Werbung

Nachricht vom 18.06.2022    

"Wäller Treff" in Montabaur – ein Ort der Ruhe für schwer kranke Menschen

Von Wolfgang Rabsch

Mit einer kleinen Einweihungsfeier wurde der "Wäller Treff" in Montabaur in der Josef-Kehrein-Straße 3 offiziell seiner Bestimmung übergeben, wobei der Name Kehrein bereits einen ideellen Zusammenhang mit dem Anliegen der Einrichtung verbindet.

Fotos: Wolfgang Rabsch

Montabaur. Ja, in dem „Wäller Treff“ sollen und können schwerstkranke Menschen einkehren, sie sind immer willkommen. Der „Wäller Treff“ wird vom Westerwälder Hospiz Verein betrieben und unterhalten, der für die ambulante Betreuung schwer kranker Menschen Hilfe anbietet. Jedoch im Gegensatz zum Hospiz Sankt Franziskus in Dernbach müssen die Menschen noch mobil sein, denn eine stationäre Aufnahme im „Wäller Treff“ ist nicht möglich. Auf diesen Unterschied wie ist Dr. Andreeas Wechsung in seiner kurzen Rede zur Begrüßung hin.

Der Vorsitzende zeigte sich sehr erfreut über die ansehnliche Besucherzahl, die zur Eröffnung erschienen war. Er begrüßte den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Montabaur, Ulrich Richter-Hopprich, und den Gründer des Vereins, und langjährigen Vorgänger im Amt, Heinz Peter Rüffin, der inzwischen zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde, auf das Herzlichste. Pastoralreferent Gunnar Bach Amt, von der katholischen Kirche St. Peter Kletten in Montabaur, war ebenfalls erschienen, um der segensreichen Einrichtung den kirchlichen Segen zu spenden. Gunnar Bach segnete später die Räumlichkeiten auch in Vertretung für Pfarrerin Anne Pollmächer von der evangelischen Kirche, die verhindert war. Dr. Wechsung betonte, dass ohne das große soziale Engagement der ehrenamtlichen, und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Christine Schmidt und Michaele Gerz, der Verein seinen gestellten Aufgaben nicht gerecht werden könnte. Besondere Erwähnung fanden Christine Benner und Michael Stiehl, die der Vorsitzende als „gute Seelen“ des „Wäller Treffs“ bezeichnete. In einer kurzen Replik ließ Dr. Wechsung die Entwicklung des Hospizvereins Westerwald seit seiner Gründung 1997 Revue passieren. Als Ergebnis aller Mühe und Arbeit, auch Bittgängen um Spenden, konnte schließlich im Jahr 2017 das Hospiz St. Franziskus in Dernbach seiner Bestimmung übergeben werden. Der Hospizverein Westerwald wird zurzeit von rund 500 Mitgliedern getragen, davon sind rund 50 Helfer aktiv tätig, die schwer kranke Menschen auf ihrem letzten Weg ganz persönlich begleiten. Für diese Aufgabe wurden die Helfer gezielt ausgebildet und vorbereitet.

Aber auch die Angehörigen der Schwerkranken können Gespräche und individuelle Betreuung erfahren, da sie ebenfalls unter der extremen Situation leiden. Auch nach dem Tod eines geliebten Angehörigen steht der Hospizverein Familienmitgliedern zu Gesprächen zur Verfügung. Der Hospizverein hilft unter dem Motto „ambulant vor stationär“, da schwer kranken Menschen ermöglicht werden soll, so lange wie möglich in ihrer gewohnten Umgebung zu leben. Wenn alles Hoffen und Bangen doch vergebens war, dann steht der Weg in das stationäres Hospiz Sankt Franziskus in Dernbach offen, um den Sterbenden einen würdevollen Übergang in eine andere Welt zu ermöglichen. Im „Wäller Treff“ stehen tröstende, intensive Gespräche mit den Kranken im Vordergrund. Daneben finden auch andere Aktivitäten statt, wie gemeinsam zu kochen und gemeinsam zu essen, oder sich im Raum mit den Klangschalen zu entspannen, aber auch bei Spaziergängen sich abzulenken.



