Wisserland: Flächendeckend Defis für medizinische Laien
Anlässlich der Übergabe eines Defibrillators, der auch von Menschen ohne medizinische Ausbildung eingesetzt werden kann, stellt die First-Responder-Gruppe des DRK Ortsvereins Wissen eine Übersicht ihrer Arbeit vor. Übrigens werden noch Mitstreiter gesucht.
Region. Seit dem 27. Juni stellt das DRK einen Automatisierten Externen Defibrillator (AED) in einem Wandkasten der Ortsgemeinde Hövels am Bürgerhaus Niederhövels bereit. Der Wandkasten wurde hierbei von der Ortsgemeinde beschafft und den AED stellt das DRK zur Verfügung. Das tragbare medizinische Gerät kann im Notfall Leben retten. Es ist so konzipiert, dass es auch von Menschen eingesetzt werden kann, die keine medizinische Ausbildung haben. AEDs geben bei Bedarf einen Schock ab und unterstützen Hilfeleistende bei der Wiederbelebung.
Ein Beispiel von vielen zeigt, wie entscheidend der Einsatz von First Respondern und ihrer AED sein kann:
Am 9. Dezember 2021 wurde um 12.54 Uhr eine Person mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit auf einem Wissener Parkplatz der Feuer- und Rettungsleitstelle in Montabaur gemeldet.
Neben dem Altenkirchener Rettungswagen wurden umgehend auch die First Responder der Verbandsgemeinde Wissen alarmiert. Die Wissener First Responder Christopher Wagner, von Beruf Notfallsanitäter, und Jonathan Denker, Altenpfleger, eilten umgehend zur Einsatzstelle.
Hier untersuchten sie den schwer erkrankten Patienten und in ihrem Beisein erlitt der Patient einen Kreislaufstillstand. Die First Responder veranlasste nun auch die Alarmierung eines Notarztes, der ebenfalls aus Altenkirchen kommen sollte und setzten im Rahmen der Wiederbelebung einen Automatisierten Externen Defibrillator ein.
Dieser beendete die lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung des Patienten und noch vor Eintreffen des Rettungsdienstes war der Patient wieder bei Bewusstsein. Ein späterer Beginn einer Wiederbelebung und insbesondere der spätere Einsatz eines Defibrillators hätten sehr wahrscheinlich schreckliche Folgen gehabt.
Der DRK Ortsverein Wissen hat sich mit seinen Bereitschaften in Birken-Honigsessen, Katzwinkel und Wissen zur Aufgabe gemacht, die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung bei lebensbedrohlich Notfällen zu verbessern.
Im Auftrag der Verbandsgemeinde Wissen wurden seit dem Start am 15. November 2022 inzwischen über 400 Einsätze abgearbeitet.
Im Durchschnitt fahren die First-Responder zwei Einsätze pro Tag. Circa 50 Prozent davon entfallen auf das Einsatzgebiet Stadt Wissen, 22,5 Prozent Birken-Honigsessen, 15 Prozent Katzwinkel, 5 Prozent Mittelhof/ Hövels und 2,5 Prozent Selbach.
Bis zum 10. Juni gab es sechs durchgeführte Wiederbelebungen und mindestens zwei weitere vermutlich lebensrettende Einsätze bei bedrohlichen Blutungen/ Verletzungen. So ist es dem DRK Ortsverein Wissen ein wichtiges Anliegen, flächendeckend AED-Geräte für den Einsatz durch First-Responder aber auch Engagierte aus der Bevölkerung zugänglich zu machen.
So wurde ein Startausstattung von drei Defibrillatoren für die Einsatzfahrzeuge der First Responder in Wissen, Birken-Honigsessen und Katzwinkel von der Verbandsgemeinde beschafft. Zwei weitere Geräte spendete die Sparkassenstiftung. Weitere Geräte wurden aus Beständen des DRK beschafft.
Wandkästen für die etwa 1500 Euro teuren Geräte stehen nun bereits in Selbach und Hövels. Die Ortsgemeinde Mittelhof plant ebenfalls die Beschaffung eines Wandkastens.
Die Grundausstattung der Verbandsgemeinde und Sparkassenstiftung ermöglichen die Umsetzung des Projekts. Ergänzende Mittel stellt der DRK Ortsverein Wissen bereit. Zur Beschaffung weiterer AED und der Ausstattung weiterer First Responder freut sich der DRK Ortsverein Wissen über die Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern oder Unternehmen.
Auch weitere First Responder werden gesucht:
Interessierte, die in ihrer Nachbarschaft bei medizinischen Notfällen helfen möchten, können sich mit oder ohne medizinische Vorbildung noch für das Projekt anmelden. Gesucht wird für alle Gemeinden der Verbandsgemeinde Wissen. Wer Fragen hat, kann sich per Mail an folgende Adresse wenden: presse-firstresponder@outlok.de. (PM/ddp)
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