Jugendrotkreuzler trafen sich zum Wettbewerb auf dem Stegskopf
Auf dem Truppenübungsplatz Stegskopf trafen sich jetzt 150 Jugendrotkreuzler aus den Kreisen Altenkirchen und Westerwald zum Wettbewerb. Jeweils fünf Gruppen in zwei Altersstufen gingen an den Start.
Daaden/Stegskopf. Da staunten die Soldaten auf dem Truppenübungsplatz in Daaden-Stegskopf nicht schlecht, als nach und nach immer mehr Rotkreuzfahrzeuge anrollten und Kinder sowie Jugendliche heraussprangen. Der alljährliche Jugendrotkreuz-Kreiswettbewerb stand auf dem Plan und in diesem Jahr erstmals auf Bundeswehrgelände. Wie schon im vergangenen Jahr nahmen neben den JRKlern aus dem Kreis Altenkirchen auch Gruppen aus dem Westerwaldkreis teil. Dieses Jahr waren es jeweils fünf Gruppen in zwei Altersstufen aus beiden DRK-Kreisverbänden, die an den Start gingen.
Die Wettbewerbsteilnehmer, rund 100 Kinder und Jugendliche, erlebten zusammen mit ihren etwa 20 Gruppenleitern, den Schiedsrichtern und ehrenamtlichen Bereitschaftsmitgliedern ein abwechslungsreiches Wochenende, bei dem es Aufgaben in den Bereichen Erste-Hilfe, Soziales, Rotkreuz, Musisch-Kulturell und Sport-Spiel zu bewältigen galt.
In der Ersten Hilfe, dem klassischen DRK-Bereich, standen Gruppen- und Einzelaufgaben an. Die Stufe-I-Kids "versorgten" in der Gruppenaufgabe drei Kinder, die sich bei einer Kissenschlacht und beim Herumtoben im Zimmer diverse Verletzungen (Unterarmbruch, Fingerquetschungen und Kopfplatzwunde) zugezogen hatten. Die Stufe II hatte es mit einem fingierten Fahrradunfall zu tun. Sie versorgten einen Bewusstlosen mit Kopfplatzwunde, einen Jugendlichen mit Rippenprellung und Atemnot sowie einen weiteren "Verletzten", dem die JRK-Schminkgruppe ganz realistisch mit Wachs und Farben einen offene Unterschenkelbruch und Schürfwunden am Arm angebracht hatte.
Weiterhin gab es Einzelaufgaben, in der jeweils zwei JRKler einen "Verletzten" zu versorgen hatten. Hier warteten Verletztendarsteller mit Schnittwunden, Schürfwunden, Verbrühungen, Augenverätzungen und sogar einer, dem ein Nagel durch die Handfläche geschminkt worden war.
Im Rotkreuz-Bereich ging es ebenfalls um Verletzungen. Hier galt es jedoch, diese realistisch darzustellen. Ausgebildete Mitglieder der Realistischen Unfalldarstellung zeigten allen Teilnehmern, wie man originalgetreue Verletzungen schminkt und ließen die Kinder und Jugendlichen dies auch selbst üben. Im anschließenden Wettbewerbsteil mussten die Teilnehmer ihr frisch erworbenes Handwerk zeigen, in dem sie 3 Verletzungen (Schnitt-, Platz- und Risswunde) schminken mussten.
Der Soziale Bereich befasste sich in diesem Jahr mit dem Thema Internet. Hier galt es, Startseiten für eine Kinder-Spieleseite (Stufe I) und für ein Soziales Netzwerk für Kinder ab 12 Jahren (Stufe II) zu gestalten. Außerdem sollte ein Regelwerk für Kinder und ein Wegweiser für Eltern zum Umgang mit dem Internet erstellt werden. Hierzu hatten die Gruppen vorab Informationen rund um das Thema Internet bekommen und konnten sich neben dem Üben der Ersten Hilfe in den wöchentlich stattfindenden Gruppenstunden der letzten Monate entsprechend vorbereiten.
