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Nachricht vom 28.06.2022    

Zwischen Katzwinkel und Kirchen: Bohlen von Bank an traumhaftem Platz geklaut

Von Katharina Behner

Nahe der L279 zwischen den Höfen Neustockschlade und Fähringen findet man normalerweise zwei Bänke, die gerne von Naturliebhabern und Wanderern genutzt werden, allein wegen des grandiosen Weitblicks, den die Stelle bietet. "Normalerweise" ist allerdings seit Kurzem vorbei: Die Holz-Bohlen wurden fein säuberlich abmontiert und geklaut.

Links: Fachmännisch abgebaut wurden die Bohlen der beiden Bänke Nähe der L 279, sodass erst einmal niemand auf Diebstahl tippte (Foto: KathaBe). Rechts: Erst kürzlich fand die große Sonnenblume ihren Platz bei den da noch intakten Bänken und machte das Fleckchen Erde noch idyllischer (Foto: privat)

Katzwinkel/Kirchen. Der grandiose Ausblick über den ganzen Westerwald von zwei Bänken an privilegierter Höhenlage unweit der L279 zwischen den Höfen Neustockschlade und Fähringen brachte schon manchen Wanderer und Natursuchenden zum Staunen. So laufen hier auch einige Wanderrouten vorbei. Etwa die "Landfrauen-Route Nr. 6" und die "Naturrunde im Wippetal". Sogar der Lenne-Sieg-Weg (X 11) des Sauerländischen Gebirgsvereins, der durch Diedenberg führt, streift die Höhenlage.

Gerne werden die Bänke auch für einen Plausch in der weitläufigen Nachbarschaft oder für Ruhesuchende während ihrer Arbeitspausen sowie von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt. Kein Wunder also, dass sie erst im letzten Jahr seitens der Ortsgemeinde Katzwinkel renoviert wurden und der Platz mit Aussicht im April durch eine riesige Sonnenblume aus Holz aufgehübscht wurde. Die hatte Alwin Eberlein aus Wingendorf gebaut und mithilfe vom Hof Neustockschlade aufgestellt.

Um der Idylle noch mehr Nachdruck zu verleihen, kümmert sich zudem Katzwinkels Gemeindearbeiter Robert Schaefer regelmäßig um das Fleckchen Erde. Er schaut nach dem Rechten und sorgt dafür, dass die Stelle stets gepflegt und ordentlich anzutreffen ist.

"Ordentlich" Hand mit krimineller Energie angelegt - Schaden rund 400 Euro
Genauso ordentlich hat sich nun auch in der Zeit zwischen Donnerstag (23. Juni) bis Freitag (24. Juni) jemand an den zwei schönen Bänken zu schaffen gemacht. Fachmännisch, ohne auch nur einen Hauch, der auf Vandalismus hindeuten könnte, wurden die insgesamt zehn gepflegten Holzbohlen abgeschraubt und entwendet. Dass sie entwendet wurden, darauf kam aber im ersten Moment niemand. Denn die Demontage sah schlicht und einfach "fachmännisch" aus.

Entsprechend die Reaktionen der Passanten aus den nahegelegenen Orten wie Äpfelbach und Diedenberg. So schildert eine von ihnen, dass die Bänke am Donnerstag-Abend (23. Juni) gegen 21.30 Uhr noch komplett standen. Am Samstag, als die gleiche Person wieder mit ihrem Hund vorbeikam, seien sie weg gewesen.



Dabei habe sie zuerst gedacht, dass die Bohlen wohl einen neuen Anstrich bekommen sollen. Wenngleich sie sich wunderte, da diese "ja noch recht neu waren". Ebenso erging es einem Spaziergänger aus Diedenberg. Er kann den Zeitraum genauer einschränken. Denn ihm fiel das Fehlen der Bohlen nämlich schon am Freitag zwischen 15 und 16 Uhr auf. Nach Informationen der Äpfelbacherin und des Diedenbergers müssen also die Bohlen in der Zeit von Donnerstag, 23. Juni, etwa 21.30 Uhr, und Freitag, 24. Juni, etwa 15 Uhr, entwendet worden sein.

Dass es sich letztendlich in der Tat um Diebstahl handelt, konnte dann am Montag (27. Juni) mit Sicherheit klargestellt werden. Gemeindearbeiter Schäfer war routinemäßig auf seiner Tour durch die Gemeinde Katzwinkel auch bei den Bänken unterwegs und traute seinen Augen nicht, als er das Fehlen der Bohlen entdeckte. In nachfolgenden Gesprächen, etwa mit Revierförster Reinhard Zens und weiteren Personen, wurde der Diebstahl zur Gewissheit.

Ortsbürgermeister Hubert Becher aus Katzwinkel zeigt sich zu dem Vorfall richtig entrüstet. Als "unglaublich" beschreibt er den Vorgang. Nichts sei mehr sicher und er hält den Vorgang für respektlos: "Das waren Ganoven." Dahinter stecke viel kriminelle Energie, ist sich Becher sicher.

Die Motivfindung sei zudem schwierig, so Becher weiter. Selbst gestiegene Holz- und Baumaterialpreise könnten ein Motiv für diese kriminelle Tat sein, dennoch nicht zu entschuldigen. Den Neuanschaffungswert des Holzes mit Neuanstrich und Montagekosten beziffert der Ortsbürgermeister auf rund 400 Euro.

Den Vorfall wird die Ortsgemeinde Katzwinkel, der die Unterhaltung der beiden Bänke obliegt, nun zur Anzeige bringen. (KathaBe)


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