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Nachricht vom 20.07.2022    

Von der Garage zum führenden Softwarehersteller industrieller Datenanwendungen

Von Katharina Behner

Coole Sachen machen und das mit einem höchsten Maß an Professionalität und Qualität. Das ist die Firma MB Software und Systeme GmbH von Markus Bläser. Nach seinem Informatikstudium ging Bläser in die Welt hinaus, doch dann zog es ihn zurück in seine Heimat. Was dort in der Garage als Ein-Mann-Betrieb begann, wurde zur Erfolgsgeschichte.

Markus Bläser schwärmt von seinen vielen Projekten für bekannte Firmen. Die Motivation zur Entwicklung hochkomplexer Software ist stets geblieben. (Foto: KathaBe)

Wissen. Wenn man Markus Bläser kennt, weiß man: Der Unternehmer macht keine halben Sachen. Was er anpackt, ist seit je her geprägt von konstanter Motivation, gepaart mit einem hohen Anspruch an sich selbst und seine Arbeit. Dafür findet er dankbare Abnehmer. Im Fokus liegen seine Kunden für die er bedarfsorientiert beste Lösungen findet. Dass dabei der Erfolg nicht ausbleiben konnte, liegt bei der sympathischen Hartnäckigkeit von Bläser und den heute sieben hochqualifizierten Mitarbeitern auf der Hand.

Wie alles begann
Alles begann mit einem Informatikstudium und der Suche nach Arbeit zur Finanzierung seines Studiums. Die einzige Anzeige, die der damals 20-jährige Bläser in der Zeitung fand, legte vielleicht den Grundstein für alles, was da noch kommen sollte. Bläser bekam den Job. Schon damals auf eigene Rechnung, nicht als Angestellter. Die Arbeit zur Entwicklung einer Planungssoftware für Tankstellen, fand er mehr als cool.

Wenn auch teils unbekannte Arbeitsfelder nach seinem Studium auf ihn warteten, arbeitete er sich in alles ein, was da kam. Vielfach in der Automobil-Entwicklung, etwa für Bosch, Continental, Mercedes Benz um nur einige der hochkarätigen Firmen zu nennen. Was der Job mit sich brachte waren stetige Umzüge innerhalb von ganz Deutschland. Dabei zog er dahin, wo er gerade gebraucht wurde. Und gebraucht wurde der Spezialist oft - die Jobs flogen ihm quasi zu. Angebote gab es in Hülle und Fülle. Seine Qualität brachte ihm schon in dieser Zeit einen Expertenstatus. Er konnte sich die Jobs quasi aussuchen.

Nach gut 13 Jahren „Dauerunterwegs“, zog es ihn zurück in die Heimat. Schluss mit Hotelübernachtungen, Reiserei und überfüllten Städten und Autobahnen. Es hätte gut so weiterlaufen können, denkt Bläser zurück.

Doch wenngleich das Leben des Computerfreaks von Highlights geprägt war und er in der Zeit unglaublich viel gesehen hat, wurde sich Bläser bewusst: Es fehlt was. Durch viele Umzüge gab es wenig soziale Kontakte und das Privatleben kam einfach zu kurz. Die Alternative sei eine Festanstellung gewesen. „Doch willst Du da richtig nach oben, ist es oft ein Hauen und Stechen, da kommt man mit fachlicher Qualifikation alleine nicht weit“, weiß der Fachmann. Zudem war er sich sicher: „Wenn die ‚Großen Firmen‘ mich haben wollen, dann klappt das auch hier in meiner Heimat.“

Gesagt getan - MB Software und Systeme GmbH wird gegründet
Zurück in seiner Heimat Selbach gründete er 2010 die MB Software und Systeme GmbH im Keller seines Elternhauses. Zunächst alleine. Die Anfangszeiten, erzählt Bläser, seinen nicht einfach gewesen. Denn er musste feststellen: Das Telefon blieb - anders als bisher - still. Die bisherigen Kontakte in der großen weiten Welt nutzen in der hiesigen Region offenbar nichts.

Doch es dauerte nicht lange und es kam der erste Praktikant dazu und es wurde Software für die Industrie entwickelt. In der Zeit entstand das erste eigene Software-Produkt: Die MB DataSuite.

Der damalige Praktikant entpuppte sich im Übrigen als Naturtalent, der ebenfalls Informatik studierte, seinen Bachelor und Master machte, während er bei Bläser arbeite. Heute, so Bläser, habe der Praktikant, der damals das Programmieren von ihm lernte, ihn längst als Senior Software Entwickler überholt. Er sei bei MB Software und Systeme schlicht nicht mehr wegzudenken.

2017 kam dann eine fertig studierte Wirtschaftswissenschaftlerin mit ins Boot. In dieser Zeit wurden aus „Wir machen irgendwas mit Software für die Industrie“ definierte Geschäftsfelder. Und aus „Wir verkaufen unsere Software in Deutschland“ wurde schnell weltweit. Entsprechend stellte Markus Bläser immer mehr Leute ein. Die hochqualifizierten Kandidaten fanden sich in der Region. So kam es, dass im Keller bald kein Platz mehr war und 2018 die angrenzende Garage zu einem weiteren Büroraum mit zwei Arbeitsplätzen umgebaut wurde. Quasi wie in den USA, wo viele Hightech-Start-Ups in der Garage anfangen ihre Erfolgsgeschichten zu schreiben.



Kaum umgebaut, war es schon wieder zu eng. Zudem war die Firma mittlerweile aus ihren Kinderschuhen herausgewachsen und der Keller schlicht „nicht mehr angemessen“. „Auch wenn sich Informatiker in dunklen Räumen wohlfühlen“, schmunzelt Bläser. Derweil war das Unternehmen im Begriff Produktionsbetriebe in der Region und darüber hinaus mit digitalen Shopfloor-Projekten zu verändern und wettbewerbsfähig zu machen.

Mittlerweile kann Bläser auf eine Vielzahl „Regional-Champions“ in seiner Kundschaft blicken, wie er die Firmen aus der Industrie in der Region nennt, für die er mit seinem Team Software ohne Kompromisse entwickelt.

Dabei bietet das Unternehmen neben Standardsoftware insbesondere auch spezielle Softwarelösungen an, die auf die besonderen Bedarfe von Produktionsbetrieben zugeschnitten sind. Diese Nische in der Industrie habe er gezielt ausgesucht, denn es gehe darum den Wandel zur digitalen Fabrik zu gestalten und unumkehrbare Trends wie der stetigen Verteuerung von Material- , Energie- und Personalkosten Rechnung zu tragen. Laut Bläser geht das nur mit einer „ultraguten Software“, die genau auf den Betrieb abgestimmt ist. Das Gebot dabei: „Wir bleiben dran, bis es läuft.“

In neuen Räumen gehen die Visionen weiter
Die Suche nach einem neuen Büro begann bereits 2019. Die Pandemie machte allerdings erst einmal einen Strich durch die Rechnung. Zumal Markus Bläser schon etwas Besonderes suchte. „Das Missverhältnis zwischen unserer professionellen Softwareentwicklung und unserer Außendarstellung mit Büro im Keller, war einfach zu groß“, so der Unternehmer mit Anspruch.

Gefunden hat er das Besondere dann schließlich Mitten in Wissen, in der oberen Etage der Westerwald-Bank, dem sogenannten Hexagon. Nach ersten Gesprächen, die im Januar mit Andreas Tillmanns (Vorstand WW-Bank), konnte die MB Software und Systeme nach einem straffen Zeitplan des Umbaus Anfang Juli, im „Best Workplace in Town“ einziehen, strahlt der Unternehmer. Ein Bild davon können sich alle Interessierte beim Tag der offenen Tür am Donnerstag, dem 4. August, machen. Anmeldung unter www.mb-sus.de/contact.

Neben den Arbeitsplätzen für seine Mitarbeiter bietet Bläser hier auch Coworking-Space-Arbeitsplätze an, die auf Zeit angemietet werden können. Auch findet sich das Steuerbüro Ropertz und Gerigk Part GmbB dort wieder. (Hierüber berichteten wir hier.)

Und Bläser privat?
Mittlerweile programmiert Markus Bläser selbst kaum noch. In seiner Selbstständigkeit musste er sich immer mehr darum kümmern, dass „der Laden läuft“. Von der Struktur des stetig wachsenden Unternehmens bis hin zu den Bilanzen. Dass er sich auf seine Mitarbeiter verlassen kann, beweisen sie täglich. Ganz bewusst habe er das getan, denn die Arbeit nahm quasi sein ganzes Leben ein.

Heute schafft er sich seine Work-Live-Balance etwa beim Radfahren, in der Natur, mit der Musik (er spielt selbst in einer Band) und beim Fotografieren.

Doch so ganz ohne das Programmieren gehe es natürlich nicht, fügt Bläser an. "Der Reiz ist zu groß“ und berichtet von seiner neuesten privaten „Just-for-Fun“-Entwicklung: Einer Software, die eine Fotobibliothek von mehreren tausend Fotos analysieren kann und das optimale Objektiv auf Basis bisher genutzter Zoom-Einstellungen ermittelt. (KathaBe)


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