Gutenberg-Grundschüler säten Popcorn aus
Von Helmi Tischler-Venter
Da sich die Landräte der drei kooperierenden Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis, Dr. Peter Enders (AK), Achim Hallerbach (NR) und Achim Schwickert (WW) einig sind, dass Verbundenheit zur Natur und die Wertschätzung für unsere Nahrungsmittel zu den wichtigsten Lernzielen der Kinder in unserer Gesellschaft gehören, initiierten sie das Projekt „Wäller Schnecke“.
Dierdorf. Im Rahmen dieses Projekts stellt die Regionalinitiative „Wir Westerwälder“ in Kooperation mit Kindergärten, Schulen, dem Kreisbauernverband und den drei Landfrauenverbänden in der Region aus jedem Landkreis Bauernhöfe vor, die als Lernorte für Kindergarten- und Schulkinder fungieren.
Am 12. Mai arbeitete die Klasse 2c der Gutenberg-Grundschule Dierdorf auf einem Feld des Hofs Kaisereiche in Dierdorf. Auf die Frage, was sie denn gesät hätten, antwortete ein Kind: „Popcorn“. Es wurde sogleich korrigiert: „Zuckermais, daraus machen wir Popcorn.“ Als Landrat Achim Hallerbach provokativ meinte: „Wieso Popcorn? Mais ist doch Viehfutter!“, wurde er von einem Jungen belehrt: „Das können die Tiere nicht fressen, die würden krank wegen des Zuckers.“
Mit Brettern hatten die Schülerinnen und Schüler die Klassensignatur 3c ausgelegt, weil sie bei der Ernte „ihres“ Zuckermais im September bereits in der dritten Klasse sein werden. Außer Zuckermais säten die kleinen Helfer noch Sonnenblumen, Möhren und eine Blühmischung aus.
Vorständin Sandra Köster dankte den Kindern für ihre Arbeit. Verbandsbürgermeister Manuel Seiler, Gabi Schäfer vom Referat Umwelt und Energie der Kreisverwaltung Neuwied und Ulrich Schreiber, Kreisvorsitzender des Bauernverbands begrüßten die Beschäftigung der Grundschüler mit der Natur. Katja Milad, die Kreisvorsitzende des Landfrauenverbands Neuwied freut sich bereits auf die im Herbst anstehende Kochaktion mit den Schulkindern.
Bei einem früheren Besuch hatten sich die Kinder bereits mit dem Milchvieh des Bauernhofs - Dominik Ehrenstein hält 320 Tiere, davon 115 Kühe - eingehend beschäftigt. Nun ging es um den Bereich Feldwirtschaft. Dazu hatte Ehrenstein mit Postern und Saatproben den Unterricht kindgerecht und anschaulich gestaltet. Sein Rat an die Schüler lautete: „Immer fragen!“
Nachdem sie sich mit Waffeln gestärkt hatten, mussten die Kinder mit ihrer Klassenlehrerin Andrea Theisen-Welsch den Rückweg zur Schule antreten, denn sie erwarteten für denselben Tag den Schlupf ihrer Wachteln im schuleigenen Brutautomaten. Weil sie das Erlebnis natürlich nicht verpassen wollten, verzichteten sie schweren Herzens auf die abschließende Tobephase auf der Strohballenburg des Hofs. Diese Aktivität wird nachgeholt werden. Am Donnerstag hatten dafür Dierdorfer Kindergarten-Kinder viel Vergnügen im Stroh. (htv)
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