Altenkirchener Tiefgarage: Hauptrampen müssen neu beschichtet werden
Es ist eine Binsenweisheit: Wer nicht auf seinen Besitz achtet, kann durchaus irgendwann feststellen, dass das Eigentum den Status „unreparabel kaputt“ erreicht. Deswegen ist es immer angebracht, zur richtigen Zeit zu investieren, um Dinge up to date zu halten.
Altenkirchen. Jeder Immobilien- oder Straßenbesitzer weiß: Wenn ich mich nicht darum kümmere, nagt der Zahn der Zeit auch dank intensiver Nutzung an den Dingen. Wird dagegen Wert auf eine kontinuierliche Unterhaltung gelegt, verlängert sich die Lebensdauer um ein Vielfaches. Deswegen wird die Stadt Altenkirchen wieder die beiden Hauptrampen (Ein- und Ausfahrt) zur Tiefgarage am Schlossplatz mit einem neuen und für Autoreifen sehr griffigen Belag überziehen lassen. Der Hauptausschuss des Stadtrates billigte in seiner Sitzung am späten Mittwochnachmittag (30. November) einstimmig die Eilentscheidung von Stadtbürgermeister Ralf Lindenpütz, der im Benehmen mit seinen beiden Beigeordneten den Auftrag in Höhe von 82.519 Euro an die Firma Sandstrahl Schuch aus Görlitz vergeben hatte. Der vorerst zuletzt aufgebrachte Überzug datiert aus dem September des Jahres 2014, als Mitarbeiter des Unternehmens Epoflor aus Sulzberg bei Kempten für rund 28.000 Euro am Schlund zur „Unterwelt“ der Kreisstadt gearbeitet hatten. Die Differenz bei den Kosten ergibt sich aus der Tatsache, dass nunmehr wesentlich mehr alte Schichten entfernt müssen, so dass beim nächsten Durchgang wieder deutlich niedrigere Ausgaben anfallen dürften.
Mindesttemperatur erforderlich
Wann gewerkelt wird, steht laut Roland Müller vom Fachbereich Infrastruktur, Umwelt und Bauen der Verbandsgemeindeverwaltung, der schon vor über acht Jahren mit Ausschreibung und Bauaufsicht betraut war, noch nicht fest. „Die Temperatur muss mindestens plus acht Grad betragen“, nennt er die wichtigste Voraussetzung für den Zeitraum der Ausführung, das könne womöglich erst im März des kommenden Jahres sein. Wiederholen wird sich indes ein Prozedere, das schon damals den einen oder anderen erstaunten Blick auf sich zog: Ein- und Ausfahrt müssen „eingehaust“ werden, um die Baustelle vor Nässe zu schützen. Logisch ist, dass in der Zeit der Erneuerung die Unterflur-Einheiten für rund eine Woche nicht genutzt werden können. Müller ist sich ziemlich sicher, dass die eigentliche fünfjährige Lebensdauer solcher dem Rutschverlangen von Autoreifen entgegenwirkenden Schichten ausgeweitet werden kann. Schon damals habe er sehr gutes Material ausgesucht, ein ähnliches Vorgehen nunmehr erneut praktiziert, so dass bis zur nächsten Sanierung „hoffentlich wieder acht Jahre vergehen“.
Im Februar 1996 eingeweiht
Die Tiefgarage am Schlossplatz ist während des ersten Teils der großflächigen Stadtsanierung gebaut worden. Sie bietet Stellflächen für 120 Fahrzeuge (circa die Hälfte für Dauerparker) und wurde im Februar 1996 in Betrieb genommen. Zunächst verwaltete die Parkhausgesellschaft Limburg die zweigeschossige Einheit, inzwischen ist die Stadt selbst Betreiber. Mit wenigen Ausnahmen ist die Großgarage das ganze Jahr (aber nicht rund um die Uhr) geöffnet. Vor einigen Jahren wurden einmal pro Tag rund 1000 Fahrzeugbewegungen in den Katakomben gezählt. Die Ausschachtungsarbeiten förderten im August 1994 Reste des Husarenflügels des ehemaligen Schlosses zutage als auch einen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg, der an einem Samstag vom Kampfmittelräumdienst des Landes Rheinland-Pfalz entschärft wurde. Das neue Gebäude der Sparkasse Westerwald/Sieg (ehemals Kreissparkasse Altenkirchen) an der nordwestlichen Peripherie erhielt am 31. August 1995 seine finale Weihen. Vor gut drei Jahren (November 2019) waren die Rolltore im Bereich Ein- und Ausfahrt ausgetauscht worden, da sie nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entsprachen. Kostenpunkt damals: rund 13.000 Euro. In einem Aufwasch nahmen Techniker den Druckkessel der Sprinkleranlage unter die Lupe, was laut Vorgaben alle drei Jahre zu geschehen hat.
Zuschuss für „Musik zur Marktzeit“
Die Stadt wird den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge jährlich mit 400 Euro unterstützen, wie das Gremium einstimmig bei einer Enthaltung auf den Weg brachte. Zwischen 2006 und 2015 waren es jeweils 75 Euro gewesen, 2016 und 2017 wurden keine Zuwendungen gewährt, weil Schüler der August-Sander-Realschule plus bei Straßen- und Haussammlungen eingesetzt und 2016 auf diese Weise 372,40 Euro zusammengekommen waren, ein Jahr später die Aktion jedoch nicht stattfand. In den folgenden Jahren bis 2021 hatte der Stadtbürgermeister jeweils 400 Euro gewährt. Der gelungene Auftakt „Musik zur Marktzeit“ der evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen in den zurückliegenden Monaten regte den Ausrichter zu einer Neuauflage im Jahr 2023 in der Christuskirche (Konzertkirche) an, die die Stadt zur Deckung der Kosten mit 700 Euro unterstützt, wie der einstimmige Beschluss lautete. Der Antrag auf Gewährung einer Zuwendung war mit lediglich 400 Euro gestellt worden.(vh)
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