Der Limesturm in Hillscheid: Nachbau eines römischen Wachturms
Von Katharina Kugelmeier
Direkt am Startpunkt des Hillscheider Limespfads findet man die Rekonstruktion eines Limesturms. Limestürme waren die Wachtürme entlang des Limes, die die Grenzen schützen sollten und miteinander verbunden waren. Im Turminneren findet man ein interessantes Museum, welches nach Anmeldung besichtigt werden kann.
Hillscheid. Wer auf den Spuren der Römer wandeln möchte, kommt um Hillscheid nicht herum. Nicht nur der Limespfad, welcher auf acht Kilometern entlang einer Teilstrecke der früheren römischen Grenze bis zum Limes-Kleinkastell führt, sondern auch die Rekonstruktion eines Limesturms mit einem “Hortus Rusticus“ (Römischer Nutzgarten) laden Besucher ein, auf den Spuren der Römer zu wandeln. Der Limesturm, welcher 1994 fertiggestellt wurde, ist eine der seltenen Rekonstruktionen, die dank der fachlichen Anleitung durch das Saalburg-Museum ziemlich authentisch gelungen ist. Er steht rund 150 Meter nordwestlich des Standorts des ursprünglichen Limesturms, welcher leider bei Straßenbauarbeiten völlig zerstört wurde.
Der Limesturm hat die überschaubaren Grundmaße von fünf mal fünf Metern. Bei originalen Wachtürmen zu Zeiten der Römer befand sich der Eingang zu den Limestürmen auf Höhe des ersten Stockwerks. Dies wurde auch bei der Rekonstruktion so übernommen, jedoch gibt es auch einen ebenerdigen Eingang, welcher aus Sicherheitsgründen geschaffen werden musste. Das äußere Erscheinungsbild ist sehr authentisch, mit dem für Wachtürme typischen weißen Anstrich, auf welchem rote Scheinfugen aufgemalt sind. Auf Höhe des dritten Stockwerks gibt es außerdem einen Wehrgang aus Holz. Vor allem dieser balkonartige Rundumbau bot Besuchern einen perfekten Einblick in den Alltag und die Sichtweite der römischen Wachleute. Da der Wehrgang aus sicherheitstechnischen Gründen derzeit nicht betreten werden darf, ist der gesamte Limesturm vorübergehend nicht regulär zugänglich, sondern nur nach vorheriger Anmeldung individuell.
Der Aufbau der Limestürme war immer ähnlich. Auf drei Stockwerken fand man unten den Vorratsraum, in der Mitte den Aufenthaltsraum und oben den Wachraum. Über den Zugang im mittleren Stockwerk nutzen die Soldaten Leitern, um sich zwischen den Stockwerken zu bewegen. Die heutigen Besucher haben jedoch eine bequeme Treppe. Der Innenbereich ist museal gestaltet mit einer Dauerausstellung “Von Rom zum Rhein“. Zusätzlich gibt es einen kleinen Informationspavillon in unmittelbarer Nähe. Ebenfalls in der Nähe gibt es einen liebevoll angelegten Hortus Rusticus, welcher jederzeit zugänglich ist und die durch die Römer eingeführten Nutzpflanzen zeigt.
Ein Besuch in Hillscheid lohnt sich nicht nur für Fans der Römer. Wer nicht nur den Limesturm von außen besichtigen möchte, der sollte unbedingt einen individuellen Termin vereinbaren. Dies ist über die Kontaktdaten im unten verlinkten Flyer oder direkt bei dem Leiter des Förderkreises Limes, Manfred Knobloch, möglich. Eine Wanderung auf dem Limespfad, welcher am Limesturm startet und endet, ist eine tolle Erfahrung und trotz der acht Kilometer als leicht zu bezeichnen.
Informationen:
Anschrift: Limesturm Hillscheid (Am Limes, 56204 Hillscheid)
Besichtigung: nur die Außenanlagen, Innenraum nur nach Anmeldung
Kontakt: Kannenbäckerland Touristik Service (02624/19433) oder bei Manfred Knobloch (limes-cicerone@email.de)
Familiengeeignet: Ja
Download Flyer Limespfad
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