Bürgermeister Ulrich Richter-Hopprich lobte das Bestreben des Hospizvereins, noch vor der Aufnahme in das stationäre Hospiz, den Schwerkranken in einer anderen Atmosphäre, in sehr persönlich eingerichteten Räumen, sich auf das unweigerlich Folgende vorzubereiten. Für den Bürgermeister ist mit der Einweihung des „Wäller Treffs“ die Grauzone vor dem stationären Hospiz beendet.

Die anschließende Einsegnung des „Wäller Treffs“ durch Pastoralreferent Gunner Bach, beendete den offiziellen Teil der kleinen Feier. Anschließend hatte man noch die Gelegenheit zu einem Smalltalk, oder in aller Ruhe die geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten zu betrachten.

Musikalisch wurde die Feier von Lucie Grace aus Koblenz begleitet, die mit einfühlsamen Texten, so wie mit einer starken Stimme, die Besucher emotional stark berührte. Vervollständigt wurde die Eröffnung durch die Ausstellung „Seelenbretter“. So nennt die Künstlerin Bali Tollak ihre zwei Meter hohen, in leuchtenden Farben bemalten Holzstelen, die „Seelenbretter“ sind mit volkstümlichen Sprüchen, oder mit Zitaten berühmter Schriftsteller und Philosophen beschriftet.

Interessierte können wie folgt Kontakt zum Hospizverein Westerwald aufnehmen Telefon: 02602-916916 oder Handy 0171 – 1260225.


Mehr dazu:   Veranstaltungsrückblicke  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
       
 

Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Themenvorschläge, Hinweise, Wünsche: Was möchten Sie bei den Kurieren lesen?

In unserer Region - Ihrer Heimat! - passieren oft Dinge, von denen wir als Redaktion nicht zwangsläufig ...

Zwei Jahre ohne Wasser: Wie geht es weiter mit dem Wiesensee bei Westerburg?

Ein See ohne Wasser - klingt komisch, ist aber seit nunmehr zwei Jahren das Schicksal des Wiesensees ...

Zahlreiche Ehrungen beim SV Wissen: Aktiven-Abend war wieder gut besucht

Der traditionelle "Aktiven-Abend" des Schützenvereins Wissen fand am Samstag (29. März) im Schützenhaus ...

Vandalismus in Pracht: Unbekannte beschädigen zahlreiche Fahrzeuge

In der Nacht zum Mittwoch (2. April) ereignete sich in Pracht ein Vorfall, der bei den Anwohnern für ...

Aprilscherz: Hector-Delfine am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur – Ein neuer Trend in der Region

Na, wer hat’s geglaubt – und wer nicht? Der folgende Artikel ist natürlich ein Aprilscherz – nicht ganz ...

Aprilscherz: Standort in Mammelzen steht fest: Statt einem Weiher bekommt die Verbandsgemeinde ein Freibad

Na, wer hat’s geglaubt – und wer nicht? Der folgende Artikel ist natürlich ein Aprilscherz – nicht ganz ...

Weitere Artikel


Buchtipp: „Tod im Nebelwald“ - Westerwaldkrimi von Lutz G. Wetzel

Der Untertitel „Krieg im Revier - das Dorf schläft nie“ ist wörtlich zu nehmen, denn eine grausame Mordserie ...

Betzdorf: Wohnsitzloser Betrunkener verbringt Nacht in Zelle

Er ließ nicht locker. In der Nacht auf Sonntag (19. Juni) verwehrte die Wirtin einer Pension in der Betzdorfer ...

A-Jugend: JSG Wisserland verabschiedet Spieler und präsentiert Neuzugänge

Gute Stimmung herrschte bei einer Wanderung und anschließendem geselligen Beisammensein bei der A-Jugend ...

Danny Weller und Sascha Nelles beim TuS Germania Bitzen "auf Abruf" verabschiedet

Das letzte Heimspiel der Saison 2021/22 stand für den TuS Germania Bitzen ganz im Zeichen des Abschieds. ...

C-Jugend der JSG Hammerland steigt in die Bezirksliga auf

Die C-Jugend der JSG Hammerland hat allen Grund zum Feiern. Mit 5:1 (4:0) gewann die für die Fußball-Saison ...

Pferd aus Katzwinkel ist Filmstar "Mr. Big" in "Immenhof 2 - Das große Versprechen"

Von echt "cool" kann man sprechen, wenn es um "Wildenburgs Moonlight Warrior" alias "Mr. Big" aus Katzwinkel ...

Werbung