Nachricht vom 21.07.2022 
Radfahren im Wisserland: Auch Alltags-Radrouten werden immer beliebter
Von Katharina Behner
Mit Beginn der Pandemie wurde das Radfahren immer beliebter. Damit einher geht eine merklich steigende Nutzung der Radrouten im Wisserland durch Gäste und Einheimische. Mittlerweile ist auch die Nachfrage nach "Alltags-Radrouten" vermehrt. Nicht zuletzt durch stetig steigende Spritpreise und ein Umdenken in Sachen Klimaschutz.
Wissen/Region. Radfahren wird immer beliebter und mit Beginn der Pandemie im Jahr 2020 noch einmal mehr. Das ist auch auf den Radrouten im Wisserland deutlich spürbar, so Jochen Stentenbach, der sich in der Wissener Verwaltung den Radwegen und dem Thema Tourismus widmet. Auch überregionale Radwege verlaufen durch die Region, wodurch sich die Verbandsgemeinde Wissen zu einem wichtigen Rad-Drehkreuz zwischen Westerwald, Siegtal und Oberbergischem Land entwickelt.
Sowohl Einheimische als auch Gäste aus anderen Regionen nutzen die Routen. Viele davon beginnen direkt am Regiobahnhof und bergen damit die Möglichkeit: Rein in den Zug nach Wissen und sofort in die Radtour einsteigen!
Nicht zuletzt der Aspekt der steigenden Spritpreise sowie der Klimaschutzgedanke allgemein lassen die Nachfrage auch nach "Alltags-Radrouten" steigen, erläutert Stentenbach zum Sachstandsbericht "Radfahren im Wisserland" im Verlauf der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Regionalentwicklung und Demografie der Verbandsgemeinde Wissen.
Einige Aspekte aus dem Bericht sind hier zusammengestellt.
Radweg Sieg (auch Mittelland-Route D4)
Der Radweg Sieg stellt sich als wichtigster Radweg und "Hauptachse" mit der wichtigen Scharnierfunktion in den Ortsgemeinden dar.
Auf den Ausbau Wissen-Pirzenthal warten viele Radler. Der Förderantrag für den Ausbau ist bereits bewilligt, jedoch musste ein erneuter "Erhöhungsantrag" gestellt werden. Rund 80.000 Euro werden zusätzlich auf der Rechnung stehen, die etwa durch erhöhten Schüttgutbedarf für Bankette und die Kostenexplosion im Baubereich entstehen werden. Auf die Bewilligung des Erhöhungsantrages wird derzeit gewartet, so Stendenbach. Man hoffe, dass man nach baldiger Zusage die Ausschreibung starten und noch 2022 mit der Baumaßnahme beginnen könne.
Ebenso wichtig sei die Beschilderung Fürthen-Dünebusch-Pirzenthal-Wissen, die noch 2022 erfolgen soll und in Zuständigkeit des Kreises und des LBM liegt. Derzeit ist bis Au ausgeschildert.
Zur Ertüchtigung der Heubrücke in Wissen-Schönstein wurde dem LBM ein Förderantrag vorgelegt, wobei auf eine 90-prozentige Förderung gehofft wird.
RLP-Radroute (Westerwaldschleife)
Die Rheinland-Pfalz Radroute ist ein Rundweg um das Land RLP. Gleich zwei Etappen tangieren die Verbandsgemeinde Wissen: Linz - Wissen und Wissen - Westerburg. Wie Stentenbach darlegt, biete die Route spätestens ab dem Mühlenthal den Vorteil sehr familienfreundlich zu sein.
Allerdings birgt das Wippertal deutlichen Handlungsbedarf, da die Straße sich in einem sehr desolaten Zustand befinde, etwa durch Holzabfuhr wie auch im Holperbachtal. Hier wurde befürwortet, die Straße in einen rad- und auch autotauglichen Zustand zu bringen.
Zudem ist auf der Strecke gegenseitige Rücksichtnahme unabdingbar, da neben Rad- und Autofahrern viele Motorrad- und Quadfahrer unterwegs sind.
Nister-Radweg
Start und Ziel des Nister-Radweges ist in Wissen und stellt damit für Wissen eine Verbindung in den Westerwald Richtung Kroppacher Schweiz und Hachenburg dar. Zu beachten gelte es, so Jochen Stendenbach, dass die Strecke teils geschottert und daher nicht unbedingt für Rennräder geeignet sei.
Westerwald-Lahn-Radweg
Auch hier ist Start und Ziel der Regiobahnhof in Wissen. In Planung ist es, die noch fehlende Markierung ab Wissen bis Luckenbach zu vervollständigen. Dies liegt in der Verantwortung des Kreises und des LBM.
Örtliche Radtouren
Insgesamt sechs Radstrecken im Wisserland sind ehrenamtlich durch die Wisserland-Touristik und den Arbeitskreis Touristik mit Horst Rolland erstellt worden. Diese sind in der Broschüre "Radeln im Wisserland" zu finden. Bestens auch für den "Alltagsradverkehr" seien diese Routen geeignet, da alle ab dem Regiobahnhof beginnen beziehungsweise dort enden, erläuterte Stendenbach. Sie seien optimale Verbindungen von den Ortsgemeinden in die Stadt Wissen und erfüllten damit eine wichtige Funktion. Auch seien solche Rundtouren von den Touristen immer mehr gefragt.
Derzeit wird eine Beschilderung der Strecken geprüft, die bisher als reine GPS-Routen dargestellt sind. Angeraten wurde seitens der Ausschussmitglieder die Beschilderung der Tour 3 von Wissen bis Gut Altenhofen (auf der RLP-Radroute) als Rundweg über die Höhen der Ortsgemeinde Katzwinkel wieder zurück nach Wissen zu führen.
Informationen zu den Radrouten im Wisserland findet man auf der Seite wisserland.de in der Rubrik Freizeit/Radfahren. (KathaBe)
Lokales: Wissen & Umgebung
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!
