So erlebte heimischer Bundestagsabgeordneter sein Praktikum bei der Lebenshilfe in AK
Von Klaus Köhnen
Nach langer Vorbereitungszeit konnte die Praktikums-Reise des heimischen Bundestagsabgeordneten Martin Diedenhofen (SPD) beginnen. Das Ziel war die Werkstatt der Lebenshilfe in Altenkirchen. In den nächsten Monaten will der Parlamentarier, der die Landkreise Altenkirchen und Neuwied in Berlin vertritt, in den verschiedensten Bereichen Eindrücke vor Ort sammeln.
Altenkirchen. Der heimische Abgeordnete Martin Diedenhofen begann heute (14. Juli) eine "Praktikums-Reise". Im Rahmen der Besuche sollen in den unterschiedlichen Branchen die Probleme und auch das Positive zur Sprache kommen. Den Auftakt machte die Werkstatt der Lebenshilfe in Altenkirchen. Hier, wie auch bei den kommenden Stationen, wollte Diedenhofen den Tagesablauf kennenlernen. So wurde auch er mit dem Fahrdienst des DRK-Kreisverbandes abgeholt. "Bereits hier konnte ich erste Eindrücke sammeln. Die Menschen mit Beeinträchtigung sind sehr mitteilsam und offen. Das zeigte sich in ihren Fragen, aber auch in ihrem unvoreingenommenen Verhalten", so Diedenhofen.
In der Werkstatt angekommen ließ Diedenhofen sich den Tagesplan erläutern und stellte fest, dass der Tag in einer solchen Werkstatt sehr strukturiert ist. Ein Mitarbeiter erklärte den Sinn dahinter und erklärte, dies sei eine der Säulen bei der Arbeit mit beinträchtigten Menschen. Man biete den Menschen hier ein sicheres Umfeld - mit Regeln und Abläufen, die sich wiederholen. Auch die Gestaltung der Arbeitszeit ist im Gegensatz zum "normalen" Arbeitstag anders. So wird in der Werkstatt auf die sportliche Betätigung Wert gelegt. Diedenhofen konnte an einem Boulespiel teilnehmen. Die Mitarbeitenden der Werkstatt zeigten hier keine Berührungsängste, was der Abgeordnete durch seine offene Art auch förderte.
In den nächsten Monaten, so die Leiterin Gaby Wirtz des Büros in Altenkirchen, sollen die unterschiedlichsten Bereiche in Handel, Industrie, aber auch in der Pflege und anderen Dienstleistungen besucht werden. Die Termine stehen noch nicht fest, aber man ist in den Planungen, so Wirtz. Im Gespräch zeigte sich Diedenhofen fasziniert von der Leistung, die Betreuerinnen und Betreuer in einer solchen Einrichtung erbringen. Besonders beeindruckte ihn, dass auf die Bedürfnisse jedes einzelnen zu Betreuenden eingegangen wird. Dies, so die Mitarbeiter, sei eine wichtige Größe in der Arbeit. Man müsse mit den verschiedenen Problemen der Klienten vertraut sein, um ihnen ein Umfeld zu bieten, in dem sie sich entwickeln können.
Diedenhofen, im Bundestag Mitglied des Ausschusses für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen, sieht seine Praktikums-Reise auch als Informationsquelle. So konnte er bei der Lebenshilfe in Altenkirchen Eindrücke gewinnen, die für die Arbeit im Ausschuss wichtig sein können. Dazu gehören neben den "kleinen Dingen" wie abgesenkte Bordsteine für Rollstuhlfahrer auch die Integration solcher Einrichtungen in das kommunale Umfeld. "Menschen mit Beeinträchtigungen gehören zu unserer Gesellschaft. 'Ausgrenzen' sollte der Vergangenheit angehören", so Diedenhofen in einem Fazit. (kkö)
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