Mittelalter auf der Freusburg: Geschichte zum Anfassen
Geschichte zum Anfassen gab es am Wochenende auf der Freusburg beim Mittelalterfest der "Equites liberi". Ritter, Knappen, Mägde, Händler, Handwerker, Musiker und Gaukler gaben sich ein Stelldichein und führten in eine längst vergangene Zeit.
Kirchen-Freusburg. Geschichte zum Anfassen, auf Tuchfühlung mit Rittern, Knappen und Mägden. Händler, Handwerker, Musiker und Gaukler aus der Zeit des Mittelalters hautnah erleben. Das war am Wochenende rund um die Jugendherberge Freusburg möglich. Der Verein "Equites liberi" aus Wehbach führte ein Mittelalterfest rund um die Burg durch und unternahm eine Zeitreise in die Epoche des 13. Jahrhunderts. Geboten wurde den großen und kleinen Gästen allerlei. Da ließ sich die Wollhex (Claudia Martin aus Kölbingen) beim Filzen von Hüten oder bei der Arbeit am Spinnrad zusehen. Zu ihrem Angebot gehörten auch selbst gefärbte Wolle und Stickwaren. Maik Hasenau aus Möchengladbach fertigte verschiedenes aus Leder, wie Taschen und Gürtel. Zu seinem Sortiment gehörten zudem Trinkhörner mit ledernen Halterungen und hochwertiges Holzspielzeug. "Mittgard" bot neben Schaukampfwaffen auch Heil- und Räucherkräuter sowie Musik und Bücher über das Mittelalter.
Bei "Feuer und Erde" gab es mittelalterliches "Allerley" wie Schmuck aus edlen Steinen und feinem Silber, aber auch komplette Ausrüstungen für Bogenschützen. Hier erhielten die großen und kleinen Gäste auch die Gelegenheit, sich selbst im Bogenschießen zu probieren. André Helmes aus Helberhausen bei Hilchenbach fertigte Bundschuhe und verkaufte zudem Felle sowie Hüte und Taschen aus Filz. Zeitgenössische Gewänder bot Serafinas Kleiderkammer und edle Tropfen konnten im Wein- und Elexierhandel erstanden werden.
Aus Freudenberg war Bodo Schmidt mit seinen Greifvögeln angereist und stellte die Tiere vor. Darunter "Swami", ein vier Jahre alter Wüstenbussard, der für die Jagd auf Hasen und Kaninchen eingesetzt wird. Mittelalterliche Musik verlieh der Veranstaltung zudem entsprechendes Flair. Das Duo "Scurillitas" sorgte mit Trommel und Dudelsack sowie Gesang für Unterhaltung. "Das Labsal" sielte die Layer und "Momo" der Trommler begleitete die Schaukampfdarbietungen mit seinem Spiel. Schaukämpfe wurden einige Male am Tag gezeigt und die umstehenden Zuschauer der Neuzeit erhielten entsprechende Erklärungen. Unter den Helmen und geschützt durch ihre dicken Gambesons kamen die Akteure schnell ins Schwitzen. Die Kinder schauten gebannt auf die Kämpfer und die Erwachsenen zollten anerkennenden Applaus.
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Nachdem die Recken das Feld wieder geräumt hatten, konnten andere ihrer friedlichen Beschäftigung, dem Spielen des Wikinger Schachs, nachgehen. Für die kleinen Besucher gab es noch einen ganz besonderen Service - sie wurden auf Wunsch zum Burgfräulein ernannt oder zum Ritter geschlagen. Wobei die Jungs, ausgestattet mit Helm und Kettenhandschuhen, den Ritterschlag erhielten. So geehrt ging mancher mit Stolz geschwellter Brust davon.
Speis und Trank war natürlich auch reichlich vorhanden. Ob in der Grafantaverne, beim Spießer, dem Wilderer oder bei Kulinarias Verisa - Auswahl gab es genug. Die Faszination der Menschen von heute für die Epoche des Mittelalters ist seit Jahren ungebrochen. Und so kamen auch zur Freusburg wieder zahlreiche Besucher, um sich das Spektakulum anzusehen. Das Gelände rund um die Burg hatte Matthias Schramm, Herbergsvater der Jugendherberge Freusburg, dem Verein kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Besucher mussten aber trotzdem einen kleinen Obolus als Eintritt zahlen, denn die Musiker, Gaukler und Tänzerinnen erhielten auch im Mittelalter schon ihre Gagen. Doch sowohl der Eintritt wie auch der Preis für die Fahrt mit dem Shuttle-Service waren familienfreundlich gehalten. Wer jedoch gewandet, also in entsprechender Kleidung zum Fest kam, der hatte sogar freien Eintritt.
Dies war das zweite Mittelalterfest des Vereins "Equites liberi" an der Freusburg und viele Besucher hoffen auf eine dritte Veranstaltung. (anna)
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