Grube "Silberhardt" soll zum Besuchermagnet werden
Das neue Besucher- und Informationszentrum der Grube "Silberhardt" wird eine regionale Ausstrahlung erzeugen. Das Zentrum in Windeck-Öttershagen wurde am Samstag, 9. Juli, eingeweiht.
Windeck/Hamm. Der Bergbau in der heimischen Region stellte über Jahrhunderte die Lebensgrundlage für weite Teile der Bevölkerung sicher. Heute erinnern Besucherbergwerke an die schwere Arbeit, so auch das der ehemaligen Grube "Silberhardt" in Windeck-Öttershagen, das mit der Einweihung eines Besucher- und Informationszentrums am vergangenen Samstag weiter aufgewertet wurde.
Die Grube "Silberhardt" ist eine ehemalige Erzgrube, in der Silber, Blei, Zink, Kupfer und Eisen gefördert wurden. Sie produzierte vermutlich von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1926 zur endgültigen Einstellung. Am 15. November 1997 begann mit dem Ausbau zum Besucherbergwerk ein neues Kapitel. In mehr als 15.000 mühsamen und harten Stunden mit Muskelkraft und Gemeinschaftssinn der ehrenamtlichen "Bergmänner" wurde ein verschütteter Stollen wieder aufgewältigt (geöffnet), Meter für Meter das Projekt eines Schaubergwerkes vorangebracht und zwei Jahre später für die Besucher bereit gestellt.
Der geöffnete "Obere Neue Stollen" erschließt Strecken aus dem 15., 18. sowie dem 20. Jahrhundert und zeugt von der mühevollen Arbeit der Bergleute, das Silbererz abzubauen. Das Bergwerk zum Anfassen - alle Anlagenteile und Werkzeuge sind voll funktionsfähig - lädt zum mittelalterlichen Arbeiten mit Schlägel und Eisen oder auch zum neuzeitlichen Arbeiten mit dem Presslufthammer ein.
Bei den von Mitgliedern des Fördervereins zur Erhaltung der Bergbau- und Hüttentradition geleiteten Exkursionen unter Tage werden die Besucher auf 250 Metern durch Gänge und Gesenke des Oberen Neuen Stollens, umgeben von schroffem Felsgestein und einer zu jeder Jahreszeit konstanten Temperatur von acht Grad Celsius, geführt.
Weiterhin lädt ein am Stollenmund beginnender und 1,7 Kilometer langer mit 14 Stationen versehener montanhistorischer Wanderweg - vor zehn Jahren der Bestimmung übergeben - ein, sich auf die Spuren des Bergbaus zu begeben. Darunter sind Relikte und Rekonstruktionen wie Stolleneingänge, Kohlenmeiler und Rennfeuerofen. Auf Schautafeln wird zusätzlich über die Vergangenheit des Bergbaus informiert.
Mit der Einweihung des Besucher- und Informationszentrums am Silberhardt-Stollenmund konnte ein weiterer "Quantensprung" durch den Bergbau-Förderverein verzeichnet werden. Neben einem Shop ist eine Ausstellung eingerichtet, die den Werdegang der Grube in Bildern, Schriften, Fundstücken und in Leuchtsäulen platzierten Erzen dokumentiert. Außerdem werden die Besucher mit einem Film auf die Besichtigung unter Tage eingestimmt.
Bei den Eröffnungsfeierlichkeiten ging Hamms Bürgermeister Rainer Buttstedt in einem Grußwort auf den ehemals auch im Hammer Land nicht unerheblich umgegangenen Bergbau ein und sprach eine fortzuführende touristische Intensivierung der "bergbaulichen Verbindung" über Gemeinde- und Ländergrenzen an.
"Gerade beim Thementourismus sollten wir Ländergrenzen überschreitend zusammenarbeiten, denn für den Gast und die Bevölkerung in der Region spielen Landesgrenzen keine Rolle mehr", merkte Buttstedt an. Darüber hinaus ließen sich auch Vermarktungskosten optimieren.
Diesbezüglich verwies er auf den bereits gemeinsam von sechs Kommunen aus dem Landkreis Altenkirchen mit den Gemeinden Windeck und Morsbach herausgegebenen Flyer "Erlebnis Bergbau über und unter Tage". Als ein weiteres gemeinsames Ziel nannte Buttstedt die Auflegung einer touristischen kartographischen Darstellung aller im Landkreis Altenkirchen und dem angrenzenden nordrhein-westfälischen Gebiet sehenswerten historischen Bergbaustätten. Rolf-Dieter Rötzel)
Informationen zur "Silberhardt"
Informationen zum Besucherbergwerk "Silberhardt": Grubentelefon 02292/928 887, Verkehrsverein Windecker Ländchen (Telefon: 02292/19 433, Telefax: 02292/601-294), www.gemeinde-windeck.de, Service@Grube-Silberhardt.de.
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