"Wäller Treff" in Montabaur – ein Ort der Ruhe für schwer kranke Menschen
Von Wolfgang Rabsch
Mit einer kleinen Einweihungsfeier wurde der "Wäller Treff" in Montabaur in der Josef-Kehrein-Straße 3 offiziell seiner Bestimmung übergeben, wobei der Name Kehrein bereits einen ideellen Zusammenhang mit dem Anliegen der Einrichtung verbindet.
Montabaur. Ja, in dem „Wäller Treff“ sollen und können schwerstkranke Menschen einkehren, sie sind immer willkommen. Der „Wäller Treff“ wird vom Westerwälder Hospiz Verein betrieben und unterhalten, der für die ambulante Betreuung schwer kranker Menschen Hilfe anbietet. Jedoch im Gegensatz zum Hospiz Sankt Franziskus in Dernbach müssen die Menschen noch mobil sein, denn eine stationäre Aufnahme im „Wäller Treff“ ist nicht möglich. Auf diesen Unterschied wie ist Dr. Andreeas Wechsung in seiner kurzen Rede zur Begrüßung hin.
Der Vorsitzende zeigte sich sehr erfreut über die ansehnliche Besucherzahl, die zur Eröffnung erschienen war. Er begrüßte den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Montabaur, Ulrich Richter-Hopprich, und den Gründer des Vereins, und langjährigen Vorgänger im Amt, Heinz Peter Rüffin, der inzwischen zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, auf das Herzlichste. Pastoralreferent Gunnar Bach Amt, von der katholischen Kirche St. Peter Kletten in Montabaur, war ebenfalls erschienen, um der segensreichen Einrichtung den kirchlichen Segen zu spenden. Gunnar Bach segnete später die Räumlichkeiten auch in Vertretung für Pfarrerin Anne Pollmächer von der evangelischen Kirche, die verhindert war. Dr. Wechsung betonte, dass ohne das große soziale Engagement der ehrenamtlichen, und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Christine Schmidt und Michaele Gerz, der Verein seinen gestellten Aufgaben nicht gerecht werden könnte. Besondere Erwähnung fanden Christine Benner und Michael Stiehl, die der Vorsitzende als „gute Seelen“ des „Wäller Treffs“ bezeichnete. In einer kurzen Replik ließ Dr. Wechsung die Entwicklung des Hospizvereins Westerwald seit seiner Gründung 1997 Revue passieren. Als Ergebnis aller Mühe und Arbeit, auch Bittgängen um Spenden, konnte schließlich im Jahr 2017 das Hospiz St. Franziskus in Dernbach seiner Bestimmung übergeben werden. Der Hospizverein Westerwald wird zurzeit von rund 500 Mitgliedern getragen, davon sind rund 50 Helfer aktiv tätig, die schwer kranke Menschen auf ihrem letzten Weg ganz persönlich begleiten. Für diese Aufgabe wurden die Helfer gezielt ausgebildet und vorbereitet.
Aber auch die Angehörigen der Schwerkranken können Gespräche und individuelle Betreuung erfahren, da sie ebenfalls unter der extremen Situation leiden. Auch nach dem Tod eines geliebten Angehörigen steht der Hospizverein Familienmitgliedern zu Gesprächen zur Verfügung. Der Hospizverein hilft unter dem Motto „ambulant vor stationär“, da schwer kranken Menschen ermöglicht werden soll, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu leben. Wenn alles Hoffen und Bangen doch vergebens war, dann steht der Weg in das stationäres Hospiz Sankt Franziskus in Dernbach offen, um den Sterbenden einen würdevollen Übergang in eine andere Welt zu ermöglichen. Im „Wäller Treff“ stehen tröstende, intensive Gespräche mit den Kranken im Vordergrund. Daneben finden auch andere Aktivitäten statt, wie gemeinsam zu kochen und gemeinsam zu essen, oder sich im Raum mit den Klangschalen zu entspannen, aber auch bei Spaziergängen sich abzulenken.
Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich lobte das Bestreben des Hospizvereins, noch vor der Aufnahme in das stationäre Hospiz, den Schwerkranken in einer anderen Atmosphäre, in sehr persönlich eingerichteten Räumen, sich auf das unweigerlich Folgende vorzubereiten. Für den Bürgermeister ist mit der Einweihung des „Wäller Treffs“ die Grauzone vor dem stationären Hospiz beendet.
Die anschließende Einsegnung des „Wäller Treffs“ durch Pastoralreferent Gunner Bach, beendete den offiziellen Teil der kleinen Feier. Anschließend hatte man noch die Gelegenheit zu einem Smalltalk, oder in aller Ruhe die geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten zu betrachten.
Musikalisch wurde die Feier von Lucie Grace aus Koblenz begleitet, die mit einfühlsamen Texten, so wie mit einer starken Stimme, die Besucher emotional stark berührte. Vervollständigt wurde die Eröffnung durch die Ausstellung „Seelenbretter“. So nennt die Künstlerin Bali Tollak ihre zwei Meter hohen, in leuchtenden Farben bemalten Holzstelen, die „Seelenbretter“ sind mit volkstümlichen Sprüchen, oder mit Zitaten berühmter Schriftsteller und Philosophen beschriftet.
Interessierte können wie folgt Kontakt zum Hospizverein Westerwald aufnehmen Telefon: 02602-916916 oder Handy 0171 – 1260225.
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