Franziskus-Grundschule Wissen hat neue Räume für Betreuende Grundschule
Von Katharina Behner
Viel zu eng ist es an der Franziskus-Grundschule in Wissen mit ihren rund 420 Grundschulkindern. Eigene Räume für die 60 Kinder in der Betreuenden Grundschule gab es bisher nicht, vielmehr wurde sich in den letzten Jahren beholfen. Doch seit August konnten Räumlichkeiten in unmittelbarer Nähe angemietet werden und das schafft zur Freude aller eine kleine Entspannung.
Wissen. "Wir sind so froh als Schule, dass die Verbandsgemeinde als Schulträger unsere Raumnot gesehen hat“, äußert sich die stellvertretende Schulleiterin der Franziskus-Grundschule, Susanne Gemmecker, spürbar erleichtert während eines Pressetermins am Mittwoch (23. November). Mit den neuen in direkter Nähe der Grundschule auf vorerst fünf Jahre angemieteten Räumen für die Betreuende Grundschule gibt es etwas Entspannung. 60 Kinder nutzen aktuell das von der Grundschule angebotene Betreuungsangebot von Montag bis Freitag nach Ende des Unterrichts bis 13.30 Uhr. Hier haben die Schüler die Möglichkeit mit anderen Kindern zu spielen und zu basteln. Daneben stehen aber auch kreative Arbeiten unter Anleitung der insgesamt drei pädagogischen Hilfskräfte auf dem Programm. Iris Böhnlein, Friederike Boschen und Pia Neumann, die in der Betreuung tätig sind, sind seitens der VG angestellt. Hauptsächlich nutzen Kinder aus dem 1. und 2. Schuljahr das vielfältige Angebot. Die Plätze seien immer voll ausgelastet, erläutert Gemmecker weiter.
Noch nie hatte die Franziskus-Grundschule, die gleichzeitig auch Schwerpunkschule ist, eigene Räumlichkeiten für die Betreuende Grundschule. In den vorangegangenen Jahren hat man sich immer beholfen. So wurde der Werkraum komplett sowie Musikraum und auch Förderräume mit genutzt. Mit den neuen Räumen in der Flachsstraße, direkt gegenüber des Hauptgebäudes der Franziskus-Grundschule, kann nun endlich auch der Werkraum wieder seiner Bestimmung zukommen. Zudem nutzt die Schule zwei der insgesamt acht angemieteten Räume etwa zur Einzelförderung von Kindern mit Lernbeeinträchtigungen. Darüber hinaus kommt das zusätzlich Raumangebot bei Bedarf auch dem Ganztagsangebot zugute.
Richtig eng sei es schon vor Corona geworden, berichtet Gemmecker. Über die Zeit wurden aus den ursprünglich 45 Kindern im Betreuungsangebot 60. Damit entstand die dritte Gruppe. Insgesamt steigerte sich die Gesamtschülerzahl und aus 16 Klassen wurden mittlerweile 18 Klassen. Die Schule damit am absoluten Limit, was auch für das Kollegium insgesamt stark belastend sei. Aber allein aus pädagogischer Sicht sind die eigenen Räumlichkeiten für die Betreuende Grundschule enorm wichtig, weiß die stellvertretende Schulleiterin.
Bürgermeister Berno Neuhoff betont, dass hier mit minimalen Investitionen eine schnelle und gute Lösung geschaffen werden konnte. So mussten lediglich ein Bauantrag zur Nutzungsänderung der bisher gewerblich genutzten Fläche gestellt und Vorkehrungen zum Brandschutz getroffen werden. Ohne große Renovierung konnte die Betreuende Grundschule im August einziehen. Dabei hebt Neuhoff die gute Zusammenarbeit mit der Schule hervor und richtete sein Kompliment an das Kollegium. "Es geht Hand in Hand“. Zudem spricht er von gut angelegtem Geld. Ein Anbau oder etwa eine Containerlösung, die auf dem sowieso schon viel zu engen Schulhof aus Platzgründen nicht realisierbar gewesen wäre, hätten die Kosten um ein vielfaches überschritten.
Etwas mehr Luft für die Zukunft und herausfordernde Pläne
Neben den neuen Räumen für die Betreuung wird zudem die Änderung der Schulbezirke ab dem Schuljahr 2023/2024 für Entspannung sorgen. Damit können die Grundschulkinder aus den Ortsgemeinden Hövels und Mittelhof zukünftig die Grundschule in Katzwinkel besuchen. Wir berichteten hier. Abschließende Entscheidungen sollen Mitte Dezember im Verbandsgemeinderat getroffen werden. Gemmecker freut sich schon jetzt: "Das ist eine gute und nachhaltige Lösung für alle, dass verschafft uns Luft“.
Auch in Richtung Sanierung der Grundschule ist man auf dem Weg. Ins Auge gefasst ist im ersten Schritt die Energetische Sanierung der Turnhalle. Dazu hat die VG entsprechende Anträge zur Teilnahme am Bundesprogramm zur Sanierung kommunaler Einrichtungen gestellt. Ende November wird der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages entscheiden, ob auch die Franziskus-Grundschule am Programm teilnehmen wird und damit Förderungen von bis zu 75 Prozent für die Sanierung erhalten kann.
Sorge bereiten Neuhoff allerdings schon jetzt die Pläne der Landesregierung, die für 2026 die Ausdehnung der Betreuenden Grundschule auf einen Rechtsanspruch zur Ganztagsbetreuung vorsehen. Analog dem 2021 neu eingeführten Kita-Zukunftsgesetz prognostiziert Neuhoff auch hier eine "große Herausforderung“ allein durch Fachkräftemangel auf allen Ebenen. Da steht uns ein "bürokratischer Wahnsinn“ bevor, so der Bürgermeister. Susanne Gemmecker kann sich nur anschließen. Schon jetzt biete die Grundschule eigentlich nicht mehr das, was man brauche. Doppelt so groß müsste die Schule sein, um allen pädagogischen Ansprüchen, Anforderungen und auch Wünschen gerecht werden zu können. (KathaBe)
Lokales: Wissen & Umgebung
Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |