Geopark Westerwald-Lahn-Taunus: GeoSymposium "Industriekultur“ im Wissener Kulturwerk
Von Katharina Behner
Die Lokalität konnte nicht passender gewählt sein: Am Freitag (7. Oktober) hat das GeoSymposium des Geopark WLT mit dem Thema "Industriekultur“ im Wissener Kulturwerk stattgefunden. Hier trafen sich Akteure und Experten zum Netzwerken. Spannende Vorträge zeigten auf, dass Industriekultur als eigenes Cluster in der Geopark-Vielfältigkeit zu betrachten ist.
Wissen/Region. Nach dem letzten GeoSymposium 2019 in Breitscheid, wurde es Zeit für das nächste Netzwerktreffen des Geopark Westerwald-Lahn-Taunus (Geopark WLT). Nach dem Motto des Geopark "Wo Marmor, Stein und Eisen spricht und der Ton die Musik macht“ ging es diesmal um kein geringes Thema als die "Industriekultur“. Hierzu trafen sich Akteure aus allen Regionen des Geopark, zudem Experten die zu den verschiedensten Themen rund um die Industriekultur referierten. Ebenso war Bürgermeister Berno Neuhoff, auch in seiner Funktion als Vorsitzender des Förderverein Kulturwerk Wissen eingeladen.
Zur Begrüßung gab es mit einem Film gleich Einblicke zum ehemaligen Walzwerk, welches die Transformation hin zum Kulturwerk – einem Ort mit Anziehungskraft - geschafft hat. Knut Rehn (Leiter des Geoparks WLT) hob den Zweck des Symposiums hervor. Es gehe darum, der Gesellschaft Kulturgeschichte im Rahmen der Aktivitäten des Geopark näher zu bringen. Nicht zuletzt solle das Symposium die Zusammenarbeit der Akteure vor Ort stärken. Was Industriekultur sei, sehe man am Beispiel des Kulturwerks in Wissen.
Gemeinsam ein Ziel: Industriekultur näherbringen
Berno Neuhoff zog zur Begrüßung den Bogen vom ehemaligen Walzwerk zur Gegenwart und Zukunft. Wissen sei im Leben der Familien und der Landschaft von 1911 bis 1995 durch das Walzwerk und seine Arbeit geprägt. 3000 Menschen seinen einst dort beschäftigt gewesen und alles was aus Blech war, sei auch aus Wissen gekommen. Der Sandberg, Walzwerkskolonie, Kulturwerk und die Hallen der Spedition Brucherseifer, sowie die noch lebenden Arbeiter seien lebendige Zeugnisse. Dazu hob Neuhoff hervor, inwieweit die Tagung des Geopark WLT mit Wissen- und Kulturwissenschaftlern zum Thema "Industriekultur“ für Wissen wichtig sei. Wie auch Rehn aufgezeigt hatte, gehe darum Industriekultur lebhaft und interessant darzustellen. Dabei könne in Wissen auf viele Fotos und Videos auch mit Zeitzeugen, den Arbeitskreis Walzwerk und Kultur zurückgegriffen werden.
"Die Aufgabe unsere Generation im Förderverein Kulturwerk Wissen zusammen mit dem Geopark WLT und unseren Schulen ist es, diese Geschichte für die Menschen im Wisserland und darüber hinaus anschaulich zu machen. Hierzu wollen wir ein Konzept mit Fachleuten erarbeitet, das mit Leader- und Vereinsmitteln entwickelt werden soll", schloss Neuhoff. Was heute etwa schon mit den Veranstaltungen der "Nachtschicht“ gelebt werde, könne zukünftig etwa durch geführte Routen durch Wissens Industriekultur erweitert werden. Michael Volkwein vom Geopark WLT nahm Einblick auf die Bedeutung des Geopark im Bezug auf die Industriekultur, die sich als eigens "Cluster in der Geopark-Vielfältigkeit“ darstelle.
Spannende Vorträge und Führung zum Ende
Sodann ging es mit spannenden Vorträgen weiter. Die ehemalige Mitherausgeberin der Zeitschrift Industriekultur, Dr. Milena Karabaic sprach zu "Industriekultur. Ein Rückblick mit Ausblick“. Via Livestream zugeschaltet war Stephan Sensen (1. Vorsitzender WasserEisenLand), der über die Industriekultur in Südwestfalen referierte. Der Fachdienstleiter Kultur und Sport des Landkreises Marburg-Biedenkopf, Dr. Markus Moor umspannte die "Route der Arbeits- und Industriekultur im Landkreis Marburg-Biedenkopf“. "Die Erfassung der Montanhistorischen Kulturlandschaft“ war Thema von Tim Schönwetter vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen.
Im Anschluss an die Referate fand eine lockere Podiumsdiskussion statt. Von Neuhoff geleitet, konnten sich die Gäste des Geosymposiums ein Bild rund um das ehemalige Walzwerkgelände während einer Führung machen. Weitere Informationen zum Geopark Westerwald-Lahn-Dill, Georouten und Geopunkten findet man im Internet. (KathaBe)
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