ADD-Präsident im Wisserland: "Wir sind privilegiert, uns einbringen zu können"
Von Katharina Behner
Auf Einladung von Bürgermeister Berno Neuhoff besuchte Thomas Linnertz, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier, das Wisserland am Montag (28. November). Neben der Franziskus-Grundschule in Wissen war die Barbara-Grundschule in Katzwinkel ein Anlaufpunkt an diesem Tag. Das Abschlussgespräch fand im urigen Backes in Elkhausen statt.
Wisserland. Der Besuch von Thomas Linnertz im Wisserland beruhte auf dem erst kürzlich stattgefundenen Termin von Bürgermeister Berno Neuhoff und Ortsbürgermeister Hubert Becher in Trier. Dort ging es um das Thema zur Änderung der Schulbezirke mit einhergehender Änderung der Schulträgerschaft. Wir berichteten hier. Die Einladung, die Neuhoff an Linnertz ausgesprochen hatte, nahm der ADD-Präsident nun wahr.
Auf dem Programm standen eine Vielzahl von Themen, die besprochen, und Örtlichkeiten, die besucht wurden. Einhergehend mit der Vorstellung der gesamten Verbandsgemeinde mit ihrem breiten Spektrum an Aufgaben, bevorstehenden Projekten und Zuständigkeiten, nahm die städtebauliche Erneuerung als langfristige Schwerpunktaufgabe im wirtschaftsstrukturellen und demographischen Wandel einen großen Teil ein. Seitens des Landes und des Bundes werden die Kommunen mit der Bereitstellung von Städtebauförderungsmitteln unterstützt, die ADD ist dabei Mittler zwischen der Landesregierung und der kommunalen Selbstverwaltung. Kein Wunder also, dass die Pläne für den Rathausneubau unter die Lupe genommen und die neu gestaltete Rathausstraße besichtigt wurden. Erst kürzlich erhielt die Verbandsgemeinde die Zusage der Fördermittel für den Rathausneubau.
Thomas Linnertz bezeichnete die Rathausstraße in ihrer "schönen Linie zwischen Regiobahnhof und Rathaus" als eine "klare Aufwertung", die klug gemacht sei. Das Prinzip des gemeinsamen verkehrsberuhigten Straßenraumes, der von allen geteilt wird, sei für ihn aktuell einzigartig und berge den Vorteil, Frequenz in die Stadt zu bringen. Das Konzept des "Shared-Space" (gemeinsamer Raum), stamme ursprünglich aus Holland und sei dort erfolgreich, um Innenstädte zu beleben, erläuterte Bauamtleiterin Kerstin Roßbach.
Neben vielen Themen aktuelle Schwerpunkte
Weiter führte der Weg an diesem Tag in die Franziskus-Grundschule in Wissen. Auch hier stehen große Projekte an. Neben Neuhoff, Roßbach und Linnertz nahmen Schulleiter Lukas Fuchs, Konrektorin Susann Gemmecker, Sachbearbeiter Markus Würthen und Schulrat Thomas Kötting an dem Besuch teil. Die energetische Sanierung einer der größten Grundschulen in Rheinland-Pfalz mit rund 420 Schülern stellt gemeinsam mit dem Rathausneubau einen aktuellen Schwerpunkt in der Verbandsgemeinde dar. Schritt für Schritt soll die Sanierung stattfinden und im ersten Schritt mit der Turnhalle begonnen werden. Aber auch die Thematik der Änderung der Schulbezirke sowie die räumliche und personelle Situation fanden Berücksichtigung.
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Entsprechend ging es im Anschluss weiter nach Katzwinkel zur Barbara-Grundschule. Anders als in Wissen bietet die Barbara-Grundschule genügend räumliche Kapazitäten, um künftig die Schulkinder aus Mittelhof und Hövels aufnehmen zu können. Wenn auch die Änderung der Schulträgerschaft mit dem Schulträgerwechsel von der Ortsgemeinde auf die Verbandsgemeinde einhergeht, hob Katzwinkels Ortsbürgermeister Hubert Becher hierzu hervor, es sei "wichtiger, den Schulstandort als die Trägerschaft zu halten". Linnertz sah das "Zusammentun" generell als bedeutend an. Bei der Vielzahl von Aufgaben der Kommunen und Verwaltungen sei es wichtig, zu schauen, wo man sich insgesamt in der kommunalen Kooperation zusammentun könne. Dies innerhalb der Gemeinden wie auch innerhalb der Verbandsgemeinden.
Das Privileg, sich einbringen zu können
Nicht zuletzt wurde auch die Katzwinkeler Feuerwehr besucht, die 2024 ein neues Einsatzfahrzeug erhalten wird, wofür rund 84.000 Euro an Fördergeldern fließen. Den Abschluss des vielseitigen Tages machten die Besichtigungen der aus der Dorferneuerung heraus entstandenen Schaustollenanlage mit neuem Umfeld in Katzwinkel sowie des Dorfplatzes in Elkhausen. Hier wurde der bestehende Backes um ein Mehrzweck-Gebäude mit barrierefreier Toilette erweitert. Beide Projekte wurden mit Fördergeldern aus dem Programm zur Dorferneuerung saniert und erweitert.
Am Backes in Elkhausen traf sich die Gruppe zum Ende des Besuchstages von Linnertz mit Bürgermeister Berno Neuhoff, Bauamtsleiterin Kerstin Roßbach und Ortsbürgermeister Hubert Becher zum Abschlussgespräch. Ebenfalls anwesend war Werner Holschbach aus Elkhausen, aus dessen Elternhaus in Morsbach Teile des in Elkhausen wieder aufgebauten Backes stammen. Den hatte Holschbach angeheizt und frisches Brot für einen kleinen Imbiss gebacken.
Abschließend bedankte Berno Neuhoff sich bei Thomas Linnertz und der gesamten ADD, mit der man als Verbandsgemeinde viel zu tun habe. Es sei wichtig, dass der ADD erkannt werde, dass die Fördergelder gut angelegt seien. Kerstin Roßbach fügte hinzu, dass gerade die Mittelzentren viel zu leisten hätten und es schön sei, wenn jemand von außen zu verstehen gebe, wie der ADD-Präsident Thomas Linnertz es tat, dass sich der Einsatz gelohnt habe und es "urban" und lebendig gesehen werde.
Gerade zu den Projekten, die aus der Dorferneuerung mit vorangegangener Dorfmoderation entstanden, gab Linnertz den Impuls, auch zu beachten, wie privilegiert die Menschen in unserer Gesellschaft leben. "Wir sind so privilegiert, dass wir uns einbringen dürfen und die Freiheit haben, uns einzumischen." Gerade das stelle sich in vielen Ländern der Welt anders dar. So lobte Linnertz die Eigenleistung und das Engagement der Menschen in den Gemeinden und Städten. (KathaBe)
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