Tiere als Weihnachtsgeschenk?: Worauf man achten sollte
Von Simone Schwamborn
Bei vielen Kindern steht ein Haustier ganz oben auf der Wunschliste. Eine Katze, Vogel oder Hund zu haben, bereichert die ganze Familie. Doch was passiert, wenn die ganze Familie in Urlaub fahren möchte? Und wird bei der Anschaffung schon daran gedacht, dass Tierarztkosten bei älteren Tieren schnell in die Höhe klettern können?
Region. Die Verantwortung für das neue Haustier trägt die Familie viele Jahre, in manchen Fällen sogar Jahrzehnte. Daher sollten alle Familienmitglieder die Anschaffung befürworten und bereit sein, sich um das Tier kümmern. Zum Wohl des zukünftigen Haustieres kann man sich bereits vor dessen Anschaffung mit den Anfordernissen an Pflege und Unterhalt auseinandersetzen. Experten raten dazu, auch die Kinder in der Familie in sämtliche Vorüberlegungen mit einzubeziehen, denn auf diese Weise ließen sich Verantwortungsbewusstsein und Wertschätzung für das zukünftige Haustier vermitteln. Denn die Tiere brauchen nicht nur einen Spielkameraden, sondern auch Liebe und Zuwendung, und manche auch Kameraden der gleichen Spezies.
Leben in Gemeinschaft
Meerschweinchen mögen es, als Paar oder Gruppe zusammenzuleben. Fische lieben es ebenfalls, in Gesellschaft zu sein und auch Vögel und Kaninchen wollen mindestens einen Gleichgesinnten neben sich. Informationen darüber, welche Tiere in Gesellschaft leben sollten, geben Züchter, Tierheime oder einschlägige Literatur. Auch bedürfen Haustiere unterschiedliche Grade der Zuwendung. Um manche Fischarten muss man sich nicht so intensiv kümmern wie um exotische Terrarientiere oder einen Hund, der mindestens dreimal am Tag sein Geschäft macht und auch dafür Spaziergänge benötigt. Wer sich für einen Hund entscheidet, kann sich über die verschiedenen Rassen informieren, denn jede hat ihren eigenen Charakter. Und auch hier geben Züchter und Tierheime gerne Auskunft darüber, welcher Hund am ehesten in die Familie passt, denn auch innerhalb der Rasse kann es kleine charakterliche Unterschiede geben, von ruhig über verspielt bis sehr bewegungsbedürftig. Für eine überlegte Kaufentscheidung trägt auch die Klärung bei, wer die Pflege des Haustiers im Fall von Krankheit oder Urlaub übernimmt.
Tierkrankenversicherung kann helfen
Es gibt grobe Richtwerte, was ein Haustier je nach Rasse an Unterhalt im Monat kosten wird. Für Katze, Meerschweinchen und Kaninchen können schon mehr als 50 Euro im Monat anfallen, für einen großen Hund kann es schon deutlich mehr sein. Grundsätzlich empfiehlt es sich, schon vor der Anschaffung eines Tieres zu überlegen, welches Budget monatlich zur Verfügung steht. Stellen sich im Laufe eines Tierlebens Futterallergien, chronische Krankheiten oder altersbedingte Wehwehchen ein, sollte man steigende Unterhaltskosten einkalkulieren können. Tierbesitzer können, um sich abzusichern, eine Tierkrankenversicherung abschließen. Auch bei den Tieren, besonders bei den Hunden, gibt es unterschiedliche Lebensphasen, vom stürmischen Welpen über den Junghund, der die Grenzen austesten will, bis zum Senior, der am liebsten tagsüber in der Sonne liegt. Passt der spätere Lebensrhythmus des Tieres dann auch noch in die Familie?
Seriöse Züchter, Fachhandel und Tierheime beraten
Seriöse Züchter achten darauf, dass die Elterntiere gesund sind und keine Krankheiten haben. Unseriöse Angebote aus dem Internet lassen sich dadurch erkennen, dass der Anbieter anonymisiert ohne richtigen Namen auftritt und die Übergabe des Tieres an einem Treffpunkt vereinbart. Oftmals kann dann nicht nachverfolgt werden, in welcher Verfassung die Elterntiere sind und unter welchen Bedingungen die Tiere geboren wurden. Ein seriöser Anlaufpunkt sind auch die Tierheime, die viel Kenntnis über die Rassen und deren Haltung haben, aufgenommene Tiere ärztlich untersuchen lassen, bei Bedarf gesund pflegen, den Charakter einschätzen und auch nach der Übernahme eines Tieres Hilfestellung leisten.
Vemittlungspause um Weihnachten
Einige Tierheime unterbrechen die Tiervermittlung über Weihnachten, weil sie der Überzeugung sind, dass Weihnachten mit dem damit verbundenen Trubel nicht der geeignete Zeitpunkt ist, um ein Tier aufzunehmen. Denn das Tier soll in Ruhe ankommen und sich möglichst stressfrei an die neue Umgebung gewöhnen können. Mit der Vermittlungspause sollen die Tierheimbewohner auch vor spontanen Tieranschaffungen an Weihnachten geschützt werden. Die Tierheime freuen sich besonders, wenn Interessenten vor und nach den Feiertagen genug Zeit mitbringen, um sich über ein passendes Tier umfassend zu informieren und das tierische Familienmitglied - nach einigen Vorbereitungen - dann auch in Ruhe zuhause einziehen lassen.
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