Nachricht vom 15.06.2022 
Aktionsgemeinschaft Betzdorf plant Fest auf Fest - und wieder einen Weihnachtsmarkt
Die Aktionsgemeinschaft Betzdorf hatte bei der Jahreshauptversammlung einiges zu besprechen: Ein Rückblick auf das seit 900 Tagen erste Fest in der Stadt und der Blick auf anstehende Feste standen im Fokus. Es soll auch wieder einen Weihnachtsmarkt geben. Es wird aber auch nach mehr Manpower gesucht.
Betzdorf. Nach dem Fest ist vor dem Fest: Das gilt bei der Aktionsgemeinschaft Betzdorf nach zwei Jahren der Zwangspause im Besonderen. Nachdem der Zusammenschluss der Einzelhändler und Gewerbetreibenden in der Sieg-Heller-Stadt Mitte Mai nach langer Zwangspause wieder ein Frühlingsfest organisiert hatte, sind jetzt schon das „Heimat shoppen“ - an der IHK-Aktion will man sich wieder beteiligen - und „das Fest“ am zweiten September-Wochenende in der akuten Planungsphase. Und auch das Barbarafest mit verkaufsoffenem Sonntag will vorbereitet werden.
Vorsitzender Christoph Weller hatte am Montag, dem 13. Juni, im Barbarasaal der Stadthalle die Mitglieder zum Jahrestreffen begrüßt. Mit eingespielten Impressionen ließ er das Frühlingsfest Revue passieren. Das Wetter war Mitte Mai bestens, was Weller kommentierte: „Gutes Wetter ist nicht immer gut, weil die Besucherinnen und Besucher dann nicht unbedingt so in die Geschäfte gehen.“ Die Viktoriastraße sei auch stets frequentiert gewesen, wobei es nicht immer einfach sei, die Straße bei einem Fest zu bevölkern. Auf der Wilhelmsgasse herrschte ebenfalls Betrieb. Auch hier waren Vereine mit eingebunden, was ja ein erklärtes Ziel der Aktionsgemeinschaft ist.
Mit den Musikerinnen und Musikern, die durch die Stadt getingelt seien und an unterschiedlichen, aber festen Standorten im regelmäßigen Wechsel gespielt hätten, sei es unterhaltsam gewesen. Weller zeigte sich mit dem Verlauf zufrieden und meinte schmunzelnd: „Und für das nächste Fest denken wir uns wieder anderen Schabernack aus.“ Bei der Kalenderaktion 2022 habe man 180 Exemplare verkauft. Den Reinerlös von 1.800 Euro stockte die Gemeinschaft auf 2.000 auf und spendete an die Jugendpflege der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain. Die restlichen Kalender wurden dem Altenheim St. Josef Betzdorf übergeben und sollen bei Gesprächsrunden mit den Bewohnerinnen und Bewohnern eingesetzt werden, so Weller.
Aktionsgemeinschaft hat viel vor
Ein Frühstücks-Netzwerk ist eine weitere Aktivität bei der Aktionsgemeinschaft. Ein bestehendes hatte aufgehört. Hier knüpft man an. Einzelhändler und Gewerbetreibende können sich zwanglos an einem Morgen im Monat treffen – zum Frühstücken und zum Austauschen, skizzierte Weller. Treff ist immer am ersten Mittwoch im Monat im Breidenbacher Hof – und zwar schon um 6.30 Uhr, sagte er, „denn wir wollen danach noch arbeiten“. Für die Planung sind Anmeldungen erforderlich. Analog dazu soll es ab 2023 eine Spätschicht geben, hieß es. Weller und seine Stellvertreterin Steffi Stieler informierten die Mitglieder auch über die beiden noch für 2022 geplanten Feste – das Fest (noch) ohne Namen im September und das Barbarafest. Einen Weihnachtsmarkt möchte man auch wieder veranstalten.
Über das Fest am zweiten September-Wochenende hatte der AK-Kurier bereits ausführlich berichtet, und bei dem damaligen gemeinsamen Pressegespräch mit Stadt, Aktionsgemeinschaft und Schützenverein war davon gesprochen worden: „Neue Wege gehen und Traditionen bewahren.“ Das zweite Wochenende im September ist traditionell Schützenfest in Betzdorf. Das wird es in diesem Jahr aber nicht geben. Auf dem Schützenplatz wird dann schon etwas los sein, aber zum Beispiel wird kein Festzug am Sonntag durch die Stadt ziehen. Denn die neue Majestät wird erst an diesem Wochenende auf dem Schützenplatz ermittelt werden – und hat dann ein Jahr Zeit, um sich auf das Schützenfest – dann mit Festzug - am zweiten September-Wochenende 2023 vorzubereiten. Auf dem Schützenplatz soll es 2022 auch Fahrgeschäfte und Festzelt geben. Um alles attraktiver zu machen, soll auch die Stadt einbezogen werden.
