Jung oder Alt, mit oder ohne Behinderung eingeladen sind.

Symbolbild: pixabay

Altenkirchen. Es geht darum mitzumachen, zuzuhören, Anregungen zu geben oder gemeinsam Ideen zu entwickeln. Mehrmals musste die Zukunftswerkstatt aufgrund der Pandemie bereits verschoben werden, aber nun gibt es einen neuen Plan und Termin: am Samstag, den 16. Juli, soll der große Tag in Altenkirchen in der Landjugendakademie stattfinden.

Gefördert wird die Zukunftswerkstatt aus dem Programm "MiteinanderReden" der Bundeszentrale für Politische Bildung. Mit diesem Konzept wurde das Diakonische Werk als eines von 100 Projekten bundesweit (vier in Rheinland-Pfalz) ausgewählt. In denen geht es darum, den Dialog, Aushandlungsprozesse und Teilhabe im ländlichen Raum zu fördern. Und zwar mit konkreten Ideen, im Zusammenkommen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen und zu Themen, die das Gemeinwesen und das Miteinander vor Ort herausfordern.

Entstanden ist die Idee bereits 2018 in einem Projektbeirat "Inklusion im Landkreis Altenkirchen" bestehend aus verschiedenen Trägern der Sozialen Arbeit und der Kreisverwaltung. Es ging darum, einen Prozess der Ermächtigung behinderter Menschen zu politischer Arbeit anzustoßen und neue Zugangsformate zu entwickeln.
Dabei wurde zunächst eine Inklusive Steuerungsgruppe gegründet (Acht Menschen mit Behinderung, zwei Moderatoren) die als Multiplikatoren zu Themen der politischen Mitbestimmung geschult wurden. Zuletzt durch unsere Workshop-Reihe "Keine Werkstatt ohne Werkzeug" in 2021.

Wochenmarkt behindertengerecht gestalten
Teil dieses Prozesses war ein beispielhafter Blick auf den Altenkirchener Wochenmarkt unter Berücksichtigung verschiedener behinderungsbedingter Perspektiven. Dabei entstanden kleinteilige, leicht umzusetzende Verbesserungsvorschläge, die den Markt barrierefrei und gleichzeitig attraktiver für alle Bevölkerungsgruppen machen könnten. Die Teilnehmenden des Steuerungskreises bekamen dadurch ein Gefühl der Selbstwirksamkeit und wurden motiviert, ihre Gestaltungsideen öffentlich zu machen. Aus dieser Erfahrung heraus entstand die Idee, einen Bürger-Kongress zu veranstalten.

Dazu passt das Format der "Zukunftswerkstatt" gut: Nach einer Kritikphase, in der alles, was stört, behindert oder nicht gefällt, darf in einer sogenannten Utopiephase genauso wertungsfrei in die Zukunft geschaut und auch geträumt werden. Wie sähe die Traumstadt Altenkirchen aus? Welche Wünsche gibt es? Was würde ein Leben mit Behinderung leichter machen? Abschließend geht es dann um die Realisierung, den goldenen Mittelweg zwischen Visionen und Realität und darum, wie einzelne Schritte aussehen können.



In dem Projekt "Inklusive Zukunftswerkstatt" wird es am 16. Juli um die Ist-Situation und vor allem um Visionen gehen. Als Ergebnis des Tages erhoffen sich die Verantwortlichen verschiedene Arbeitsgruppen, die dann im Laufe eines Jahres mit der Unterstützung des Projekts und externer Begleitung, das, was in der Zukunftswerkstatt geträumt wurde, in Zusammenarbeit mit der Kommune und Einrichtungen im Sozialraum zur Umsetzung zu bringen.

Inklusion aller Personen
Insgesamt geht es darum, Bürger mit und ohne Behinderung zusammenbringen, sie anzuregen, ihre Wünsche und Bedürfnisse zur Gestaltung ihrer Stadt auszutauschen und damit verschiedene Lebensweltperspektiven sichtbar zu machen. Und manches Mal sind es kleine Unterstützungen, die einen große Hilfe sind. Das herauszufinden, bietet die Zukunftswerkstatt. Das Diakonische Werk möchte darin unterstützen, Gestaltungsideen in die Kommune einzubringen und damit Anstöße zum Wandel zu geben.

Zur Vorbereitung der "Inklusiven Zukunftswerkstatt" finden bereits am 5. Mai zum Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung "Barriere-Checker-Touren" statt. Drei Teams werden Altenkirchen in puncto Barrierefreiheit untersuchen. Interessierte Menschen, Freunde, Familie und Angehörige ebenso wie Jugendgruppen, Schülerprojekte oder Selbsthilfegruppen sind gerne zum Mitmachen eingeladen.

Weiterhin ist für den 19. Mai ein Stadtspaziergang von interessierten Bürgern zusammen mit Vertretern der Kommune geben, in der auch nochmal auf Barrieren, mögliche Verbesserungen und ähnliches hingewiesen werden kann.

Wer Interesse hat, Wünsche, Ideen und Bedürfnisse zur Gestaltung von Altenkirchen und weiteren Dörfer mit anderen auszutauschen und verschiedene Blickwinkel zu beleuchten kann sich wenden an:

EUTB Altenkirchen und Mehrgenerationenhaus Altenkirchen
Anette Hoffmann-Kuhnt, 02681-8008-28, anette.hoffmann@diakonie-altenkirchen.de
Silke Seyler, 02681-8008-44, silke.seyler@diakonie-altenkirchen.de



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