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Nachricht vom 11.10.2007    

Besser sind Besen und Rechen

High-Tech tötet Tiere, ist laut, energieintensiv und erzeugt Abgase. Deshalb empfiehlt der NABU, zu Besen und Rechen zu greifen. Zumal das auch nicht den Nachbarn auf die Palme bringt.

Region. Im Herbst wirbeln bunt gefärbte Blätter durch die Luft und bedecken
Rasenflächen, Blumenrabatte und Bürgersteige. Zur Beseitigung des
Herbstlaubes macht die Motorisierung bei den Gartengeräten nicht halt.
Statt Besen und Rechen kommen zunehmend Laubsauger für eine, nach
Ansicht von Siegfried Schuch, Landesvorsitzender des NABU, ökologisch
fragwürdige Gartengründlichkeit zum Einsatz.
Turbinengetrieben blasen Laubsauger neben Blättern auch Zweige und Müll
vor sich her und können Laub, Gras, Tannenzapfen und Abfall bis hin zu
Getränkedosen aufsaugen. Für den "Sog, der alles mitreißt" werden
Luftgeschwindigkeiten bis zu 160 Stundenkilometern und Saugleistungen
von etwa zehn Kubikmeter pro Minute erzeugt. Beunruhigt ist der NABU
über die Werbebotschaft, dass Laubsauger für Sauberkeit bis in den
letzten Gartenwinkel sorgen. Schuch: "Damit besteht eine Gefährdung der
Boden und Krautschicht bewohnenden Kleinlebewesen. Käfer, Spinnen,
Tausendfüßler, Asseln und Amphibien können sich kaum dem Turbo-Blas- und
Saugstrom widersetzen." Erdkröten nutzen Laubhaufen noch als
Nahrungsquelle und vergraben sich später darin zum Überwintern wie auch
die Blindschleiche. Auch Teich- und Bergmolche werden mit aufgesaugt.
Doch auch für Kleinsäuger ohne Fluchtverhalten wie Igel und ihre Jungen
sind diese modernen Luftbesen gefährlich.
Laubsauger sind gnadenlos, sie verletzen die größeren und verschlingen
die kleineren Tiere. Hat der Laubsauger eine Häckselfunktion werden sie
meist im gleichen Arbeitsgang zerstückelt. Außerdem nerven die röhrenden
Ungetüme den Eigentümer und die Nachbarschaft durch fürchterlichen Lärm
– mit 106 bis 112 Dezibel haben sie die Lautstärke eines
Presslufthammers! Laubsauger mit Verbrennungsmotor stoßen darüber hinaus
gesundheits-schädliche Abgase wie Kohlenwasserstoff, Stickoxide und
Kohlenmonoxid aus.
Schuch appelliert an Gartenbesitzer und Stadtgärtnereien: "Verzichten
Sie auf Laubsauger und greifen Sie zu Besen und Rechen oder lassen Sie
das Laub liegen. Auf keinen Fall sollte Laub in den Mülleimer entsorgt
werden. Denn Laub ist kein Abfall, sondern ein wertvoller Rohstoff. Es
schützt vor Hagel- und Regenschlag und ist Voraussetzung für guten
Humusboden. Auf dem Kompost kann das Laub seiner Funktion als
Winterquartier nicht nachkommen." Wer das Laub trotzdem vom Rasen haben
möchte, sollte es besser zwischen Büsche und Stauden legen.
Ratschläge des NABU für den Gartenfreund gibt es auch in der farbigen
Gartenbroschüre "Gartenlust" (DIN A5, 44 Seiten), erhältlich gegen 5 mal
55 Cent Briefmarken (inklusive Porto) beim NABU Rheinland-Pfalz,
Postfach 1647, 55006 Mainz oder im Internet unter www.NABU-RLP.de.


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