Eröffnungsfeier der Waldgruppe Wisserland nach nur acht Monaten
Von Katharina Behner
Nach der intensiven Vorbereitungszeit, die lediglich acht Monate in Anspruch nahm, ist die Waldgruppe Wisserland der kommunalen Kindertagesstätte Löwenzahn am Standort der Arche Noah Marienberge in Elkhausen im Juni mit fünf Kindern gestartet. Nun wurde unter Beisein vieler Gäste die offizielle Eröffnung gefeiert.
Region. In der Waldgruppe Wisserland am Standort der Arche Noah Marienberge in Katzwinkel-Elkhausen gilt es, das ganze runde Jahr Natur, Wald und Flur im Jahreslauf zu entdecken. Die erste Waldgruppe im Wisserland ist an die Kindertagestätte Löwenzahn (Kita) angedockt. Anfang Juni ging sie an den Start. Die offizielle Eröffnung wurde nun mit vielen Gästen gefeiert. Darunter Eltern und Erzieherinnen, Mitwirkende und Amtsträger aus dem ganzen Wisserland und darüber hinaus.
Neben den Begrüßungsworten von Bürgermeister Berno Neuhoff, fand der Beigeordnete der Verbandsgemeinde, Ullrich Jung, die passenden Worte zur zweiten Waldgruppe im Kreis Altenkirchen und damit zur ersten im Wisserland: Sei es in seiner Kindheit noch normal gewesen, in der Natur zu spielen, sei das heute nicht mehr selbstverständlich. Doch hier in der Waldgruppe Wisserland werde genau dies Wirklichkeit.
Das belegten auch die begeisterten Berichte von Kita-Leiterin Katharina Kreuz und ihrem Team. In der Waldgruppe seien die Kinder quasi von früh bis spät an der frischen Luft und im direkten Bezug zur Natur – egal bei welchem Wetter. Dabei gilt es, eher im Schneckentaxi-Tempo von einer Stunde im Wald zu sein, obwohl es auch in 20 Minuten ginge. Dem Grashüpfer über die Straße zu helfen, Regentropfen zu spüren und etwa am Bachlauf mit Material aus der Natur zu spielen, das sind an der Stelle eher die Dinge, die gefragt sind. All dies sei in der Waldgruppe Wisserland erlaubt und vor allem gewollt, so Kreuz. Und was der Tag so bringt, das stimmen die Waldkinder solidarisch ab.
Viele Worte des Dankes wurden ausgesprochen
Insgesamt galt es an diesem Tag seitens aller Redner den vielen Menschen und Akteuren zu danken, die mitwirkten und dazu beitrugen das die Waldgruppe mit einem tollen und pädagogisch wertvollem Konzept innerhalb kürzester Zeit an den Start gehen konnte. So auch innerhalb der Verbandsgemeinde bei den Ratsmitgliedern für ihre Entscheidungsfreude sowie den Kollegen in der Verwaltung. Auch die übergeordneten Behörden, etwa die Kreisverwaltung, und das Landesjugendamt hätten bestens mitgespielt, so Berno Neuhoff.
Dass die räumlichen Voraussetzungen als Kernzone der Waldgruppe kurzfristig am Standort der Arche Noah geschaffen wurden, dafür sorgte der Hausherr Hans-Georg Rieth mit dem Umbau im und um das Haus. Denn sollte es einmal außergewöhnliche Wetterverhältnisse geben, gibt es für die Kids und das Team der Erzieherinnen das „Basecamp“, wie Neuhoff die Rückzugsmöglichkeit bezeichnet. Hier ist gleichzeitig Treffpunkt am Morgen und Abholpunkt am Mittag. Die Räume wurden seitens der Verbandsgemeinde für rund 100.000 Euro für insgesamt fünf Jahre angemietet.
Neben dem gut 80.000 Quadratmeter, die die Arche Noah für die Kinder zu bieten hat, stellte das Haus Hatzfeldt weitere Areale in ihrem Waldgebiet rund um Elkhausen zur Verfügung. Für das Engagement und die Begleitung dankte Neuhoff dem Waldbesitzer herzlich. Sein und der Dank des Waldgruppen-Teams richtete sich auch an Revierförster Reinhard Zens. Er begleitet die Waldgruppe quasi täglich, indem er die genutzten Bereiche auf etwaige Gefährdungslagen prüft. Neben den vielen weiteren Gratulationen überbrachte Nicolaus Graf von Hatzfeldt herzliche Glückwünsche zur Eröffnung. Dies verbunden mit dem Wunsch, den Kindern das Verständnis für die Natur und den Wald in seiner ganzen Komplexität näher zu bringen.
Entscheidung absolut richtig: Waldgruppe bald voll belegt
Das Team der Waldgruppe konnte im Übrigen problemlos gefunden werden, freut sich Neuhoff und betonte: „Sie als pädagogische Fachkräfte sind ein kostbares Gut.“
Wie es in einer Waldgruppe zugeht, das konnten sich die Erzieherinnen in der Waldgruppe in Daaden anschauen und dort hospitieren. Die dortige Kita-Leiterin Brita Comisel war es, die gemeinsam mit Daadens Stadtbürgermeister Walter Strunk während einer Sitzung des Ausschusses für Kindertagesstätten, Soziales, Kultur und Sport der Verbandsgemeinde Wissen im Juni 2021 dafür sorgte, dass pure Begeisterungsstürme für die Waldgruppe ausbrachen. Und die Begeisterung sprang im Anschluss auf den Verbandsgemeinderat über, der ebenfalls für die Idee der Waldgruppe brannte und sein grünes Licht im Oktober 2021 gab.
Dass die Gremien gut daran taten, die Entscheidung für die Waldgruppe zu treffen, schafft nun nicht nur Entspannung in der gesamten Kita-Landschaft des Wisserlandes - wenngleich schon ab Herbst wieder über neue Kapazitäten nachgedacht werden müsse, erläutert Neuhoff.
Viel wichtiger an der Stelle aber noch: Die Waldgruppe kommt schon jetzt mehr als gut in der Elternschaft an. Immer wieder erreichen Kita-Leiterin Katharina Kreuz Anfragen. Derzeit besuchen fünf Kinder die Gruppe. Noch bis zum Herbst kommen weitere Kinder dazu. Die schon jetzt vorliegenden weiteren zehn Anmeldungen für das kommende Jahr sorgen dafür, dass die Waldgruppe quasi erst einmal ausgebucht ist. (KathaBe)
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