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Nachricht vom 23.05.2022    

Aktives Stadtzentrum: Private Stadtmodernisierung an einem Wissener Beispiel

Von Katharina Behner

Aus dem Bund-Länder-Programm "Aktive Stadtzentren“ erhielt Wissen finanzielle Chancen für die Stadtkernsanierung, etwa der Rathausstraße oder der Steinbuschanlage. Doch auch private Projekte konnten gefördert werden. Das Beispiel der Immobilie von Elisabeth Wieschollek und der Firma Bender und Bender zeigt, was so möglich wurde.

Im Rahmen des Förderprogramms "Aktive Stadtzentren“ wurden in Wissen 35 Immobilien privater Besitzer gefördert. Das Doppelhaus in der Wissener Oststraße profitierte auch von den Fördergeldern. Von links: Elisabeth Wieschollek, Berno Neuhoff, Mike Bender und Kerstin Roßbach. (Foto: KathaBe)

Wissen. Ohne die Fördergelder aus dem Bund-Länder-Programm "Aktive Stadtzentren“ würde das ein oder andere Haus in Wissen nicht so aussehen, wie es jetzt daherkomme, erläutert Berno Neuhoff während eines Treffens mit den Besitzern der gerade frisch renovierten und sanierten Immobilie in der Wissener Oststraße. Auch Kerstin Roßbach, Abteilungsleiterin des Wissener Bauamtes war vor Ort.

Die zwei Doppelhaushälften von Elisabeth Wieschollek und der Firma Bender und Bender, vertreten durch Mike Bender, wurden in gut einem Jahr renoviert und saniert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Doppelhaus, welches Ende der 1920er Jahre erbaut worden war und Teil der Walzwerksiedlung ist, erstrahlt in neuem Glanz. Dabei wurden etwa Elemente und Farben bewusst so erneuert, wie das Haus sich in früheren Zeiten zeigte. Schon in ihren frühen Erinnerungen seien etwa die Fensterläden und die Türen grün gewesen, erläutert Elisabeth Wieschollek. So entschieden sich Wieschollek und Bender, die Farbe aus der Historie wieder aufzugreifen - und das bei beiden Gebäuden, um der schönen Immobilie ein einheitliches Bild zu verleihen.

Doch nicht nur die Fensterläden wurden in gut einem Jahr grundhaft saniert. Das Dach erhielt eine neue Eindeckung, Haus und Treppenhäuser bekamen einen neuen Anstrich, Parkett wurde neu verlegt und Bäder saniert, um nur einiges zu nennen. Insgesamt bietet das Haus acht Mietwohnungen. Von einer Atelierwohnung bis zu großen und kleineren Wohneinheiten, die besonders begehrt sind, erläutern Wieschollek und Bender fügt an: "Das ist genau das, was die Stadt braucht: guten Wohnraum.“

Wieschollek und Bender hatten schon länger geplant, etwa das Haus zu streichen. Dass die Stadt Wissen auf sie zukam und die Möglichkeit bot, in das Förderprogramm "Aktive Stadtzentren“ aufgenommen zu werden, gab die Möglichkeit, die erforderlichen Renovierungen in einem Zug zu erledigen. Mit Kerstin Roßbach habe man zudem eine kompetente Ansprechpartnerin gehabt, die jederzeit unterstützte.

Stadt Wissen ging auf private Immobilienbesitzer zu
Nachdem Wissen in das Förderprogramm "Aktive Stadtzentren“ aufgenommen worden war, hat sich schon einiges getan. Etwa wurde mit den Geldern die Steinbuschanlage neugestaltet und auch die Rathausstraße wurde in das Programm aufgenommen. Auch der Einsatz des Citymanagers für die Stadt Wissen wird über das Programm gefördert.



Was viele nicht wussten: Auch private Immobilien wurden bei deren Sanierung mit 25 Prozent Fördergelder unterstützt. Rund 120 förderfähige Projekte wurden ausgemacht. Hier habe man darlegen können, dass es Förderbedarfe gibt, entsprechend seien Gelder seitens Bund und Land zur Verfügung gestellt worden, erläutert Kerstin Roßbach.

Die Besitzer der Immobilen wurden seitens der Stadt aktiv angeschrieben. Hiervon zeigten 35 Interesse und erhielten Fördergelder von insgesamt rund 400.000 Euro bei einer Gesamtinvestition von 1,6 Millionen Euro. Neuhoff dankt allen Immobilienbesitzern, die sich am Programm beteiligten und damit für ein schönes Stadtbild im Zentrum Wissens sorgten.

Rückblick und Ausschau nach weiteren Förderprogrammen
Der Stadtrat Wissen hatte in einer Sitzung 2015 beschlossen, private Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen im Förderprogramm "Aktives Stadtzentrum Wissen“ als freiwillige Leistung der Stadt zu unterstützen. Über die Förderung von privaten Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen sowohl im Wohn- als auch im Gewerbebereich ließen sich einerseits Leerstände vermeiden oder beseitigen und andererseits Mobilisierungseffekte erzielen, die die städtebauliche Erneuerung auszeichnen.
Um in den Genuss der Bezuschussung zu kommen, war vor Beginn der Baumaßnahme der Abschluss einer Modernisierungsvereinbarung mit der Stadt erforderlich. In diesem Vertrag ist geregelt, welche Baumaßnahmen vom Eigentümer auf dessen Rechnung durchzuführen sind und in welcher Weise sich die Stadt daran finanziell beteiligt.
Wie Kerstin Roßbach erläutert, sind die Mittel aus dem nun Programm ausgeschöpft. Das Programm laufe zudem Ende 2023 aus. Nach weiteren Förderprogrammen, etwa für private Immobilienbesitzer, will die Stadt auch zukünftig Ausschau halten. (KathaBe)


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