Wissen und Kirchen: Jugendliche kommen leicht an Hochprozentiges und Tabakwaren
Die Polizei schlägt Alarm. Sie ließ eine Jugendliche testen, inwiefern sie sich in Wissener und Kirchener Geschäften hochprozentige alkoholische Getränke und Tabakwaren kaufen kann. Ergebnis: Nur in 13 Prozent der Fälle war dies nicht möglich. Es handelt sich offenbar um ein hartnäckiges Problem.
Region. Wie schwer ist es für Jugendliche, den Jugendschutz zu umgehen und sich beispielsweise Schnaps und Zigaretten zu kaufen? Die Polizei suchte am 6. April nach Antworten, wie sie nun in einem Bericht schreibt. Eine jugendliche Auszubildende einer Verbandsgemeindeverwaltung wurde dazu in Wissener und Kirchener Geschäfte geschickt, um sich entsprechende Produkte zu kaufen. Wie diese Testkäufe ergaben, war dies in 87 Prozent der kontrollierten Geschäfte problemlos möglich.
Die – durch Polizeibeamte des Sachgebietes Jugend und einer Mitarbeiterin des Kreisjugendamtes Altenkirchen kooperativ begleiteten – Kontrollen finden regelmäßig statt. Die vergangenen Jahre haben laut Polizei keine signifikanten Verbesserungen ergeben – immer wieder kam es zu Verstößen. So konnten sich im September 2020 bei 14 von 20 in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain kontrollierten Geschäften Minderjährige problemlos Alkohol und Tabakwaren kaufen. Immerhin: Damals wurde der Zutritt in eine Spielhalle nicht gewährt, wie die Polizei damals herausstellte.
Schon damals zeigten sich die Ordnungshüter alarmiert angesichts der "Erfolgsquote" von 70 Prozent. Dies habe einen dringenden Nachholbedarf aufgezeigt hinsichtlich der Einhaltung jugendschutzrechtlicher Vorschriften im Einzelhandel.
Doch auch diese Testkäufe lassen aufhorchen - und ergaben sogar ein noch besorgniserregenderes Bild. Deshalb beließen es die Ordnungshüter auch nicht nur bei mahnenden Gesprächen. Ausnahmslos wurden bußgeldbewährte Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen die einzelnen betroffenen Verkäuferinnen und Verkäufer eingeleitet. (PM/ddp)
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