Betzdorf: Frühlingsfest wurde zum Sommerfest (ergänzt)
Von Daniel-David Pirker
Für den ein oder anderen mag dieser Anblick nach über zwei Jahren Pandemie immer noch ungewohnt wirken. Aber gerade das macht dieses Frühlingsfest in Betzdorf so besonders. Bei praller Sonne und sommerlichen Temperaturen wurde die Sieg-Heller-Stadt an diesem Sonntag (15. Mai) zum Magneten für die Menschen aus der Region.
Betzdorf. "Wir sind wieder da!" - mit diesem Spruch warb die Aktionsgemeinschaft Betzdorf für das von ihr an diesem Sonntag, den 15. Mai, organisierte Frühlingsfest. Nach einem Besuch möchte man hinzufügen: "Wir sind wieder da! – Und wie!" Bei der kurzen offiziellen Eröffnung dieses besonderen verkaufsoffenen Sonntages erinnerte Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer daran, dass man genau 930 Tage habe ausharren müssen, um endlich wieder ein Fest in der Stadt erleben zu können. Und das bekam der Jahreszeit entsprechend zwar den Namen Frühlingsfest – doch bei praller Sonne und warmer Temperatur konnten die wenigen Zuschauer, die der Eröffnung beiwohnten, Geldsetzer sicher nur zustimmen, als er darauf hinwies, dass es sich eigentlich um ein Sommerfest handelte.
Den Veranstaltern von der Aktionsgemeinschaft und Geldsetzer war offenbar nicht daran gelegen, die Eröffnung unnötig aufzublasen. Kurz zuvor hatte die stellvertretende Vorsitzende Stefanie Stieler noch gesagt: "Für die kurze Zeit haben wir es noch gerockt." So bekam man im straffen offiziellen Teil den Eindruck, man wolle eher die Taten sprechen lassen statt großer Worte. Stieler betont darin, dass man in diesem Jahr besonderen Wert daraufgelegt habe, dass Fest attraktiv für Familien und Kinder zu gestalten. Stippvisiten an den Ständen der zahlreich vertretenen Vereine und Gruppen beweisen: An diesem Sonntag gab es für niemanden Grund zur Langweile – für kleine wie große Besucher. So fanden sich im Stadtgebiet verteilt die Pfadfinder, das Jugendrotkreuz oder die Jugendfeuerwehr. Und das waren nur einige der ehrenamtlichen Angebote, die sich vor Ort nicht nur präsentierten, sondern auch zum Mitmachen einluden.
Und mit Milli Zauberwald konnte eine Künstlerin gewonnen werden, die mit einem Musical im ersten Lockdown-Winter bei der jungen Zielgruppe in der Region bekannt wie beliebt geworden war. Am Nachmittag führte sie ihre komplette Show in der Viktoriastraße vor einem Publikum auf, das auf diesen Moment offenbar nur gewartet hatte.
Apropos Musik: Die gab es an sieben Plätzen im Stadtgebiet: an den Siegterrassen, dem Sieg-Parkplatz (Expert Klein), auf dem Zöller-Plateau am Busbahnhof, in der Decizer Straße, in der Bahnhofsstraße (nähe Sieglinde), am Rathaus und in der Viktoriastraße (WW-Lab). Verteilt über den ganzen Tag sorgten hier mehrere Gruppen und Künstler für musikalische Abwechslung zwischen den Shopping-Besuchen in den Geschäften, die sich oft Sonderaktionen ausgedacht haben, oder den Snack-Pausen an den vielfältigen Essensständen. Und zumindest für Freunde des Motorsports gab es auf dem Hagebau-Gelände wohlige Klänge und spannende Schauwerte: Hier wurde nämlich der ADAC Kartslalom der MSF Kirchen ausgetragen.
Am Ende dieses sommerlichen Tags blickt Betzdorf auf einen Sonntag zurück, an dem die Stadt zu einem Publikumsmagnet geworden war. So brachte Christoph Weller das Fazit der Aktionsgemeinschaft prägnant auf den Punkt mit "tip-top" und "Hütte voll". Er berichtete von vielen positiven Rückmeldungen. Abschließend kann man auf jeden Fall davon ausgehen, dass viele bewusst wie unbewusst dem Appell des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, Bernd Brato, an diesem Tag gefolgt sind. Er hatte in seinen Begrüßungsworten dem da noch jungen Sommerfest zugerufen: "Lasst uns gemeinsam viel Spaß haben!" (ddp)
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