Pressemitteilung vom 16.11.2022
Weltladen Betzdorf weist auf Nutzung fair gehandelter Fußbälle hin
Im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar verweist der Weltladen Betzdorf auf Probleme am Austragungsort, die Kommerzialisierung des Fußballs und Kinderarbeit. In einem Schreiben an Politiker aus der Region und Multiplikatoren im Sport macht der Weltladen auf die Nutzung fair gehandelter Fußbälle aufmerksam.
Betzdorf. "Millionen Menschen auf der ganzen Welt freuen sich auf die Fußball-Weltmeisterschaft 2022. Die Faszination des Spiels ist ungebrochen. Umso tragischer finden wir es, dass die zunehmende Kommerzialisierung im Fußball immer mehr zur Verarmung durch Dumpinglöhne beiträgt“, heißt es in einer Mitteilung des Weltladens Betzdorf. Weiter wird dort ausgeführt: "Viele Kinder weltweit, gerade in armen Ländern, haben kaum Gelegenheit zu Spiel und Sport, weil sie wegen der Niedriglöhne ihrer Eltern auch arbeiten müssen. Berichte aus Katar haben uns dieses Schicksal in den vergangenen Monaten oft genug vor Augen geführt. Menschen zum Beispiel
aus Nepal oder Bangladesch arbeiten für 230 Euro im Monat unter sklavenähnlichen Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen".
Laut Weltladen produzieren Näherinnen und Näher Fußbälle unter Bedingungen, die für ein Leben in Würde und zur Versorgung ihrer Familie nicht ausreichen. Dem stünden zum Beispiel 150 Millionen Euro gegenüber, die Katar für den Drei-Jahresvertrag eines Fußballspielers (Mbappé von Paris St. Germain) zahlt. Oder auch rund 500 Milliarden Euro, die sich der Golfstaat die teuerste WM kosten lasse. Davor dürfe man nicht die Augen verschließen, denn für die Entwicklung eines jeden Kindes gäbe es nichts Wichtigeres im Leben als freies Spiel, damit Kinder Kreativität, Selbstbewusstsein und Teamgeist entwickeln – Eigenschaften, die sie für ihr ganzes Leben benötigten.
"So können Politiker und Multiplikatoren im Sport für ein Umdenken in unserer Gesellschaft sorgen – weg vom Geiz ist Geil. Dass uns dieses Wirtschaftsdenken einmal auf die Füße fällt, zeigen unter anderem die augenblickliche Energiekrise oder die Migrationsbewegungen aus Afrika." Die Mitarbeiter vom Weltladen Betzdorf bitten daher, bei einem Besuch von Vereinen oder Schulen und Kindergärten auf fair gehandelte Bälle zurückzugreifen. Damit die Freude des Einen nicht mit dem Leiden eines Anderen erkauft wird, erhalten die Näherinnen und Näher eines fair gehandelten Balles etwa 20 Prozent mehr Lohn als im herkömmlichen Handel, sodass Kinder auch Zeit zum Spielen haben.“ Im Weltladen gibt es zwei Sorten fair gehandelter Bälle. (PM)
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