Christen und Muslime: Gemeinsam gegen die Wüste
Christen und Muslime: Gemeinsam gegen die Wüste. Dieses Projekt wurde jetzt im Weltladen Betzdorf vorgestellt. Der Betzdorfer Imam nannte dieses Projekt "ein Vorbild für mehr Menschlichkeit".
Betzdorf. "Feindschaften zwischen Muslimen und Christen stehen derzeit oft im Mittelpunkt der Berichterstattung", so Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf bei der Vorstellung des Projektes "Christen und Muslime: Gemeinsam gegen die Wüste".
Umso wichtiger sei es, vom gedeihlichen Miteinander der Menschen verschiedener Religionen zu berichten.
Ein solches Miteinander finde man bei der "Brüderlichen Vereinigung der Gläubigen von Dori“ im westafrikanischen Burkina Faso. "Getrennt beten, gemeinsam ackern" lautet ihr Wahlspruch, und ihre Ergebnisse können sich sehen lassen: Wiederaufforstung, Anlegen von Gärten, Bau von Wasserspeichern (es regnet nur in vier Monaten des Jahres), hat das Vordringen der Wüste gestoppt. Zwiebeln, Lauch, Möhren, Tomaten, Kartoffeln werden geerntet, sogar Überschüsse dabei erwirtschaftet. 400.000 Menschen profitieren inzwischen von dem friedlichen Miteinander. In den Dörfern - die Region Dori ist etwa so groß wie das Bundesland Hessen - entstehen Frauengruppen, Getreidebanken, Märkte, Kleinhandel und Alphabetisierungskurse.
Misereor unterstützt dieses Projekt, etwa beim Bau von Regenrückhaltebecken, Fortbildungskursen, Kauf von Gießkannen und von Baumsetzlingen. Und so wollen auch Christen und Muslime aus Betzdorf und Umgebung das Zukunftsprojekt gemeinsam unterstützen. Die Idee des Weltladens für eine gemeinsame Aktion wurde von Ahmet Öcal von der muslimischen Gemeinde in Betzdorf begrüßt. Am 7. Juni (der 5. Juni ist der internationale Umwelttag) soll auf dem Wochenmarkt in Betzdorf eine Leinwand mit Wüstenmotiv errichtet werden. Symbolisch werden Setzlinge (je 70 Cent) daran befestigt, so dass die Wüste wieder grün wird.
Ein wichtiger Nebeneffekt: Mit dem Kauf eines Setzlings lebt man einen Tag klimaneutral, weil ein wachsender Baum die gleiche Menge C0² speichert, die ein Mensch in Deutschland pro Tag (32 kg) produziert.
Der Imam der Betzdorfer muslimischen Gemeinde, Hüseyin Kocoglu, nannte das Projekt in Burkina Faso und die Aktion des Weltladens "ein Vorbild für mehr Menschlichkeit", die von den Muslimen gerne unterstützt werde.
Der Weltladen Betzdorf bittet um Unterstützung des Projektes in Burkina Faso und der gemeinsamen Aktion von Christen und Muslimen. Seit die Menschen erleben, dass die Wüste aufzuhalten ist, fassen sie Mut und schöpfen Hoffnung. "Lassen wir uns von diesem Mut und dieser Hoffnung anstecken", so Hermann Reeh. Weitere Informationen zu dem Projekt und der Aktion gibt es im Weltladen Betzdorf.
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