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Pressemitteilung vom 16.07.2022    

Jugendfeuerwehr Hamm 24 Stunden im Dienst beim "Berufsfeuerwehrtag"

Die neu gegründete Jugendfeuerwehr Hamm/Sieg übte sich kürzlich bei ihrem ersten „Berufsfeuerwehrtag“. Dabei übernachten die Kids im Feuerwehrhaus und müssen eine Vielzahl simulierter Einsätze bestreiten. Natürlich hatte man sich für die Nachwuchs-Einsatzkräfte so manche Herausforderung einfallen lassen.

Am Waldschwimmbad wurden zusammen mit der DLRG OG Hamm zwei hilfelose Personen aus dem Wasser gerettet. (Foto: Mirko Heuser)

Hamm. Bei einem „Berufsfeuerwehrtag“ verbringen Jugendliche eine bestimmte kurze Zeitspanne im Feuerwehrhaus und leisten innerhalb dieses Zeitraums jede Menge „Einsätze“ ab. Für die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Hamm ging es bereits samstags gegen 8.30 Uhr am Feuerwehrhaus los. Dann wurden gleich die Fahrzeugbesatzungen eingeteilt. Anschließend machte sich die Mannschaft mit den Fahrzeugen und den Geräten vertraut, damit im Einsatzfalle alles funktioniert und vollständig ist.

Die erste Ausbildungsstunde an diesem Morgen wurde von der DLRG Ortsgruppe Hamm/Sieg übernommen. Die mitsamt Mannschaftswagen und Rettungsboot ans Feuerwehrhaus gekommen war. Die beiden Ausbilder stellten Fahrzeug und Boot vor und gaben Einblick in ihre Aufgaben.
Und dann ertönte auch schon der Alarmgong. "Wasserrettung am Waldschwimmbad Thalhauser Mühle", hieß es in der Durchsage. Dort solle ein Boot außer Kontrolle geraten sein. Personen seien in Gefahr. In Windeseile packten alle ihre Sachen und besetzten die Fahrzeuge. Am Einsatzort angekommen, stiegen je zwei Retter des DLRG und der Jugendfeuerwehr in das Rettungsboot und eilten den Verunglückten zur Hilfe. Die übrige Mannschaft bereitete den Rettungsplatz vor, wo Krankentragen und Erste-Hilfe-Material bereitgestellt wurden. Nach erfolgreicher Rettung wurden die Verletzten an den "Rettungsdienst" zur weiteren Behandlung übergeben.

Die jungen Einsatzkräfte hatten kaum Zeit für eine Pause, ehe schon der nächste Notruf einging: In Roth befinde sich eine hilflose Person hinter einer verschlossenen Tür. Der Zugang zum Gebäude konnte zügig über ein Fenster hergestellt werden. Nach dem Öffnen der Eingangstüre war der Einsatz für den Feuerwehrnachwuchs beendet. Zurück am Gerätehaus wurde mit "Chefkoch" Simon Bröcker das Mittagessen zubereitet.

Aber auch die Mittagspause währte nicht lang: Schon ertönte der nächste Alarm. Personenrettung aus einer Scheune in Breitscheidt lautete die Meldung. Umgehend wurden Fahrzeuge besetzt, um zügig den Einsatzort anzufahren. Am Unglücksort angekommen musste eine Person aus dem Obergeschoss gerettet werden. Da aus Platzgründen die Rettung über die Drehleiter nicht möglich war, musste der Verletzte mittels Schleifkorbtrage und Leitern transportiert werden. Der Einsatzleiter, Jugendfeuerwehrwart Nico Urban, war mit der anspruchsvollen Leistung seiner Mannschaft sehr zufrieden.
Und wieder ließ der nächste Einsatz nicht lange auf sich warten. Einen größeren Flächenbrand mussten die Nachwuchskräfte im Industriegebiet von Hamm löschen. Sie nutzten dafür die Waldbrandpatschen, um die Ausbreitung des Feuers auf den Wald zu verhindern. Parallel wurde ein Löschangriff vom Tanklöschfahrzeug aufgebaut. Mit der Wärmebildkamera wurden versteckte Glutnester gesucht. Erst danach war der Einsatz beendet.



Zum Abschluss stand das Thema Drehleiter auf dem Ausbildungsplan. Das Programm wurde jedoch durch einen starken Regenschauer unterbrochen und kurz danach hieß es erneut: "Einsatz". Ein Baum habe dem starken Regenschauer nicht standgehalten und sei auf die Straße gestürzt. Mit dem neuen Mehrzweckfahrzeug (MZF 3) der Wehr fuhr man die Einsatzstelle an und beseitigte einen kleinen Baum mit der Bügelsäge. Danach wurde die Fahrbahn gereinigt und man konnte zurück zum Feuerwehrhaus. Dort wartete schon das leckere Abendessen auf die Nachwuchsretter. Die großen Kameraden hatten schon den Grill vorbereitet.

Frisch gestärkt folgte ein letzter Einsatz an diesem Tag. Auf dem Gelände des Bauhofs in Etzbach sei ein Gebäude in Brand geraten und bei Eintreffen schon in Vollbrand. Umgehend wurden Schläuche ausgerollt, die Strahlrohre angeschlossen und schon hieß es: "Wasser Marsch". Die Wasserversorgung zu den Tanklöschfahrzeugen musste aus dem öffentlichen Hydrantennetz hergestellt werden. Dafür wurde eine 100 Meter lange Schlauchleitung verlegt. Durch den massiven Löschangriff über mehrere Strahlrohre konnten die Kräfte der Jugendfeuerwehr eine Ausbreitung des Feuers auf weitere Gebäudeteile verhindern. Die Nachlöscharbeiten dauerten bis in die Abendstunden.

Nach der Rückkehr ins Gerätehaus konnte man in den strahlenden Augen der Kinder erkennen, dass dieser Tag wohl lange in Erinnerung bleiben wird. Trotz aller Freude mussten jetzt die Schläuche gewaschen und aufgehangen werden. Unterstützung bekamen sie natürlich von Gerätewart Mirko Heuser und weiteren Helfern.

Die Nacht verbrachten die Jugendlichen ruhig und zum Glück ohne Einsätze im Schulungsraum. Am frühen Sonntagmorgen wurden sie jedoch unsanft geweckt. Die Brandmeldeanlage im Einkaufszentrum von Hamm habe ausgelöst. Schnell wurde der Schlafanzug gegen die Einsatzkleidung getauscht und so konnten nach kurzer Zeit alle Fahrzeuge besetzt und der Einsatzort angefahren werden. Beim Eintreffen stellte sich schnell heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Also schnell zurück zum Feuerwehrhaus, da dort schon das Frühstück wartete.

Jugendfeuerwehrwart Nico Urban zeigte sich mit dem Ablauf des ersten "Berufsfeuerwehrtages" der Hämmscher Jugendfeuerwehr sehr zufrieden. Er bedankte sich zum Abschluss bei allen Beteiligten und Unterstützern. Die Kosten für die Verpflegung übernahm der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Hamm/Sieg e.V. (PM)


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