BBS Betzdorf-Kirchen: Abiturienten des Technischen Gymnasiums feierlich verabschiedet
In der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen konnten 25 Abiturientinnen und Abiturienten des Technischen Gymnasiums ihr Abiturzeugnis in Begleitung von Eltern, Geschwistern und Freunden entgegennehmen. Die jungen Menschen feierten sich und die vergangenen drei Jahre, in denen sie erfolgreich an ihrer Zukunft gearbeitet hatten.
Region. Schulleiter Michael Schimmel freute sich sichtlich darüber, dass endlich noch einmal ein gemeinsames Feiern möglich sei. "Das war unser großer Wunsch und der ist heute in Erfüllung gegangen". 25 junge Menschen feierten sich und die vergangenen drei Jahre, in denen sie erfolgreich an ihrer Zukunft gearbeitet hatten. Schimmel dankte dem Kollegium, für das die Arbeit in den letzten drei Jahren doch eine neue Herausforderung gewesen sei. Besonders freue er sich über die Wertschätzung der schulischen Arbeit durch den anwesenden Betzdorfer Verbandsbürgermeister Bernd Brato, der ein stetiger und enger Begleiter der Schule sei. Der Erste Beigeordnete des Landkreises Altenkirchen, Tobias Gerhardus, konnte aus terminlichen Gründen leider nicht an der Feier teilnehmen.
"Es sind verrückte Zeiten. Die gesamte Oberstufe wurde zum Home-Office gezwungen, begleitet von Videokonferenzen. Schule von zu Hause aus, Arbeiten in Lernplattformen und Chats. Das war nicht ganz so cool wie es sich anhört", so Schimmel. Das, was sich wie ferne Zukunft anhöre und wie Science-Fiction klinge, das sei von heute auf morgen für die Schüler real geworden. Es sei besonders schwer gewesen, das gesteckte Ziel zu erreichen und trotzdem hätten sie es geschafft. Vieles sei ihnen vorenthalten geblieben was die Schulzeit schön mache wie Gespräche, Austausch und Klassenfahrten. Trotzdem hätte es ein erhebliches Maß an Kreativität und an innovativer Arbeitsweise auf allen Ebenen gegeben.
Schimmel erinnerte auch an die Flutkatastrophe im Ahrtal vor einem Jahr. Die Schüler der BBS Bad Neuenahr-Ahrweiler, deren Wiederaufbau der Schule sicher noch Jahre dauerte, bekämen ebenfalls in den nächsten Tagen ihr Abiturzeugnis. Seine Kollegin Marion Pfeiffer arbeite seit Anfang Januar 2022 an einem Projekt, das noch bis Ende des Jahres laufe. Ein Jahr lang werde die Schule in Ahrweiler unterstützt durch Geldspenden. Immer wenn sie zusammenkämen, ob bei Konferenzen, Fortbildungen oder auch der Abschlussfeier würde in einer aufgestellten Box Geld gesammelt. Damit könne zwar keine neue Schule gebaut werden, aber zumindest notwendige Dinge angeschafft werden.
Schimmel gratulierte den Abiturienten und wünschte ihnen Zuversicht, Glück, gute Menschen an ihrer Seite und viel Freude dabei ihr Ziel zu erreichen.
Peter Eisel, der Leiter des Beruflichen Gymnasiums, begann die Abiturrede mit einem Zitat, das seiner Ansicht nach hervorragend zum Abiturjahrgang 2022 passe: "Je größer die Schwierigkeit, die man überwand, desto größer der Sieg." "Drei Jahre mit außergewöhnlichen Schwierigkeiten galt es zu überwinden - die habt ihr alle gemeinsam gemeistert und seid heute hier um euren Sieg zu feiern", so Eisel. Das Abitur sei ein Beleg dafür, dass man alles schaffen könne. "Ihr seid mutige Bürger, ihr habt was drauf. Ihr habt Flexibilität, Eigenverantwortung, Selbstdisziplin und Offenheit für Neues bewiesen. Mit 25 Schülerinnen und Schülern seid ihr in die Abiturprüfung gestartet und alle 25 haben bestanden." Eisel gab jedem Schüler eine Postkarte mit in der Hoffnung, diese nach ein oder zwei Jahren zurückzubekommen mit einer kurzen Mitteilung, wie sich der weitere Weg gestaltet habe.
Stammkursleiter Burkhard Hensel forderte die Schüler auf, keine Furcht vor Fehlern zu haben. "Wir liefern uns aus in einer digitalen Welt, lassen uns bewerten und zuordnen. Wir werden zum Spielball des Automatismus, da sind Fehler und Schwächen fehl am Platz.". Er zitierte Samuel Beckett:" Immer versucht, immer gescheitert". "Egal", so Hensel. "Versucht es wieder, scheitert immer besser." Im neuen Lebensabschnitt müssten die Schüler lernen, mit Fehlern umzugehen, nicht aufzugeben, weiterzumachen und an sich selbst zu glauben.
Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, Bernd Brato, sprach den Abiturienten seine Hochachtung aus für das, was sie in den zurückliegenden drei Jahren in dieser wilden Zeit geleistet hätten. Es sei sicher eine Schulzeit mit vielen Höhen und Tiefen gewesen, vielleicht mit dem einen oder anderen Rückschlag - bestimmt aber auch eine Zeit mit vielen tollen Erlebnissen. Das Lernen bleibe ihnen erhalten, werde sich wie ein roter Faden durch ihr Leben ziehen. Das solle aber keine Angst machen, im Gegenteil, mit dem Bestehen des Abiturs hätten sie viel erreicht, einen soliden Grundstein für ihre berufliche Zukunft gelegt. Mit Kraft, Ausdauer und einem gesunden Optimismus würden sie ihre Zukunft positiv gestalten.
Die Schüler des Technikkurses und Umwelttechnikkurses bedankten sich bei den überraschten Stammkursleitern Stefan Theiss und Burkhard Hensel für die geleistete Arbeit mit einem Geschenk, ehe die Feierstunde mit dem Überreichen der Abiturzeugnisse endete. (ma)
An der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen haben folgende Schüler und Schülerinnen des Beruflichen Gymnasiums Technik ihr Abitur (Allgemeine Hochschulreife) erreicht:
Alsdorf: Cedric Henrik Himmrich Betzdorf: Tom-Luca Basseler, Max Böhmer, Rina Maxhuni, Robin Moosakhani, Al-Kasim Nabhan, Benjamin Nikojan, Maria-Helena Weber, Kayahan Yapar Daaden: Katharina Jeik Friedewald: Leon Hein Hachenburg: Noel Münchrath Herdorf: Lea Straßer Kirchen: Tim Böhmer, Julian Hegels, Noah-Elias Nolden, Tim Weber Mudersbach: Qusay Alsaoub, Cedrick Müller Neunkirchen: Eray Muhammed Özdemir Niederfischbach: Fynn Jona Barth Selbach: Maximilian Kania Streithausen: Tabita Dietz Wissen: Cedric Stenger, Kianoosh Storhas
Für vorbildliche Haltung und beispielhaften Einsatz in der Schule erhält Max Böhmer den Buchpreis des Landes Rheinland-Pfalz.
Einen Buchpreis des Landrates für besonderes soziales und gesellschaftliches Engagement in der Schule erhält Frau Lea Straßer.
Den Buchpreis des Heimatvereins für besondere Leistungen im Bereich Sozialkunde, Geschichte erhält Noel Münchrath.
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