Wissen: Polizei, Ordnungsamt und Verwaltung arbeiten zusammen für die Sicherheit
Von Katharina Behner
Die enge Zusammenarbeit zwischen der Polizei, der Wissener Verwaltung und dem Ordnungsamt läuft in Wissen gut. Nicht zuletzt trägt dazu die geschlossene Kooperationsvereinbarung bei. Von gemeinsamer Arbeit, Tagesgeschehen, engem Austausch und Aufarbeitung, etwa zu den Vorkommnissen während des Wissener Schützenfestes, berichten die Beteiligten.
Wissen. Im September 2021 wurde die Kooperationsvereinbarung "Sicherheit in der Region Wisserland" zwischen der Polizei und der Verbandsgemeinde Wissen geschlossen. Damit wurde der Grundstein für eine noch bessere Verzahnung der Arbeit aller Beteiligten Ordnungshüter und der Wissener Verwaltung gelegt. Ziel ist es, für noch mehr Sicherheit in der Siegstadt und den Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Wissen zu sorgen.
In einem Gespräch mit Vertretern der Polizeiinspektion Betzdorf, der Polizeiwache Wissen, dem Ordnungsamt und Bürgermeister Berno Neuhoff wurde nun kürzlich ein erstes Resümee gezogen und in die Zukunft geblickt. Aus aktuellem Anlass wurden zudem die Vorkommnisse auf dem Wissener Schützenfest thematisiert.
Für die Sicherheit: Es gilt, die Balance zu finden
Wie zu vielen anderen Anlässen waren in der Nacht vom Samstag auf Sonntag (10. Juli) auch Kollegen des Ordnungsamtes gemeinsam mit Polizisten auf dem Wissener Schützenfest eingesetzt, als die Situation dort eskalierte.
Marcus Franke, Leiter der Polizeiinspektion Betzdorf, sowie Wolfgang Gerhardus, Bezirksbeamter der Polizeiwache Wissen, sprechen von einer außergewöhnlichen Situation. Die Gewaltbereitschaft sei sehr hoch gewesen, sodass zur Verstärkung weitere Einsatzkräfte anderer Dienststellen herangezogen werden mussten. Insbesondere sei die Grundstimmung auf dem Festplatz am Ort des Geschehens aggressiv gewesen, auch den Einsatzkräften gegenüber, was Michael Heinze und Lukas Fielemon vom Ordnungsamt bestätigen. Davon zeugen die Opfer und Geschädigten sowie die Würfe von Gläsern und Flaschen auf die Einsatzkräfte.
Wenngleich Franke den Fall als bisherigen Einzelfall in seinem Bereich einordnet, hegt er die Vermutung, dass man sich zukünftig auf solche Situationen einstellen müsse. Es habe dort Gruppen gegeben, die nicht wussten, wo die Grenzen sind. Dass dies im Zusammenhang mit der Pandemie und deren Auswirkungen stehe, kann er aktuell nicht erkennen.
Berno Neuhoffs Mitgefühl gilt genauso wie das der Einsatzkräfte allen Opfern und Geschädigten. Über die Vorkommnisse sei er tief erschüttert. Wenngleich Feste wichtig seien und zum gesellschaftlichen Leben dazu gehören, gelte es nun, das Geschehene aufzuarbeiten. Etwa müsse bei solchen Veranstaltungen der Schutz und die Sicherheit der Besucher gewährleistet sein, ebenso die der Polizei, des Ordnungsamtes und des Rettungswesens.
Nicht zuletzt die Kooperation und die damit verbundene enge Kommunikation zwischen den beteiligten Sicherheitshütern werde auch in diesem Fall dazu führen, dass man die Vorkommnisse gemeinsam mit dem Veranstalter (Schützenverein Wissen) genau analysieren und aufarbeiten werde, so Neuhoff und Franke.
Es gelte, aus den Vorkommnissen für nächste Veranstaltungen zu lernen und zukünftige Konsequenten herauszuarbeiten. Ziel müsse es sein, eine höchstmögliche Sicherheit für alle zu gewährleisten. Diese Arbeit gehöre nicht nur in diesem Fall, sondern generell in die Hand des Staates und nicht in die Hände privater Sicherheitsdienste. Bei Festen solcher Größenordnungen sei gleichwohl auch der Veranstalter im Innen- und Außenbereich gefordert für Sicherheit zu sorgen. Inwieweit müsse nach einer gemeinsamen Analyse aller Beteiligten festgelegt werden.
Dies bekräftige auch Marcus Franke. Insgesamt gelte es, eine gesunde Balance zwischen Sicherheit und Feiern zu finden.
Wo die Kooperation sonst ansetzt
Wie im Fall des Wissener Schützenfestes geschildert, funktioniert die Kommunikation zwischen den Ordnungskräften der Polizei, dem Ordnungsamt und der Verwaltung mehr als gut. Das trage letztendlich auch ein Stück weit dazu bei, dass die Aufklärungsquote diverser Delikte im Wisserland relativ hoch sei. Als Beispiel nannte Franke etwa die Vorkommnisse zum "Kanaldeckel-Werfer". Hierzu soll in Kürze eine Pressemitteilung zum aktuellen Stand erfolgen.
Eine Rolle dabei spiele auch, dass das Ordnungsamt in Wissen eben mit einer guten Qualifizierung und Ausstattung der 2,5 Mitarbeiter bestens aufgestellt sei, betont Neuhoff. Damit werde eine enge Zusammenarbeit erst möglich. Das gehe Hand in Hand, betonen auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Dies sei auch wichtig, da Wissen einige besondere Objekte und neuralgische Punkte habe, wie etwa den Stadtpark, das Parkdeck im Buschkamp, die Psychiatrische Klinik und den Regiobahnhof, erläutert der Bürgermeister weiter.
Besonders im Umfeld des Bahnhofs sei es immer wieder zu hohen Sachbeschädigungen gekommen. Kürzliche Beschädigungen der Eingangstüren sorgten dafür, dass diese in enger Absprache zwischen Polizei und Ordnungsamt nun auch in der Nacht geöffnet sind. Während nächtlicher Streifen der Polizei wird hier regelmäßig nach dem Rechten geschaut.
Genauso wie die Polizei führt auch das Ordnungsamt ständige Kontrollen und teils gemeinsame Streifen mit der Polizeiwache zu unregelmäßigen Zeiten durch. Im Falle des Ordnungsamtes von früh morgens ab 4 Uhr bis abends 22 Uhr. Auch sei das Wochenende hier inbegriffen, so Volker Rötzel vom Ordnungsamt.
Prävention als Teil der Kooperation - Veranstaltung im Oktober
Ein weiterer Baustein der Kooperationsvereinbarung ist die gemeinsame Präventionsarbeit der Verbandsgemeinde mit der Polizei.
Dazu werde am 5. Oktober eine Präventions-Veranstaltung für ältere Menschen im Kulturwerk stattfinden, erläutern Neuhoff und Franke. Fachleute informieren unter anderem zu den Themen Falsche Polizeibeamte und Enkeltrick. Solche Betrugsmaschen finden heute teils schon über WhatsApp statt. Weitere Einzelheiten zur Veranstaltung werden in Kürze über die Verwaltung der Verbandsgemeinde bekannt gegeben. (KathaBe)
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