Kirchen: Bambiniwehr und Jugendwehr üben gemeinsam und lernten sich kennen
„Wasser marsch“ hieß es am Feuerwehrhaus in Kirchen: Die Bambiniwehr und die Jugendwehr übten endlich wieder gemeinsam. In Kleingruppen meisterten sie die Aufgaben. Und sie lernten sich dabei kennen, was für einen späteren Wechsel der Allerjüngsten in die Jugendwehr vorteilhaft ist.
Kirchen. Beim Löschzug Kirchen ist es ein guter Brauch, dass der aktive Dienst gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr übt. Jährlich, wenn nicht gerade Pandemie herrscht. Für die Kinder und Jugendlichen der Jugendfeuerwehr ist es immer eine tolle Sache, mit einer Feuerwehrfrau oder einen Feuerwehrmann an ihrer Seite eine realistische Übung zu erleben, wie es der Übungsalltag in der Jugendwehr so gar nicht möglich macht. Das soll auch frühzeitig verzahnen, gerade mit Blick auf den späteren Wechsel in den aktiven Dienst.
Als „kleine“ Partner sind die Jugendwehrleute mit den „großen“ Wehrleuten auf Augenhöhe mit von der Partie. Jetzt tauschten die Jugendfeuerwehrleute ihre Rolle und waren selbst die Großen, und zwar bei einer gemeinsamen Übung der Jugendwehr mit der Bambiniwehr. Seit 2017 besteht die Nachwuchsorganisation, in der Mädchen und Jungen ab sechs Jahren ihre ersten Erfahrungen im Feuerwehrwesen sammeln, und zwar auf spielerische Art und Weise. Ab zehn Jahren können die allerjüngsten Nachwuchswehrleute in die Jugendwehr wechseln.
Und das lässt nicht noch erst auf sich warten: Seit der Gründung vor fünf Jahren haben fünf Mädchen und neun Jungen bereits den Sprung gemacht. Davon berichtete Sandra Link. Sie ist die Leiterin der Bambiniwehr. Zufrieden schaute sie sich nun am Gerätehaus an der Katzenbacherstraße um. Überall herrschte an den fünf Stationen betriebsame Hektik: Die Kleinen und die Großen übten gemeinsam in gemischten Kleingruppen. Vor der Pandemie hatte es bereits zwei dieser Gemeinschaftsaktionen gegeben, berichteten Link und Jugendfeuerwehrwart Christoph Bähner. Dann kam der bekannte Schnitt mit Corona und legte auch diese Aktivität lahm. Nun war es wieder möglich, und alle hatten ihren Spaß und waren mit Elan bei der Sache.
Anhand einer Laufkarte wurden die unterschiedlichen Stationen abgearbeitet. In der Fahrzeughalle wurde eine Saugleitung gekuppelt. Und spätestens seit dieser Aufgabe wissen die Mädchen und Jungen der Bambiniwehr auch etwas mit Halbschlag und Zimmermannsstich anzufangen. Sie lernte so nicht nur Knoten und Stiche kennen, sondern kamen auch mit feuerwehrtechnischer Ausrüstung zusammen, die gewöhnlich bei der Bambiniwehr nicht im Mittelpunkt steht, zumindest nicht im aktiven Einsatz. Das dürfte für die Sechs- bis Zehnjährigen ein interessanter Einblick in die Welt der großen Feuerwehr gewesen sein, als sie tatkräftig mit anpacken konnten. Gemeinsam mit den Jugendfeurwehrleuten.
In einem verrauchten Raum suchten die Gruppen mit der Wärmebildkamera nach einer vermissten Person. Bei einem Löschangriff wurden Schläuche ausgerollt und an Mischer und Strahlrohre gekuppelt. Als es „Wasser marsch“ hieß, wurde die imaginären Flammen gelöscht. Hierfür mussten wassergefüllte Flaschen umgespritzt werden. Es gehört etwas Geschick und Übung dazu, einen aufgerollten Schlauch in die Länge zu bringen. Das wurde beim Schlauchkegeln geübt. Schließlich gab es noch die Schaumkanone. Die Kleingruppen der Bambini- und Jugendwehr durften hier einen Schaumangriff aufbauen und Schaum abgegeben. Der weiße Teppich breitete sich am Waschplatz aus und Fichtenduft machte sich breit. Das lag am verwendeten Schaumbad. Und bei den hochsommerlichen Temperaturen hatten alle auch an dieser Station ihren Spaß.
Im Vordergrund stand das Kennenlernen, sagte Leiterin Link. Das sei vorteilhaft, wenn die Kinder von der Bambiniwehr in die Jugendwehr wechseln. Die Jugendfeuerwehrleute und auch die Jugendwarte und Betreuer seien ihnen dann schon vertraut. Unter der Leitung von Link und ihrem Betreuerteam sammeln aktuell sechs Mädchen und 14 Jungen ihrer ersten Erfahrungen in der Bambiniwehr. Mit 20 Kindern sei die Gruppe momentan ausgebucht, sagte Link. Bei der Jugendfeuerwehr werden derzeit noch Kinder ab dem zehnten Lebensjahr aufgenommen, berichtete Jugendwart Bähner. In der Nachwuchsorganisation lernen derzeit sieben Mädchen und 15 Jungen den Umgang mit ihrem Handwerkszeug.
So eine Übung lässt sich natürlich nicht ohne die Unterstützung des aktiven Dienstes bewerkstelligen. Als wertvolle Helfer waren Aktive der Löschzüge Kirchen, Freusburg und Herkersdorf/Offhausen mit von der Partie. Für den anschließenden Imbiss waren Thorsten Kreps und zwei weitere Kameraden vom Löschzug Herkersdorf/Offhausen verantwortlich. Und bei Pommes und Currywurst ließen alle die interessante und spannende Übung ausklingen. (tt)
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