Ransbach-Baumbach im "Flippers" Taumel: Olaf begeisterte Jung und Alt
Von Wolfgang Rabsch
Was war denn da gestern Abend (12. November) in Ransbach-Baumbach los? Selbst Sabine Hilbrecht, die Chefin der Stadthalle und Michael Merz, Bürgermeister der Stadt und Verbandsgemeinde Ransbach Baumbach, waren fassungslos, aber im positiven Sinne. Der Grund: Ein Konzert von Olaf von den "Flippers".
Ransbach-Baumbach. „Wir haben ja hier in unserer Halle schon viel erlebt, aber diese Stimmung, ist einmalig. Die Leute feiern in einer Art und Weise, wie man es nur selten erlebt“, war einhellig ihre Meinung.
Was war der Grund für die Euphorie der Verantwortlichen?
Olaf Malolepski, Mitglied der 2011 aufgelösten legendären deutschen Band „Die Flippers“, gab sich in Ransbach-Baumbach die Ehre. Mit Fug und Recht kann behauptet werden, dass die „Flippers“ zu den erfolgreichsten Interpreten der deutschen Schlagermusik aller Zeiten gehören. Mehrere Millionen verkaufte Alben und CDs sowie unzählige Fernsehauftritte in allen bekannten Sendungen und ausverkaufte Tourneen, machten die Flippers zu absoluten Superstars der deutschen Musikszene. In den 40 Jahren ihres Bestehens haben die „Flippers“ längst Kultstatus erreicht.
Nur so ist zu erklären, dass in der Stadthalle ein Mehrgenerationen-Konzert stattfand. Ohne zu übertreiben lag die Altersspanne zwischen Ü20 und Ü80. Tatsächlich war sehr auffallend, dass ein Großteil der rund 600 Zuschauer aus der jüngeren Generation bestand. Etliche Fangruppen hatten sich entsprechend dem Anlass flippermäßig gekleidet. Mit glänzenden, bunten Paillettenjacken, oder mit T-Shirts, die mit Konterfeis von Olaf und der „Flippers“ bedruckt waren.
Bevor das Konzert startete, hielten sich im Foyer der Stadthalle mehrere hundert Menschen auf, die sich bereits mit „Schlachtgesängen“, wie im Fußballstadion, auf das Konzert einstimmten. In der fast ausverkauften Stadthalle brandete grenzenloser Jubel auf, als Olaf die Bühne betrat. Augenzeugen werden bestätigen, dass von der ersten Sekunde des umjubelten Konzerts eine sensationelle Stimmung aufkam. Eine Mischung aus Oktoberfest, Karneval und Ballermann brachte die Stadthalle zum Beben. Die begeisterten Fans feierten nicht nur Olaf, auch sich selbst. Jedes Lied aus der unvergleichlichen Erfolgsstory der „Flippers“ wurde aus hunderten Kehlen lauthals mitgesungen. Es hielt fast niemanden mehr auf den Sitzen, weil die Energie, die von der Bühne ausging, irgendwie transformiert werden musste. Die Stadthalle verwandelte sich regelrecht in einen Hexenkessel, den singende und tanzende Menschen entfachten den Hype. Selbst auf der Empore wurde so ausgiebig geschwoft, dass man sich um die Statik sorgen musste.
Hit auf Hit brachte die Halle zum Beben
So viel zum äußeren Rahmen. Die Musik, wegen der die Menschen eigentlich in die Stadthalle gekommen waren, muss auch besprochen werden. Ohne Pause performte Olaf einen Hit nach dem anderen von den „Flippers“: „Weine nicht, kleine Eva“, „Die rote Sonne von Barbados“, „Aber dich gibts nur einmal für mich“, „Wir sagen Dankeschön – 40 Jahre die Flippers“, „Lotusblume“, „Mexico“, „Ein Herz aus Schokolade“, „1000 rote Rosen“ „Liebe ist mehr als nur eine Nacht“, „Malaika“, „Bolero“ und und und.
Olaf gestaltete den Abend jedoch nicht alleine, er wurde von seiner Tochter unterstützt, die sich inzwischen mit ihrem Künstlernamen Mia Malo auch einen Namen in der Szene gemacht hat. Berührend mit welcher Intensität Vater und Tochter im Duett sangen, bevor Mia bei ihrem Soloauftritt mit etwas rockigeren Titeln ebenfalls das Publikum in Rage brachte. Mit „An Tagen wie diesen“ von den Toten Hosen, „Heute Abend hab´ ich Kopfweh“ (Andrea Berg), „Mendocino (Michal Holm), „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben (Jürgen Marcus) brachte sie die Halle ebenfalls zum Beben, und bewies, dass sie es auch draufhat.
Nochmals zum Publikum: Eine Gruppe junger Flipperfans war eigens wegen dem Konzert aus Ingolstadt angereist. Die mit den bunten Paillettenjacken kamen aus Hessen von „Sportverein FCD Schwarz-Weiß Dorndorf“. Die Kirmesjugend aus Hartenfels war fast vollständig erschienen. alle hatten nur eines im Sinn: „Feiern bis der Arzt kommt“.
Berührend war das Gespräch, welches der WW-Kurier mit einer Dame führen konnte, die eine Frau mit Beeinträchtigung zum Konzert begleitete. Ute aus Höhr-Grenzhausen meinte: „Wenn ich sehe, welche Freude Martina hat, die sich normal in einer Einrichtung befindet, dann kann ich nur sagen: Der Abend hier bringt Martina mehr als ein Tag Therapie. Sie ist wie ausgetauscht, sie will tanzen, rudert mit den Armen, und strahlt voller Lebensglück, das macht mich unsagbar glücklich“.
Als Olaf das Ende des Konzerts ankündigte, strömten die Massen zur Bühne, belagerten diese wie früher die Raubritter, und forderten Zugabe um Zugabe. Es folgte die wohl längste Zugabe aller Zeiten, denn diese dauerte rund eine halbe Stunde.
Stars zum Anfassen
Olaf und seine Tochter Mia sind Stars zum Anfassen, das bewiesen sie bei der anschließenden Autogrammstunde im Foyer. Dort warteten immer noch nach Ende des Konzerts hunderte Fans, um ein Autogramm zu erhalten oder ein Foto mit ihren Lieblingen zu bekommen. Geduldig wurden alle Wünsche erfüllt, letztendlich war dann trotzdem irgendwann Schicht. Der grandiose Auftritt von Olaf und seiner Tochter wird noch lange in Erinnerung bleiben. Die Besucher werden in ihrem Bekanntenkreis viel zu erzählen haben. (Wolfgang Rabsch)
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