Meilenstein: Fast 3,6 Millionen Euro Förderung für Rathausneubau in Wissen
Von Katharina Behner
Mit der Förderzusage von fast 3,6 Millionen Euro hat das Projekt Rathausneubau in Wissen den nächsten Meilenstein erreicht. Die Freude darüber ist groß, wenngleich der Wermutstropfen der gestiegenen Baukosten auch leicht trübt. Deutlich positioniert sich der Haupt- und Finanzausschusses für ein Fortschreiten des Projektes.
Wissen. Kürzlich erhielt Wissener Verwaltung eine freudige Botschaft aus dem Innenministerium in Mainz von Roger Lewentz: Die Verbandsgemeinde erhält eine Förderung in Höhe von fast 3,6 Millionen Euro aus dem Investitionsstock 2022 für den geplanten Neubau des Rathauses. Wie aus der Pressemitteilung von Lewentz zu entnehmen ist, sollen die Mittel zur Verfügung gestellt werden, um die kommunale Infrastruktur nachhaltig zu stärken. Auch energietechnisch werde das Gebäude auf den neuesten technischen Stand gebracht sein. So sehen die Wissener Planungen vor, das neue Rathaus in Holz-Hybridbauweise und mit Geothermie Wärmepumpentechnik zu errichten. Offene Treppen mit Lichthof führen zu den einzelnen Fachbereichen in den oberen Stockwerken. Für Barierrefreiheit wird ein Aufzug sorgen.
Zudem ist im Erdgeschoss ein Besprechungsbereich mit multifunktional nutzbaren Besprechungssaal und Trauzimmer geplant, die in zwei mittelgroße Bereiche teilbar sein werden. Dabei hält der Gebäudeentwurf die strengen Höchstwerte der Flächen- und Raumvorgaben des Landes für Dienstgebäude ein. Wir berichteten hier.
Meilenstein erreicht - Glücklicherweise Kostenrichtwert noch angehoben
"Ein nächster Meilenstein ist erreicht“, hob Bürgermeister Berno Neuhoff zum Förderbescheid in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am Dienstag (11. Oktober) hervor. Dabei ging er kurz auf einige rückblickende Punkte ein. Allein energiepolitisch sowie in Sachen Brandschutz sei das alte Rathaus nicht mehr tragbar. Ebenso sei keine IT-Sicherheit gewährleistet. Es entspreche schlicht den Anforderungen einer modernen kleinen Präsenzverwaltung an die heutige Zeit nicht mehr. Mit der Planung und Stellung der Förderanträge habe die Verwaltung ihre Hausaufgaben gemacht und das Land habe mit der Föderzusage terminlich "Wort gehalten“, freut sich Neuhoff.
Marc Eichhorn vom Fachbereich Bauen und Infrastruktur legte den Wermutstropfen dar, der in all der Freude „drinsteckt“ und zielte auf die gestiegenen Baukosten ab. Wie auch Neuhoff bereits erwähnte, bleibe für die Verbandsgemeinde eine ordentliche Summe übrig, die nach alter Planung bei rund 5 Millionen Euro liege. Glücklicherweise seien allerdings die Kostenrichtwerte noch während des laufenden Antragsverfahrens auf rund 5900 Euro/pro Quadratmeter (alt rund 4600 Euro) angehoben worden und seien somit in der Fördersumme berücksichtigt, erklärte Eichhorn. Dabei habe man keine Luxusplanung vorgenommen und zitierte die Worte der SGD-Nord nach ihrer Prüfung mit "Das Bauvorhaben ist aus baufachlicher Sicht fachgerecht“.
Als weitere Schritte legte er dar, dass Mitte November mit der Tagung des Verbandsgemeinderates die weiteren Weichen gelegt werden. Stimmt der Rat zu, kann die Ausschreibungen für die ersten Gewerke (Baugrube, Rohbau) noch im Winter 2022/2023 mit möglicher Auftragsvergabe in 2023 erfolgen. Dies sei ein günstiger Zeitpunkt hierfür, erläutern Neuhoff und Eichhorn. Denn über Winter könne es zu einem besseren Wettbewerb und damit gegebenenfalls auch zu sinkenden Baupreisen kommen.
Haupt- und Finanzausschuss stellt Weichen auf grün
Für die deutliche Positionierung zum Fortschreiten des Projektes und entsprechende Empfehlung an den Verbandsgemeinderat bedankte sich Bürgermeister Berno Neuhoff. Zuvor hatte sich Hermann-Josef Selbach (CDU/FDP) für die unter Zeitdruck geleistete Arbeit der Verwaltung und des Bürgermeister zum Projekt bedankt. Auch Selbach hofft auf eine positive konjunkturelle Entwicklung in Sachen Baupreise. Er sieht den Rathausneubau mit einem neu gestalteten Rathausvorplatz als letzten Mosaikstein in der Stadtkernsanierung. Zudem sei die bisherige Unterbringung auch für die Mitarbeiter der Verwaltung eine "Katastrophe“.
Hubert Wagner (FWG) sagte, damit sei alles gesagt und fügte an, "wer ‚A‘ sagt, kann hier erfreulicherweise auch ‚B‘ sagen“. Bernhard Klappert (SPD) schloss sich an: Die Fortschreibung des Projektes sei alternativlos. Sebastian Pattberg (Grüne) hob hervor, das Rathaus-Neubauprojekt sei für alle wichtig: Für die Mitarbeiter, die Bürger und das Leben in der Stadt und Verbandsgemeinde. (KathaBe)
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