Spontan gelöst werden musste die Aufgabe im Musisch-Kulturellen Teil. Hier sollten die Teilnehmer eine Geschichte schreiben. Vorgegeben wurde der Anfangs-, Mittel- und Endsatz sowie Gegenstände, die in die Geschichte eingebaut werden sollten. Heraus kamen die lustigsten Geschichten, wie die vom "Kleinen roten Tacker", "Bamherzigen Sören", "Verrückte Träume", "Königsgeschichten", "Nachts im Kaufhaus", "Die Reise in den Großstadtdschungel", "Der ungewöhnliche Fall" und "Wassertopia". Mit viel Phantasie bauten die Teilnehmer die unterschiedlichsten vorgegebenen Gegenstände (z. B. Haarspray, CD, Schneebesen, Kochtopf, Rutsche, Bilderrahmen, Rutsche) in ihre Geschichten ein und ließen diese auch lebendig werden.
Wie immer ging es lustig im Sport-Spiel-Bereich zu. Drei Geschicklichkeitsspiele (Eisstockschießen, Ballkanone, Staffel-Fang-den-Ball), ein Geräusche-Erkennspiel und die Vervollständigung von Sprüchen, Weisheiten und Zitaten galt es zu meistern.
Verpflegt wurden die JRKler samstags abends von der Kochgruppe aus Höhn, am Sonntag durften die Rotkreuzler vom Buffet der Standortkantine schlemmen. Hier hatte das Küchenteam ein sehr leckeres und reichhaltiges Essen vorbereitet.
Die Siegerehrung am Sonntag übernahmen der DRK-Kreisvorsitzender Landrat Michael Lieber aus dem Kreisverband Altenkirchen zusammen mit Markus Bersch, Kreisbereitschaftsleiter aus dem Westerwaldkreis sowie den Kreisjugendleitern Patric Frisch (Alten-kirchen) sowie Dominic Müller und Manuel Stoffel (Westerwaldkreis).
Im Rahmenprogramm konnten sich die Kinder auf der JRK-Hüpfburg austoben und Spielgeräte aus dem Spielmobil ausprobieren. Für Nimmermüde gab es am Samstag Abend ein Nachtcafé. Auch das Gelände und die Unterkunft auf dem Truppenübungsplatz kamen bei den Jugendrotkreuzlern gut an. Für die Kinder war es etwas Besonderes, einmal in einem Bett zu schlafen, in dem sonst Soldaten nächtigen.
"Die Zusammenarbeit mit der Standortverwaltung war hervorragend", so JRK-Sachbearbeiterin Claudia Jung. Gerne möchte das Jugendrotkreuz in der Zukunft den Truppenübungsplatz vor Ort wieder nutzen.
In der nach Landkreisen getrennten Wertung siegten bei den Kindergruppe (Stufe I, 6-12 Jahre) aus dem AK-Land die Gruppe "Die kleinen Rabauken" aus Herdorf, aus dem Westerwald die gemischte Gruppe aus den Ortsvereinen Wirges und Herschbach. In der Wertung der Jugendgruppen (Stufe II, 13-17 Jahre) lagen aus dem Altenkirchener Bereich die Niederfischbacher Gruppe "Oh nein, wir haben keinen Tank mehr" ganz vorne, vom Westerwald die Gruppe aus Bad Marienberg, die erstmals an einem Wettbewerb teilnahm. Diese vier Gruppen qualifizierten sich damit für den Jugendrotkreuz-Bezirkswettbewerb, der am 19. Juni in Bad Marienberg stattfinden wird.
Außerdem waren vom gastgebenden Kreisverband Altenkirchen mit von der Partie die Gruppen aus Altenkirchen (Stufe I, 2. Platz), Betzdorf (Stufe II, 2. Platz) und Daaden (Stufe II, 3. Platz). Von den Gästen aus dem Westerwald waren weiterhin dabei Selters (Stufe I, 2. Platz und Stufe II, 2. Platz) sowie Wirges (Stufe II, 3. Platz).
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