Deshalb hat die Aktionsgemeinschaft für den Sonntag auch einen verkaufsoffenen Sonntag beantragt – das wäre nach Frühlings- und Barbarafest der dritte. Für diesen Tag ist auch das „Spiel ohne Grenzen“ vorgesehen, was bereits 2018 und 2019 beim Barbarafest für eine große Gaudi gesorgt hatte. Mehr als ein halbes Dutzend Teams waren stets angetreten.
Samstags laden die Aktionsgemeinschaft und die Einzelhändler zum „Heimat shoppen“ in die Stadt. Bislang hatte man das „Heimat shoppen“ nach dem eigentlichen Aktionstag um eine Woche verlängert. Diese Woche zieht man nun vor das Festwochenende, weil die Lose, mit denen die Kundinnen und Kunden beschenkt werden sollen, am Festsonntag live gezogen werden sollen. Stieler betonte, dass der verkaufsoffene Sonntag und der Schützenplatz keine Konkurrenzveranstaltungen sein sollen. Erst wenn das letzte Spiel gespielt und der verkaufsoffene Sonntag beendet ist, nehme man die Leute mit auf den Platz: „Für ein Nachspiel im Festzelt.“
„Bietet Aktionen an“, ermunterte Stieler jetzt schon die Geschäftswelt. Sie machte aber auch aufmerksam, dass man von Freitag bis Montag Manpower benötige. „Und wenn es nur vier Stunden sind, die nehmen wir gerne an“, sagte die Vizechefin der Aktionsgemeinschaft: „Es muss keine einzelne Schulter viel tragen.“ Für einen Namen für das Fest sei man noch in einer Findungsphase – und 2023 soll es dann wieder Schützenfest am zweiten Wochenende im September in Betzdorf heißen. Und das im zweijährigen Rhythmus.
Barbarafest: Erntedank und Blasmusik im Mittelpunkt
Natürlich ist es auch nach wie vor ein Ziel bei Festen die Vereine in die Stadt zu holen, ihnen eine Plattform zu bieten und einzubeziehen. Einen verkaufsoffenen Sonntag wird es auch am Barbarafest geben, das am Sonntag, dem 30. Oktober, stattfinden soll. Es soll ein Fest für Familien und Kinder sein oder auch für die Großeltern, die mit den Enkelkindern in die Stadt kommen, berichtete Weller. Erntedank und Blasmusik sollen im Mittelpunkt stehen, hieß es. „Den Weihnachtsmarkt planen wir auch schon“, sagte Weller. Aber zum einen müsse man die Entwicklung in Sachen Corona abwarten, und zum anderen liege zunächst der Schwerpunkt der Planung auf dem Fest im September.
„Leider fehlt uns Manpower“, sagte der Vorsitzende. Und auch für eine durchaus traditionell geworden Veranstaltung, die pandemiebedingt nicht stattfinden konnte, sucht man Leute: für den Flohmarkt. Es gebe viele Nachfragen aus der Stadt, hieß es. Man suche jemanden, der das in seine Hände nehmen. Es sei ja nur jeweils ein Samstag im Monat von April bis Oktober.
900 Tage habe es in Betztdorf kein Fest gegeben, bis zum Frühlingsfest 2022, welches die Aktionsgemeinschaft Betzdorf in Kooperation der Stadt auf die Beine gestellt habe, sagte Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer. Es sei an der Zeit dafür gewesen, wieder in geselliger Runde in der Stadt zusammen zu kommen. Das sei mit viel Arbeit im Vorfeld und bei der Durchführung verbunden gewesen, sagte das Stadtoberhaupt und machte das an zwei Personen des Vorstandes der Aktionsgemeinschaft fest - und das nicht nur namentlich, sondern auch an Tatkraft und Fleiß – und zwar an Vorsitzendem Weller und seiner Stellvertreterin Stieler: „Es ist beispiellos, was Ihr beiden leistet.“ Auf das Lob und die Anerkennung für die beiden folgte eine klare Botschaft des Stadtbürgermeisters, der konstatierte: „Es ruht auf zu wenigen Schultern.“ So verwunderte Geldsetzers Appell nicht: „Beide müssen mehr Unterstützung von uns bekommen.“ (tt)
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