Jubiläumsfest der Wissener Schützen lockte auch am Sonntag viele Gäste
Von Klaus Köhnen
Nachdem der Samstagabend bereits ein voller Erfolg war, fanden sich am Sonntag zahlreiche Besucher auf dem Kirchplatz ein. Den Tag hatten die Schützen mit der traditionellen Kranzniederlegung begonnen. Nun ging es zum Konzert mit vier Kapellen - mit einem erinnerungswürdigen Umzug durch die Straßen Wissens.
Wissen. Die Stadt- und Feuerwehrkapelle, die Bergkapelle Birken-Honigsessen, der Musikverein Scheuerfeld und die Clan-Piper Frankfurt zeigten ihr Können. Die musikalische Bandbreite dieser Kapellen schien kein Ende zu nehmen. Die Formationen spielten teilweise alleine, dann aber auch zu zwei oder drei Kapellen. Den Schützen war es wieder einmal gelungen, dem Publikum einen musikalischen Leckerbissen zu präsentieren.
Als dann zum Abschluss die Clan-Pipers und die Bergkapelle Birken-Honigsessen den Bläck-Föös-Hit "Du bis die Stadt..." intonierten, floss bei einigen Besuchern manche Träne. Um 15 Uhr war es dann so weit, Böllerschüsse hallten über die Stadt und die Schützen und Musikkapellen traten am alten Postamt an. Die Majestäten und der Hofstaat warteten derweil in der Residenz "Restaurant Germania" auf den langen Zug der Schützen.
Begleitet von neun Kapellen zogen die Wissener Schützen, mitsamt zahlreicher befreundeter Schützenvereine durch die Straßen zur Residenz. Die Schützen hatten als Begleitung die Bergkapelle "Vereinigung" Birken-Honigessen dabei, den Musikverein Scheuerfeld, Klangwerk Morsbach, die Lokalmatadoren der Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen, den Musikverein Brunken und die Clan-Pipers aus Frankfurt, Concordia Friesenhagen und Klangwerk Morsbach. Von der Residenz ging es wieder zurück in Richtung Marktplatz. Bedingt durch die Baustelle in der Rathausstraße musste ein anderer Weg gefunden werden.
Auf dem Marktplatz nahmen die Majestäten und ihr Hofstaat Aufstellung, um die Gastvereine zu begrüßen. Der Marktplatz konnte die zahlreichen Zuschauer kaum fassen, die trotz Nieselregen erschienen waren. Alle bejubelten die Königinnen und Könige der befreundeten Schützen, die teilweise mit Hofstaat erschienen waren. Neben den Vertretern der zahlreichen Schützenvereine, Bruderschaften und Gesellschaften waren der erste Bürgermeister der Verbandsgemeinde Berno Neuhoff, Erwin Rüddel (MdB) und Matthias Reuber (MdL) erschienen. Nach der Parade ging es dann weiter Richtung Rathausstraße.
Die heimischen Majestäten und ihr Gefolge mussten am Parkplatz der Westerwald-Bank ihre Fitness beweisen. Traditionsgemäß mussten alle über die Holzgewehre der "Schwanzschützen" klettern, um ihren Weg fortsetzen zu können. Dieser Brauch der Wissener Schützen wird vom Publikum in jedem Jahr bejubelt. Der Weg führte sodann weiter zum Zelt auf dem Festplatz. Hier hielt der Schützenkönig mit seiner Königin Hof. Den Teilnehmern am Festzug war eine kleine Pause vergönnt, bevor das Programm am Abend weiterging und noch lange gefeiert wurde. (kkö)
Statement zum 150. Wissener Schützenfest von Berno Neuhoff
Ich bin sehr froh und dankbar, dass wir in diesem Jahr wieder das Schützenfest in Wissen feiern konnten, gerade weil wir seit zwei Jahren im Dauer-Krisenmodus sind und niemand weiß, was noch kommt. Durch den starken Zuspruch aus der Wissener Bevölkerung und aus vielen Gesprächen und Begegnungen am Wochenende weiß ich, wie sehr sich viele darüber gefreut haben, einmal ausgelassen zu feiern und die Sorgen des Alltags für einige Stunden bzw. an diesen Tagen vergessen zu können.
Mein Dank gilt dem Schützenverein Wissen, allen Musikkapellen und den Aktiven für die großartige Organisation dieses Jubiläumsschützenfestes zum 150. Geburtstag und nicht zuletzt der Bevölkerung für die tolle Unterstützung.
König Fabian I., Jungschützenkönig Max, Schülerprinzessin Jana I. und der gesamte Hofstaat haben dem Schützenverein und unserer Siegstadt Wissen ein junges und fröhliches Bild ausgestellt, für das wir alle sehr dankbar sein können. Ich bin es jedenfalls sehr. Es macht Freude, das live zu erleben. Junge Menschen, die Traditionen fortführen, sind Hoffnungsträger für die Zukunft unserer Stadt in einer schwierigen Zeit.
Mein besonderer Dank gilt aber auch den Sicherheitskräften der Polizei aus Wissen und Betzdorf und unserem Ordnungsamt der Verbandsgemeinde, die vor allem nachts keinen einfachen Dienst hatten. Erstmals haben VG-Ordnungsamt und Polizei eng im Rahmen ihres Kooperationsvertrags zusammengearbeitet. Denn leider zieht ein solches großes Fest auch immer einige Menschen an, die gerade unter Alkoholeinfluss gewaltbereit sind. Das kann aber das positive Bild dieses Schützenfestes 2022 nicht trüben." (PM)
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