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Nachricht vom 08.05.2011    

Auftakt zum Kreisheimattag mit unterhaltsamem Programm

Einige Gäste mehr hätten sich die Veranstalter des Festabends am Samstag anlässlich des Kreisheimattages und dem Jubiläums 125 Jahre Amt Betzdorf gewünscht. Von über 300 geladenen Gästen war hatte nur knapp die Hälfte den Weg in die Stadthalle gefunden, wo ein äußerst unterhaltsames Programm mit Musik, Kabarett und einem gut aufgelegten Rererenten Dr. Markus Merk geboten wurde.

Landrat Michael Lieber begrüßte die Delegationen aus Polen und Russland. Fotos: anna

Betzdorf. Betzdorf, die Stadt an Sieg und Heller, feierte 125 Jahre Amt Betzdorf am Vorabend des Kreisheimattages am Samstag, 7. Mai, mit großem Programm. Von den mehr als 300 geladenen Gästen waren allerdings gerade mal knapp 150 gekommen. Die Stadtkapelle unter der Leitung von Thomas Nolden eröffnete mit der "Festmusik" von Josef Bönisch das abendliche Programm. Stadtoberhaupt Bürgermeister Bernd Brato dankte den Musikern für die Mitwirkung am Festabend und begrüßte einige besondere Gäste, allen voran Landrat Michael Lieber, die Landtagsabgeordneten Dr. Matthias Krell und Thorsten Wehner, die Ortsbürgermeister, Dr. Andreas Reingen und Markus Keggenhoff vom Vorstand der Kreissparkasse, Geschäftsstellenleiter Horst Knautz.

Brato erinnerte daran, dass Betzdorf in diesem Jahr nicht nur das 125-jährige Jubiläum der Amtsfreiheit von Kirchen feiern könne, sondern auch 175 Jahre Zoll sowie 150 Jahre Bahn und Post. Tradition und Innovation benannte er und das große Fest des Kreisheimattages. Die Region sei innovativ und offen für Neues. Betzdorf mit seinen 125 Jahren Erfahrung sei heute modern und zukunftsorientiert. Mit der Bahn habe der Aufstieg des Ortes begonnen. Durch die umliegenden Bergbaugebiete sei Betzdorf vor 150 Jahren an die Bahn angeschlossen worden, dabei habe es sogar schon Überlegungen gegeben, an Stelle der Bahn die Sieg auszubauen und schiffbar zu machen. Am 5. November 1884 seien es die umliegenden Orte, fast all jene die heute zur Verbandsgemeinde gehören, gewesen, die für eine Eigenständigkeit von Betzdorf eingetreten seien. Mittlerweile, so Brato, habe die Bahn an Bedeutung verloren. Die Stadt sei im Verlauf der Jahre durch Ansiedlung verschiedener Firmen aber industriestark geworden, auch wenn es derzeit Schwierigkeiten bei einigen Firmen gebe. Der Bürgermeister lobte zudem das Vereinsleben und die Kultur im Ort sowie das gut ausgebaute Gesundheitssystem. Abschließend kündigte er den Zuhörern an, an alle zum Abschied einen kleinen Buchsbaum zu verschenken. Als Symbol für die grüne Region und dafür dass diese Bäumchen tief verwurzelt in der Heimat gut gedeihen. Sein besonderer Dank galt der Kreissparkasse Altenkirchen für die Unterstützung der Veranstaltung.

Landrat Michael Lieber grüßte zu Beginn seiner Ansprache besonders die Delegationen aus Kaliningrad und Krapkowicze. Den achten Kreisheimattag bezeichnete er als Schaufenster der Region, in der das breite Spektrum der Region präsentiert werde. Schon der erste Kreisheimattag 1987 sei in Betzdorf ausgetragen worden. Betzdorf sei ihm in den Jahren seiner Tätigkeit als Verbandsgemeindebürgermeister ans Herz gewachsen, er sei stolz auf die Stadt, die viel Entwicklungspotential habe.
Der Gastredner des Abends, Dr. Markus Merk, überraschte die Gäste im Saal der Stadthalle wohl am meisten. Von Beruf Zahnarzt, ist er den meisten Menschen jedoch durch seine Tätigkeit als national und international agierender Schiedsrichter bekannt. Als Redner haben ihn bisher wohl die wenigsten erlebt. Beide vorgenannte Tätigkeiten übt Dr. Merk nun nicht mehr aus. Nun kommentiert er in der Türkei fast täglich über drei bis vier Stunden die dortige Fußballiga im Fernsehen, mittels eines Dolmetschers. Außerdem engagiert er sich seit 1991 in Südindien als Entwicklungshelfer, hat dort schon drei Kinderdörfer mit Schulen, Krankenhäusern und Altenheimen aufgebaut.
In Betzdorf berichtete Merk seinen Zuhörern von der Notwendigkeit, Entscheidungen zu treffen. Schon als Kind habe ihn die Verantwortung des Schiedsrichters fasziniert. Im Jahr 1962 unweit des Betzenberg geboren, habe Fußball für ihn von klein auf zum Leben gehört. Mit zwölf Jahren habe er sich entschlossen, Schiedsrichter zu werden und schon die Entscheidung sei nicht generell auf Verständnis gestoßen. Aus seinem Schiedsrichterleben gab Merk so manche Anekdote zum Besten, sprach frei, zügig und wusste das Publikum im Saal zu unterhalten.



Viel Psychologie sei notwendig, um schnelle Entscheidungen im Leben treffen zu können, sagte Merk. Schnelles Entscheiden bedeute aber nicht unüberlegtes Entscheiden. Der Mensch stehe bei ihm immer im Mittelpunkt. Zuhören sei das Basismittel der Kommunikation. Regeln müssten umgesetzt werden, auch wenn dies nicht immer Spaß mache. Trotz aller Schwierigkeiten habe er nie das Ziel aus den Augen verloren. Für die Stadt Betzdorf wünschte er viele gute und richtige Entscheidungen.

Im Anschluss an das Referat führte Hans Werner Ernen noch ein kurzes Interview mit Merk. Nach einer halbstündigen Pause startete dann der Betzdorfer Abend mit dem siegerländer Kabarett-Duo Gretel und Toni (Eva Güttler und Birgit Schütte). Der Sänger Dieter Korstian und sein Pianist Steffen Walter reisten musikalisch mit dem Publikum in die zwanziger Jahre und präsentierten Evergreens wie "Mein kleiner grüner Kaktus" oder "Veronika, der Lenz ist da". Heiß ging´s anschließend her mit Michael Wibbelt und seiner Feuershow "Baila fuego". (anna)



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